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Orzo (10.05)


Beim Besuch im Canile Sassari im Februar 2015 zeigten uns die Mädels ein paar Neuzugänge. Plötzlich hörten wir ein sehr dunkles, beeindruckendes Bellen ganz in der Nähe. Auf unsere Frage, wer das denn sei, führte man uns in einen etwas abgelegenen Bereich, und dann sahen wir den Urheber der eindrucksvollen Töne: Orzo. Er war erst ein paar Tage zuvor im Canile gelandet, nachdem er zuvor sein ganzes Leben auf der Straße verbracht hatte. Als Welpe hatte er wohl mal eine Familie, aber als er dem süßen Babyalter entwuchs und noch dazu immer größer wurde, wollte man ihn nicht mehr und setzte ihn auf die Straße.

So frisch im Canile fühlte er sich offensichtlich unwohl, und man konnte ihn auch noch nicht so richtig einschätzen. Seine Größe und sein sonores Bellen ließen uns natürlich respektvoll Abstand halten. Aber wie uns seine braunen Augen anschauten, da war es um uns geschehen: Wenn irgend möglich, wollten wir ihm helfen, nicht den Rest seines Lebens hinter Gittern zu verbringen. Auch wenn die Vermittlung eines solch imposanten, charakterstarken Hundes natürlich deutlich schwieriger ist als die eines unkomplizierten Welpen oder kleinen erwachsenen Hundes.

Während unserer Gruppenreise im April 2015 besuchten wir Orzo wieder. Und im Mai hatten wir dann Gelegenheit, Orzo mit einer der Canile-Mitarbeiterinnen in Aktion zu erleben: Wie er fröhlich herumtobte, ersten Kommandos gehorchte und sich über die Belohnungsleckerchen freute.

Im November 2015 holten wir Orzo dann nach Deutschland und hofften auch ein schönes Zuhause für ihn. Es gab im Laufe der Zeit auch ernsthafte Anfragen für ihn, doch letztendlich wollte es stets nicht so recht klappen und das Warten ging weiter. Leider war ihm das Glück eines eigenen, großen Körbchens nicht vergönnt gewesen, er erkrankte an einem Milztumor und verstarb daran. Orzo hatte einen starken Charakter, verbunden mit einem großen und guten Herzen. Wer einmal erlebt hat, wie sich dieser Hüne auf den Rücken warf und sich genüßlich den Bauch streicheln ließ, oder wie man taumelte, wenn er sich gegen einen drückte, der vergaß ihn nicht einfach wieder. Wir sind sehr traurig über diesen Verlust und wünschen dir, lieber Orzo, eine gute Reise über die Regenbogenbrücke.
 
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