Nach wie vor ist die allgemeine Verunsicherung, was die Zukunft angeht, groß. Doch die Probleme betreffen nicht nur die Menschen. Auch für die Hunde und Katzen – nicht nur auf Sardinien – bedeutet die aktuelle Entwicklung nichts Gutes, sondern noch mehr Herzlosigkeit, noch mehr Elend. Das spüren wir, und das spüren unsere sardischen Partner. Wir alle stehen am Rande des Belastbaren. Aber aufgeben? Nein. Das kommt nicht in Frage. So lange es geht, werden wir gemeinsam mit unseren Partnern unser Möglichstes tun.
Und so geht es auch 2023 weiter. Nicht selten werden unsere Partner in Stintino von Vigili oder Polizei angesprochen, wenn diese auf ausgesetzte Tiere oder solche in schlechter Haltung stoßen. Aber auch Privatleute, die ein ausgesetztes Tier finden oder wegen persönlicher Probleme ihr Tier nicht mehr halten können, bitten um Hilfe.
So war es auch bei diesem kleinen Hundemädchen. Eine Schäfersfrau hatte sich hilfesuchend an unsere Partner gewandt: Sie hatte inmitten ihrer Schafherde einen der Welpen ihrer Hündin in hilflosem Zustand aufgefunden. Das Hundekind konnte nicht mehr laufen, und die Schäfersfrau war sicher, dass die Schafe über die Kleine hinweggerannt seien und ihr die Hinterbeine oder die Hüfte gebrochen hätten. Sie konnte sich nicht um das Hundekind kümmern, Kosten für wahrscheinlich notwendige Operationen konnte – oder wollte – sie nicht aufbringen. Wozu auch … sie hatte ja noch andere gesunde Welpen …
Natürlich fuhren unsere Partner also los, um die Kleine zu sich ins Rescue zu holen und fragten uns, ob wir der Kleinen helfen könnten. Nach der Beschreibung des Zustands gingen auch wir davon aus, dass die Kleine, die inzwischen den Namen Lella erhalten hatte, zahlreiche Brüche erlitten haben musste, die man hoffentlich durch fachgerechte Eingriffe dann auch reparieren könnte. Und so sagten wir unsere Hilfe zu. Umgehend versuchten wir dann durch verschiedene Aufrufe, eine Pflegestelle zu finden, möglichst in der Nähe einer der Tierkliniken unseres Vertrauens. Und das gelang uns auch, worüber wir sehr glücklich waren. Außerdem ergab sich für Lella eine Möglichkeit, sobald die Wartezeit für die Impfung erfüllt war, nach Deutschland reisen zu können.
Alles war also schon bestens auf den Weg gebracht. Doch dann schauten wir uns die Bilder und Videos, die wir erhielten, näher an … und es kamen uns Zweifel, ob es sich wirklich um Brüche handelte, die die Kleine erlitten hatte. Der Verdacht keimte auf, dass es sich auch um eine seltene Infektion handeln könnte, die die Nerven in Mitleidenschaft zieht, was dann zu Lähmungen führt. In der Kürze der Zeit war aber kein Termin in der Tierklinik auf Sardinien zu bekommen, um durch Röntgenaufnahmen und andere Diagnoseverfahren Klarheit zu gewinnen. Erst unmittelbar vor der Abreise gab es ein Testergebnis, das unseren Verdacht, es könne sich um Neosporose handeln, bestätigte.
Das bedeutete: Es war noch mehr Eile geboten, um durch entsprechende Maßnahmen – Medikamente, Physiotherapie usw. - das Fortschreiten der Lähmungen zu stoppen bzw. möglichst auch den Zustand wieder zu verbessern. Wir sind der Pflegestelle sehr dankbar, dass sie ihre Zusage, der kleinen Lella zu helfen, auch unter diesen veränderten Gegebenheiten eingehalten hat. Das ist nicht selbstverständlich, und wir wissen diese Unterstützung sehr zu schätzen.
Lella bekommt nun in ihrer Pflegestelle alles, was sie braucht, um sich gut zu entwickeln und ihre Bewegungsfähigkeit zu trainieren. Die Medikamente wirken, die Physiotherapie zeigt erste Erfolge. Und Lella ist eine so liebenswerte junge Hündin, eine richtige Frohnatur, aber auch eine Kämpferin und sehr willensstark: Sie will sich bewegen, sie will laufen, sie will überall dabei sein. Sie scheint sich selbst gar nicht als „eingeschränkt“ zu empfinden.
Vollständige Wiederherstellung wäre ein Wunder. Aber Lella ist auf einem guten Weg. Die weitere Entwicklung wird zeigen, welche Unterstützung – vielleicht durch einen Rollwagen für längere Spaziergänge – Lella zukünftig brauchen wird, um ein gutes und erfülltes Leben führen zu können.
Eine Familie, die Lella ein Zuhause für immer schenkt, wäre natürlich das höchste Glück.
Da Lella ein Fonnese-Mix ist, braucht sie auch ein passendes häusliches Umfeld. Erfahrung mit Herdenschutzhunden wäre schön, zumindest sollte aber die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit den Rasseeigenschaften vertraut zu machen und Empfehlungen umzusetzen.
Möchten Sie Lella die Chance auf ihr Traumzuhause geben und sie in Ihre Familie aufnehmen?
Lella hat einen Rollwagen individuell auf sie und ihre Bedürfnisse angepasst bekommen und nun gilt es zu lernen, sich damit fortzubewegen und wohlzufühlen. Aller Anfang ist schwer, aber das tägliche Training hilft Lella, die Vorzüge der neuen Bewegungsfreiheit kennenzulernen und anzunehmen. Übung macht den Meister!
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
Ihr Ansprechpartner für diese Vermittlung: Sarah Bender Mobil: 0176 60986560 E-Mail: sarah.bender@protier-ev.de
Oder laden Sie hier gleich den Fragebogen für die Hundeadoption herunter, füllen Sie ihn aus und mailen ihn an die im Fragebogen angegebene E-Mail-Adresse.
Bitte nennen Sie dabei immer den Namen Ihres Wunschhundes.