Ende Juni 2018 erreichte mich ein Hilferuf von einer Touristin, die sich auch als Flugpatin für ihren Heimflug von Sardinien bei uns gemeldet hatte. Im Garten ihres Hotels in der Gegend Baia Sardinia war ihr eine Katzenmutter mit drei Kindern aufgefallen. Mama und Kinder waren sehr mager - sie sahen nicht so aus, als ob sie in dem 4-Sterne-Haus ein gutes Leben hätten. Und so fütterte sie die kleine Familie, die das Futter begierig annahm und natürlich ständig in ihrer Nähe blieb. Dass sie die kleine Familie bei ihrer Abreise nicht unversorgt zurückzurücklassen wollte, war klar. Und nachdem auch das Hotelmanagement auf Nachfrage zu verstehen gegeben hatte, dass man nichts dagegen hätte, wenn die Katzenfamilie „wegkäme“, wurden wir aktiv. Zwei Kolleginnen machten sich auf den Weg, um die Katzenfamilie einzufangen, und nach drei Tagen war es dann geschafft: Mama und Kinder waren gerettet.

Die drei Kleinen waren noch etwas schüchtern, aber die zutrauliche Mama genoss alles ungemein: das gute Futter, die weichen Decken, Streicheleinheiten. Leider war es für die Mama nur ein kurzes Glück, denn ohne dass es irgendwelche besondere Krankheitsanzeichen gab (außer, dass sie eben sehr mager war, aber welche herrenlose Katze, die drei Kitten zu versorgen hat, ist das nicht?), lag sie eines Morgens tot im Katzenzimmer. Sie war offensichtlich ganz friedlich eingeschlafen. Natürlich waren wir sehr traurig, dass wir ihr nicht mehr als ein paar glückliche Tage hatten schenken können, aber zumindest war sie nicht ungeliebt in irgendeinem Hotelgebüsch gestorben. Und ihre Kleinen waren in Sicherheit und gut versorgt.

Annabel und ihre Brüder Ale und Ari sind noch immer etwas scheu. (Eventuell schauen sie sich das auch von vier anderen Jungkatern ab, die wir nach einem Touristennotruf aus einer Hotelanlage nahe Bassacutena geholt hatten, und mit denen sie derzeit zusammenleben.) Leider hat die Pflegemama nicht so viel Zeit, sich mit allen Katzen wirklich intensiv zu beschäftigen. Daher möchten wir die drei gern so schnell wie möglich nach Deutschland holen, damit sie bei lieben Familien ihre endgültigen Zuhause finden.

Ale ist zusammen mit Katerchen Pucci in Deutschland eingetroffen. Beide sind inzwischen ganz zutraulich und lassen sich gern streicheln.

Tigerchen Ale ist ein lieber, sanfter Kater, der auf fremde Menschen noch etwas zurückhaltend reagiert. Von den Pflegeeltern fordert er seine Streicheleinheiten ein und kann oft gar nicht genug davon bekommen. Nur gutes Futter ist noch schöner. Mit Freund Pucci wird gespielt, gerauft und gekuschelt - ein ideales Katerpaar.

Die beiden Jungkater Pucci und Ale haben ihr Zuhause bei einer Familie in Leverkusen gefunden. Der Gedanke, Katzen aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben, war schon lange da, nun sind die Kinder groß genug, um auch Verantwortung zu übernehmen, so dass der Wunsch Wirklichkeit werden konnte. Nach einem Kennenlernbesuch in der Pflegestelle stand fest, dass es Pucci und Ale werden sollten. Die beiden Kater haben jetzt ein großes Haus zum Spielen, Toben und Verstecken. In den Räumen gibt es Kratzbäume, Katzenbetten und Höhlen für die beiden und vier tierliebe Familienmitglieder sind für Spiel- und Schmusestunden fast rund um die Uhr für sie da. Wir freuen uns, dass Pucci und Ale so ein schönes Zuhause gefunden haben und wünschen ihnen viele glückliche gemeinsame Jahre mit ihrer Familie.