Mitte Juni erreichte uns ein Hilferuf von zwei Touristinnen, die während ihrer Inselrundreise ein paar Tage in Bosa verbracht und dort eine Katzenfamilie versorgt hatten. Inzwischen waren sie schon weit in den Süden weitergereist, aber an Urlaub konnten die beiden Frauen nicht mehr denken: Täglich fuhren sie wieder nach Bosa, um sich um die Katzenmama und ihre Kleinen zu kümmern, die alle in sehr schlechtem Zustand und zudem auch noch scheu waren … Eines der Kleinen war schon so schwach, dass es nicht mehr allein aufstehen konnte und auch nicht essen wollte. Auf keinen Fall wollten die beiden Frauen heimreisen, ohne es zumindest versucht zu haben, Hilfe für die Katzen zu finden. Und so landeten sie bei uns.
Und wieder war es unsere Partnerin Paola, auf die wir zählen durften. Sie sagte sofort zu, die Katzen aufzunehmen, wenn sie denn eingefangen werden könnten … Die beiden Frauen versuchten dann ihr Möglichstes. Aber leider ließ sich die Mutterkatze nicht einfangen, auch eines der Kleinen war nicht auffindbar. Aber zumindest das kleinste, völlig geschwächte Baby sowie zwei der Brüderchen konnten eingefangen werden und dann an Paola am vereinbarten Treffpunkt in Sassari übergeben werden.
Wie glücklich waren wir, als nach zwei Tagen die Nachricht kam, dass das kleinste Baby sich soweit erholt hatte, dass es aufstehen und auch selbatständig etwas essen konnte. Aber insgesamt waren alle drei Katzenbabys in ganz erbärmlichen Zustand. Sie waren klapperdürr, halb verhungert und dehydriert, und alle drei hatte der Katzenschnupfen schwer zugesetzt. Die Augen von Temo, dem Zwerg, waren unrettbar zerstört. Bei Timo, dem anderen schwarzen Katerchen, ist ein Auge zerstört, das zweite Auge auch leicht getrübt. Und Totoi, das schwarzweiße Katerchen, wird auch mit einem blinden Auge leben müssen.
So traurig sich das alles liest und wie erbärmlich die Kleinen auch aussehen mögen: Sie leben, und sie sind lebhaft und fröhlich. Paola lässt ihre Pflegekatzen immer wieder auch unter Aufsicht im Garten spielen, und da zeigt sich, dass das Trio voller Lebensfreude steckt und sich sogar der blinde Temo nicht von den ungestümen Welpen unterbuttern lässt. Was die drei brauchen: Zum einen viel Liebe, und zum anderen gute Pflege und gutes Futter, damit sich ihr Immunsystem stärken und sich gegen den Schnupfen behaupten kann. Eventuell muss bei Timo das blinde Auge entfernt werden, sofern es sich entzündet oder der Augendruck zu schmerzhaft wird.
Um den Kleinen bestmögliche Chancen zu geben, würden wir sie gern schnell nach Deutschland holen, damit wir sie einem Augenspezialisten vorstellen können. Möchten Sie uns dabei unterstützen? Endzuhause wären natürlich das Optimum, aber wir wären auch schon froh, wenn Sie sich als liebevolle Pflegestelle engagieren könnten. Bitte, melden Sie sich bei uns, damit das Trio kurzfristig reisen kann.
09. November 2019
Timo hat - direkt von Sardinien aus - ein Traumzuhause gefunden. Seine Adoptanten haben bereits mehrere gehandicapte Katzen und ihr Haus und den gesicherten Garten in ein Katzenparadies verwandelt. Timo begrüßte schon kurz nach der Ankunft seine Mitbewohner freundlich und wird bestimmt schnell alle mit seinem charmanten Wesen bezaubert haben. Wir freuen uns, dass Timo nach seinem schlechten Start ins Leben nun die besten Voraussetzungen für ein langes glückliches Leben gefunden hat.