Während unserer Projektreise im Mai 2018 besuchten wir ja auch das Rifugio der LIDA in Olbia. Ein Teil des Teams war im Rifugio unterwegs, um die Hunde kennenzulernen, die schon länger auf unserer Webseite präsent sind und noch immer auf ihre Chance auf Vermittlung warten. Ein anderer Teil kümmerte sich um die Neuzugänge.
Zu diesen Neuzugängen gehörte auch das Hundemädchen Codita. Ihre Geschichte rührte uns sehr, umso mehr, als das, was ihr widerfahren ist, so vielen jungen Hunden angetan wird: Ende März 2018 hatte ein junges Mädchen in ihrem Vorgarten das Hundekind gefunden, das dort offensichtlich Zuflucht gesucht hatte. Um den Schwanz, weit oben am Ansatz, war ein dünner Draht gedreht – die „übliche“ Methode der Schäfer, Hundebabys den Schwanz zu kupieren. Die Methode wird im Übrigen auch angewandt, wenn Ohren kupiert werden …
Der Schwanz war schon nekrotisch, es blieb keine andere Möglichkeit mehr, als Codita zu operieren und den Schwanz zu amputieren. Natürlich kann sie damit leben, es tut ihrer Schönheit und Liebenswürdigkeit auch keinen Abbruch. Aber was in den Köpfen dieser Menschen – oder besser Monster - vorgeht, die einem Tier solches Leid zufügen können, wird uns niemals nachvollziehbar sein.
20. März 2019:
Bei unserer diesjährigen Projektreise im März 2019 besuchten wir Codita, die aktuell mit Mea, Meo und zwei weiteren Hunden im Gehege lebt. nAls wir in das Gehege kamen wurden wir stürmisch von einer wunderbaren Zaubermaus begrüßt. Trotz des tristen Lebens im Canile hat sie keineswegs an Lebensfreude verloren, sie wäre uns am liebsten auf den Arm gesprungen :-)
Codita ist eine klasse Hündin, mit der aktive Menschen sicherlich viel Spaß hätten. Sie hatte keinerlei Berührungsängste - im Gegenteil - genoss die Streicheleinheiten und hätte uns am liebsten mit nach draußen begleitet, doch leider konnten wir das natürlich nicht.
29. Juni 2019:
Codita durfte heute auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. Zu ihrem endgültigen Glück fehlt ihr nur noch die eigene Familie, auf die sie sehnsüchtig wartet.
29. Juli 2019:
Lange wurde nach einer passenden Fellnase gesucht und dabei auch intensive Gespräche mit unserer Kollegin geführt. Die Wahl fiel auf Codita. Anfangs war Codita recht schüchtern, was die Familie schon fast die Entscheidung treffen ließ, dass sie nicht bleiben darf. Aber nach Rücksprache mit der zuständigen Vermittlerin gab man sich und der hübschen Maus noch einige Tage die Chance zueinander zu finden. Und: Es klappte! Codita taute, auch Dank der vorhandenen Hunde der Eltern der Adoptantin, von Tag zu Tag mehr auf - und somit war klar: Sie darf nun für immer in Erlangen in einer großen Wohnung wohnen bleiben. Lange alleine bleiben muss die Maus nicht, denn Frauchen kann sich ihre Arbeitszeiten gut einteilen und auch von Zuhause aus arbeiten. Alle Unternehmungen sind mit Codita zusammen geplant und kann sie doch mal nicht mit, dann freuen sich Oma, Opa und die Fellnasen schon sehr auf sie ;-)
