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Glace (23.05.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Es vergeht kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden oder abgegeben werden. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und von den Helfern der LIDA werden natürlich auch weiterhin zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Am 10. Oktober 2021 erhielt die LIDA einen Anruf: Ein Mann, der mit seinem Hund an dem Kreisverkehr am Ortseingang von Olbia spazieren ging, hatte aus den Brombeerbüschen, die hinter der Leitplanke wuchern, leises Wimmern und Fiepen gehört. Marko machte sich sofort auf den Weg, und er fand fünf neugeborene, schon unterkühlte Hundebabys … Irgendjemand hatte sie wohl direkt nach der Geburt ihrer Mutter entrissen und die Kleinen wie Müll weggeworfen. Was für ein abscheuliches Verhalten. Da wird die Kastration als „wider die Natur“ und „nicht von Gott gewollt“ abgelehnt … aber dieser Gott soll es gutheißen, wenn wehrlose, aber fühlende Geschöpfe wie der letzte Dreck behandelt, weggeworfen und dem sicheren Tod überlassen werden? Diese Einstellung macht uns fassungslos, und dafür gibt es keine Entschuldigung, zumal die LIDA – in Zusammenarbeit mit der Comune – schon seit längerer Zeit kostenlose Kastrationen für die Hunde mittelloser Menschen anbietet.

Die Kleinen wurden sofort zu einer Helferin der LIDA gebracht, aber leider schafften es drei der Babys nicht. Zu geschwächt und unterkühlt hatten sie keine Chance zu überleben. Lediglich zwei Buben, Ginger und Glace genannt, entwickelten sich dank der liebevollen Pflege in schönem und sauberem Umfeld gut und sind inzwischen zu hübschen Hundekindern herangewachsen. Inzwischen sind sie auch aus der Pflegestelle umgezogen ins Rifugio. Aber da sollen sie wirklich nicht lange bleiben. Denn nachdem sie ihre ersten Lebensmonate so familiär verbringen durften, ist das Käfigleben nun wirklich ein Riesenschock. Wir wünschen uns deshalb sehr, dass Ginger und Glace bald nach Deutschland reisen können. Hier sollen sie dann ihre Traumzuhause finden bei lieben Menschen, die ihnen engen Familienanschluss geben. Rassetypisch sind sie aufgeweckt und bewegungsfreudig, aktive Familien, die viel mit ihnen in der Natur unterwegs sind, wären daher ideal. Um Missverständnisse zu vermeiden: In jagdliches Umfeld werden Ginger und Glace nicht vermittelt.



14. Mai 2022:
Glace durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen.

23. Mai 2022:
Glace kam als Pflegehund zu seiner Familie und schnell stand fest, dass er für immer in Oberscheinfeld bleiben soll. Das pfiffige Kerlchen hat alle in Windeseile um seine kleinen Pfötchen gewickelt. Er hat keinerlei Berührungsängste und mit seiner neuen großen Familie, die aus Frauchen, Herrchen, Hunden, Katzen, Hühnern, Ponys, Minischweinen und Schafen besteht (der großteil der Tiere ist aus dem Tierschutz), vom ersten Tag an richtig viel Freude. Glace wird nun "Schorschi" genannt und kann sich auf dem großen Grundstück nach Lust und Laune austoben. Vor allem das Schlammbad der Minischweine hat es ihm angetan :-) Gemeinsames Kuscheln auf der Couch darf natürlich auch nicht fehlen (natürlich nachdem er frisch gebadet wurde) :-) Wir freuen uns sehr, dass er ein so tolles Zuhause gefunden hat und wünschen ihm ein langes und glückliches Hundeleben.
 
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