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Daniela (26.04.)


Im Oktober besuchten wir eine unserer sardischen Kolleginnen im Norden Sardiniens. Kurz nach dem wir angekommen waren fuhr ein großer Pick-up den Berg hinauf. Das war die erste Überraschung ... Es war ein Jäger, der von unserem Besuch erfahren hatte, und er wollte uns drei seiner Jagdhunde vorstellen, die laut seinen Aussagen zur Jagd nicht zu gebrauchen sind. Wahrscheinlich kennen sie nur die Enge ihrer Zwinger, aus denen sie nur an Jagdtagen herauskommen. Fremde Menschen waren sie offenslichtlich nicht gewöhnt. Als die sehr ängstlichen Hunde aus ihren kleinen Boxen geholt wurden, wussten sie gar nicht, wie ihnen geschah.

Die Realität Sardiniens: Hunde werden abgegeben, weil sie "nichts taugen". Dabei zählt dieser Jäger noch zu den "Guten", da er seinen Hunden wenigstens noch eine kleine Chance gegeben hat, indem er uns um Hilfe bat. Die meisten Jäger entsorgen ihre Hunde ohne Federlesen auf eine andere Art und Weise, sei es durch einen Schuss in den Kopf oder eine Schlinge um den Hals. Wir wissen, dass die Vermittlungschancen sehr gering sind. Aber wir haben in ihre Augen gesehen. Wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen, sondern müssen alles erdenklich Mögliche versuchen, sie vor dem sicheren Tod zu bewahren.

Als sie einige Wochen nach unserer Oktoberreise endlich unserem Tierarzt vorgestellt worden waren, der sie reisefertig machen und auch kastrieren sollte, stellte der fest, dass die Hündin in der Endphase der Schwangerschaft war, in der er keine Kastration mehr vornimmt. Und Hündin Daniela brachte dann auch schon wenige Tage nach dieser Untersuchung ihre Babys zur Welt.

In Kürze darf sie mit ihren 6 Babys auf eine deutsche Pflegestelle und bekommt nun die Chance auf ein würdevolles Leben.

03. März 2013:


Daniela zeigt sich auf ihrer Pflegestelle als eine hübsche und zunehmend fröhliche Jagdhund-Mix-Dame. Der leicht vorstehende Unterkiefer verleiht ihrem Gesicht zwar einen etwas grimmigen Ausdruck, doch der Eindruck täuscht, denn im Grunde ist sie eine sehr sensible und zurückhaltende Hündin. Als sie am Anfang des Jahres mit ihren sechs Welpen nach Deutschland kam, zeigte sie sich anfangs den Menschen gegenüber extrem scheu und ängstlich. Nachdem aber nun alle ihre Kinder mittlerweile in nette Familien vermittelt werden konnten und Daniela ihrer Mutterpflichten entbunden ist, verliert sie zunehmend im engen Zusammenleben mit den Menschen ihr Misstrauen. Sie läuft schon sehr zuverlässig an der Leine, und es wird weiterhin behutsam aber gezielt am Abbau ihrer Ängste und Traumata gearbeitet. Trotz der üblen Erfahrungen in ihrem Vorleben hat sie in ihrer Pflegefamilie noch niemals geschnappt oder gebissen. Auch verhält sie sich anderen Hunden gegenüber in der Regel unterwürfig und sie liebt Katzen. Manchmal kann sie schon richtig fröhlich sein, spielt Bällchen oder tollt mit ihren Artgenossen herum.

Wir suchen nun für Daniela ein eher ruhiges Zuhause mit geordneten Abläufen, aber auch durchaus denkbar mit Hunden und anderen Tieren. Wer sich ihr Vertrauen erwirbt, dem wird sie mit Sicherheit eine treue und dankbare Begleiterin sein.

26. April 2013:
Lange musste Dani, so hat sie die Pflegemama liebevoll genannt, auf ihre Menschen warten. Aber dann kam der lang ersehnte Tag für die liebe, aber ängstliche Hündin. Ein älteres Ehepaar, sehr hundeerfahren, hat sie in der Zeitung gesehen und sofort gewusst: "Das ist unsere Hündin."

Und so lebt Dani jetzt im schönen Fürth im Odenwald und darf all die früheren Schläge und Misshandlungen, die sie erleben musste, vergessen. Die ersten Rückmeldungen aus dem neuen Zuhause sind sehr gut und wir freuen uns sehr für die tolle Hündin, dass sie nun endlich ein Zuhause gefunden hat, das sie verdient hat.
 
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