Eine Freundin unseres Vereins, die viel Zeit auf Sardinien verbringt, rief um Hilfe: Auf der vielbefahrenen Landstraße bei Arzachena lief ein völlig heruntergekommener Maremmano umher ... Er lief nicht nur am Straßenrand, nein, er lief von einer Seite zur anderen und brachte damit nicht nur sich selbst, sondern auch die Autofahrer in Gefahr. Unsere Freundin hielt an, um zu versuchen, die Situation zu entschärfen. Der Hund kam sofort zu ihr gelaufen, und sie konnte das ganze Ausmaß seines desolaten Zustands erkennen.
Er war klapperdürr, die Flanken eingefallen, überall am Körper große Stellen, wo das Fell fehlte, die Haut schuppig und entzündet ... Es war ein Anblick zum Weinen.
Sie hatte von ihrem eigenen Hund etwas Futter im Auto, worüber sich der arme Kerl auch sofort hermachte. Während er futterte, rief sie mich an, schilderte die Situation und sandte Fotos. Ich informierte sofort unsere Partnerin in Arzachena, die wiederum die Vigili bzw. die Polizei um Hilfe bat.
Die Situation spitzte sich dann noch mal zu, weil der Hund kehrt machte und wieder auf der Straße hin und her lief. Unsere Freundin fuhr langsam hinter ihm her, warnte auch durch Lichtzeichen die nachfolgenden Fahrzeuge. Und plötzlich verschwand der Hund auf einem Grundstück.
Aber glücklicherweise ließen die Beamten die Sache nicht auf sich beruhen. Zu schlimm war der Zustand des Hundes, das konnte nicht geduldet werden.
Die Besitzer konnten die "ganze Aufregung" gar nicht verstehen. Der Hund - er war übrigens auch nicht gechippt, wie es ja Vorschrift ist - liefe immer auf der Straße herum, und wenn er wirklich überfahren würde, dann wäre dass eben Schicksal, aber nicht zu ändern. Außerdem sei der Hund alt - mindestens 11 oder 12, so genau wüssten sie es nicht -, er bekäme zu essen. Was man denn sonst noch wolle? Man könne ja wohl kaum von ihnen verlangen, dass sie für ein solch altes Tier noch Tierarztkosten investieren ...
So viel Herzlosigkeit und Gleichgültigkeit einem Tier gegenüber, dass einem viele Jahre treue Dienste geleistet hat, macht uns einfach nur fassungslos.
Fido - wie der Hund auf Wunsch unserer Vereinsfreundin nun genannt wird - wurde jedenfalls beschlagnahmt und kam ins Canile. Dort ist er nun in Sicherheit, bekommt ausreichend gutes Futter und wird auch tierärztlich versorgt.
Es soll nun noch getestet werden, ob Fido an einere der Mittelmeekrankheiten leidet, damit auch die entsprechend behandelt werden könnten.
Diese Sonderleistungen werden allerdings nicht vom Canile bezahlt. Das ist unser Part in der Geschichte. Außerdem möchten wir, dass Fido das Canile sobald wie möglich wieder verlassen darf. Wir suchen deshalb für ihn eine Familie, bei der er in liebevollem Umfeld seinen Lebensabend verbringen darf.
Für die anfängliche Versorgung, Tierarztleistungen, Medikamentenbedarf, Reisekosten usw. rechnen wir mit ca. 800 Euro.
Die monatlichen Kosten als Gnadenbrothund lassen sich aktuell nur sehr grob schätzen, da wir noch keine Testergebnisse vorliegen haben. Wir gehen derzeit von 50 bis 100 Euro pro Monat - lebenslang - aus.
Wenn Sie uns helfen möchten, für Fido bestmöglich zu sorgen, freuen wir uns über Ihre Spende oder Patenschaft unter dem Stichwort "Gnadenbrot für Fido"