Kann Pamela ihr Bein behalten? Als mir die kleine Katze gezeigt wurde, trieb es mir die Tränen in die Augen: Unsere Kollegin hatte die Kleine an der Landstraße gefunden. Sie hatte eine Schlinge um das Bein gewickelt, und offensichtlich hatte sie sich bei ihren verzweifelten Versuchen, sich aus der Schlinge zu befreien, ihr Beinchen schwer verletzt. Ab dem Kniegelenk schlackerte das Beinchen herum, als ob es nur noch an einem Faden hinge …
Trotz ihrer Verletzung, die ihr mit Sicherheit auch Schmerzen bereitete, sprühte die Kleine, die von unserer Kollegin den Namen Pamela erhalten hatte, vor Neugierde und Lebensfreude. Dass wir versuchen würden, ihr zu helfen, war natürlich keine Frage. Allerdings wollte ich die Ansage des Tierarztes, dass wahrscheinlich nur eine Amputation in Frage käme, so nicht hinnehmen. Da wollte ich doch eine zweite Meinung hören.
So wurde Pamela reisefertig gemacht, und bei nächster Gelegenheit durfte sie nach Deutschland reisen, wo wir sie unserem Tierarzt vorstellten. Der kam dann auch zu einem anderen Untersuchungsergebnis, denn Pamela zeigte noch deutliche Reflexe in ihrem Bein und in der Pfote. Es war also einen Versuch wert, das Beinchen zu richten.
Gesagt getan: Am 15. November 2016 wurde Pamela operiert und wir hoffen nun sehr, dass ihre Knochen gut verheilen und sie auf vier Beinchen durchs Leben gehen wird. Der Verlauf in den nächsten Wochen wird es zeigen. Im Moment geht es Pamela jedenfalls recht gut, auch wenn sie derzeit noch in einem Therapiekäfig in ihrer Bewegung eingeschränkt ist. Die kleine Schmusebacke ist aber sehr lieb und ruhig dabei, sie scheint zu merken, dass man es gut mit ihr meint.
Aktualisierung 29. November 2016 Vor einer Woche wurden die Stützschalen und der Verband entfernt, da die Heilung gut vorangeschritten war. Aber heute musste Pamela dann doch wieder einen schützenden Verband erhalten. Denn leider hatte sie angefangen, an den Nähten zu knabbern (wahrscheinlich weil sie der Juckreiz, der durch den Heilungsprozess entstand, störte) und sich das Beinchen blutig zu lecken. Nun ist das Beinchen wieder gut verpackt und Pamela kommt damit gut klar. Mal schauen, was die Nachkontrolle in der kommenden Woche ergibt.
Natürlich war es für uns gar keine Frage, Pamela zu helfen. Auch wenn wir kein "Notfalltöpfchen" haben, aus dem wir solche unerwarteten Kosten bezahlen können. Wenn wir immer warten würden, bis wir das Geld zusammenhaben, das wir für ein Notfellchen brauchen, dann könnten wir gar nicht helfen bzw. es könnte für die Katze oder den Hund dann einfach zu spät sein.
12. Dezember 2016 Pamelas Beinchen konnte vollständig und ohne Einschränkungen erhalten bleiben, und bald fanden sich auch liebe Adoptanten, die Pamela ein neues Zuhause schenken wollten. Wir freuen uns, dass wir Pamelas Lebensqualität so verbessern konnten, dass einem glücklichen Katzenleben nichts mehr im Weg steht.