Aufgrund seiner Blind- und Taubheit sind Papparos Vermittlungschancen so gering, dass wir uns dazu entschlossen haben, dass er als Gandenbrothund für immer bei seinem Pflegefrauchen bleiben darf. Die wenigen Anfragen, die es für ihn gab, haben sich immer früher oder später aufgrund seines Handicaps zerschlagen.
Sein Pflegefrauchen hingegen hat sich in den neun Monaten, die Papparo nun schon bei ihr lebt, gut mit ihm im Alltag arrangiert und die beiden sind als Team zusammengewachsen. Einen eventuellen Umzug möchten wir Papparo daher ersparen und sein Pflegefrauchen, die viel Zeit für den Kleinen hat, ist glücklich, dass sie nicht mehr getrennt werden.
Der Verein kommt hier für die wesentlichen Tierarztkosten auf, damit es Papparo an nichts fehlt.
Wenn Sie Papparos Geschichte nachlesen möchten: Paola und Pierpaolo waren wenige Tage vor unserem Besuch in Stintino gewesen. Abends auf dem Heimweg, etwa auf halber Strecke auf der Landstraße, sahen sie dann am Straßenrand ein Fahrzeug der Ordnungsbehörde stehen und konnten erkennen, dass sich die Mitarbeiter um einen Hund kümmerten. Natürlich hielten Paola und Pierpaolo an und fragten, was passiert sei und ob sie helfen könnten.
Die Vigili berichteten, dass der Hund mitten auf der Straße gelaufen sei - gefährlich für ihn und auch für die Autofahrer, die in der Dunkelheit unterwegs waren. Und die Vigili hatten auch den Eindruck, dass irgendwas nicht stimmen würde mit dem Hund, als ob er gar nicht richtig sehen könnte ...
Da niemand wollte, dass dieser Hund nun in irgendeinem Canile landet, nahmen unsere Partner den armen Kerl mit zu sich nach Hause. Er war völlig erschöpft, schlief schon im Auto ein. Und schlief dann in seinem Körbchen, das man ihm zu Hause dann bereitstellte, ganze 48 Stunden durch ... Was muss der arme Kerl erlitten haben, dass er so fertig war ...?
Nachdem Papparo, wie der Hund nun genannt wurde, endlich ausgeschlafen und genüsslich gefuttert hatte, konnten Paola und Pierpaolo ihn sich näher anschauen. Und schnell wurde ihnen klar, dass Papparo blind ist... Was diese Blindheit verursacht hat, ist unbekannt. Aber es ist zu vermuten, dass er nicht immer blind war, aber man sich seiner entledigt hat, als er seinen Besitzern zu nichts mehr nütze war. Wahrscheinlich hatten sich seine ehemaligen Besitzer gedacht, dass er ohnehin schnell überfahren würde und "die Sache" damit für sie erledigt sei ... Einen blinden Hund an einer Landstraße auszusetzen und seinem Schicksal zu überlassen:
Was für eine Brutalität und unfassbare Herzlosigkeit.
Wir sind froh und dankbar, dass Papparo nichts passiert ist auf der Landstraße und er nun in guter Obhut ist. Aber unsere Partner haben so viele Hunde (und Katzen) zu versorgen, dass ihnen einfach die Zeit fehlt, einem blinden Hund familiären Anschluss und Geborgenheit zu geben. Deshalb suchen wir nun die Menschen, die bereit sind, den freundlichen und anhänglichen Papparo in ihre Familie aufzunehmen und ihm ein gutes Zuhause zu schenken.
29. Februar 2020:
Der nette Papparo durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
23. März 2020:
Papparo hat sich gut auf seiner Pflegestelle eingelebt und bewegt sich in seinem neuen Leben, als wäre er nie woanders gewesen. Schnell hat er sich als blinder Hund mit den neuen Gegebenheiten zurecht gefunden, da kann man einfach nur staunen. Und zeigt es auch mal wieder, dass Berührungsängste bei einem blinden Hund nicht gerechtfertigt sind. Es sind wir Menschen, die sich eben darauf einlassen müssen.
Mit Papparos Gerhörsinn steht es tatsächlich auch nicht mehr zum besten, aber sein Pflegefrauchen ist viel mit ihm an der frischen Luft unterwegs und das Erschnuppern der vielen Gerüche draußen macht Papparo große Freude. Artig fährt er im Bus mit, läuft recht passabel an der Leine und stubenrein ist der Kerl auch.
Gerne ist er mit der Nase überall dabei, aber ebenso sehr weiß er Ruhepausen zu schätzen und genießt ausgiebige Schlafeinheiten zwischendurch. Anfangs konnte er so viel menschliche Zuwendung noch nicht richtig genießen, aber der süße Rüde wird zunehmend anhänglicher und kuschelbedürftig.
Papparo braucht einfach ein wenig Zeit, um sich seinem Menschen völlig anzuvertrauen und anzuschließen. Dass er das nie erleben durfte, merkt man deutlich. Ist jedoch das Eis gebrochen, wird er ein treuer Gefährte, der die Sicherheit seines Menschen sehr zu schätzen weiß.
17. Juni 2020:
Kürzlich wurden tolle Bilder geknipst, mit denen der wunderschöne Papparo vielleicht endlich sein eigenes Zuhause findet. Fotografin Elsa Brockmann hatte sich für ein ehrenamtliches Shooting angeboten und uns hierbei geholfen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.