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Giustino (10.11.20)


Giustino hat sein Pflegefrauchen und besonders die vorhandene 10-jährige Hündin dermaßen um die Pfoten gewickelt, dass er jetzt für immer in Bad Wörishofen bleiben darf. Alle sind sich einig, dass man dieses Hunde-Traumpaar nicht mehr trennen will und darf. Frauchen arbeitet in Teilzeit, somit ist genug Zeit vorhanden für schöne Unternehmungen ins nahegelegene Grüne. Zudem darf Giustino sie in Zukunft auch bei ihren ehrenamtlichen "Besuchen mit Hund" begleiten, was ihm sicherlich auch viel Freude bereiten wird. Der Verein unterstützt weiterhin bei den Behandlungskosten für Giustino. Wir sagen Danke und wünschen weiterhin viel Freude miteinander.

Wenn Sie Giustinos Geschichte nachlesen möchten:

Wie bei jeder monatlichen Sardinientour war auch Anfang August 2018 Zeit für einen Besuch im Rifugio der LIDA geplant. Wir wurden auch schon sehnsüchtig erwartet, denn die Zahl der Neuzugänge war extrem hoch, Enge und Stress für die Tiere im Rifugio nahezu unerträglich. Die Liste der Tiere, die uns vorgestellt werden sollten und für die man sich Hilfe durch uns erhoffte, war lang... Auch wenn das Rifugio kein Paradies ist, es ist ein Ort der Hoffnung und der Chance auf eine gute Zukunft. Wir helfen dabei, so gut wir können.

Neben den vielen Welpen, die uns ans Herz gelegt wurden, gab es auch einige erwachsene Hunde, die auf der Liste standen. Einer davon war Giustino. Seine Geschichte ging mir besonders nah, und es war riesiges Glück, dass er jetzt im Rifugio in Sicherheit ist.

Marco hatte den Hund entdeckt, wie er ziellos in der Campagna herumirrte. Vier Wochen lang beobachtete er den Hund, versuchte auch mehrmals ihn einzufangen, bis es dann endlich gelang. Der arme Kerl war völlig entkräftet, nur noch Haut und Knochen, dabei aber übersäht von Flöhen und Zecken. Im Rifugio wurde er dann erst mal gebadet und von den Parasiten befreit. Inzwischen hat er dank des regelmäßigen Futters auch schon wieder zugenommen und sieht nicht mehr so elend aus. Er ist zunächst ein bisschen schüchtern Fremden gegenüber, aber das legte sich bei unserer Fotoaktion dann recht schnell und er freute sich über die Zuwendung.

Eigentlich könnte nun alles ganz einfach für Giustino, wie der Hund nun genannt wird, sein: Er ist ein hübscher, freundlicher Hund, noch recht jung… Aber inzwischen wurde festgestellt, dass er taub ist. Und außerdem Leishmaniose positiv. Beides nichts dramatisches, aber doch gravierend genug, dass sich keine „normale“ Familie für ihn interessieren wird. Für Giustino müssen wir nun die „besondere“ Familie suchen. Menschen, die nicht den makellosen Hund erwarten, sondern mit dem Handicap „Taubheit“ umgehen können und die sich nicht von völlig absurden Kommentaren verunsichern lassen, die in den „sozialen“ Medien zur Leishmaniose kursieren. Mit richtiger, individueller Behandlung, die im Übrigen auch kein Vermögen kostet (wie fälschlicherweise oft behauptet wird), hat auch ein Hund wie Giustino gute Aussichten, ein langes, glückliches Hundeleben führen zu können.

11. Mai 2019:

Während unserer Sardinientour Ende April/Anfang Mai 2019 besuchten wir auch das Rifugio der LIDA in Olbia. Es gab etliche Neuzugänge, die wir kennenlernten und für die Vorstellung auf der Webseite fotografierten. Aber da von den für die Neuvorstellung geplanten Hunden einige erkrankt waren und wir sie nicht unnötig stressen wollten, blieb etwas Zeit, ein paar der Hunde zu besuchen, die wir schon länger nicht gesehen hatten und deren Einträge wir aktualisieren wollten.

Zu diesen Hunden gehörte auch Giustino, der inzwischen in einem der hinteren Gehege lebt. Ich war schon ganz gespannt, wie er sich entwickelt hatte ... und war dann mehr als erfreut, Giustino in wirklich gutem Zustand zu sehen. An das magere, zerrupfte Häufchen Elend erinnert nun nichts mehr. Er hat sehr schönes Fell bekommen und ist richtig kräftig geworden ... fast schon etwas zu kräftig, aber die Hunde im Rifugio haben ja auch nichts zu tun und keinen Auslauf, da setzt das Futter dann auch schon mal an. Aber das würde ja in einem richtigen Zuhause bei einer eigenen Familie, die mit Giustino schöne lange Spaziergänge unternimmt, mit ihm spielt und ihn auf Trab hält, schnell abtrainiert.

Giustino ist wieder mal ein Beispiel dafür, dass man Leishmaniose gut in den Griff bekommt: mit guter Medikation und gutem Futter. Es gibt wirklich keinen stichhaltigen Grund, einen Hund mit Leishmaniose nicht zu adoptieren. Es ist so traurig, dass ein solch schöner, lieber und menschenbezogener Hund nur wegen dieser Diagnose kaum Chancen auf ein gutes Zuhause hat und Gefahr läuft, lebenslänglich in einem Canile eingesperrt zu bleiben.

Solche tollen Hunde haben doch nichts verbrochen. Wir können doch nicht zulassen, dass sie ihr gesamtes Leben hinter Gittern verbringen müssen.

18. Juli 2020:
Giustino durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.

Ideal wäre natürlich, wenn Giustino bald eine endgültige Familie fände. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat hinsichtlich einer effizienten Versorgung eines Hundes mit Leishmaniose-Diagnose zur Seite.

28. August 2020:

"Probier´s mal mit Gemütlichkeit" - nach diesem Motto schlendert der durchweg gechillte und wunderhübsche Giustino durchs Leben. Berührungsängste sind ein Fremdwort für ihn; egal ob Zweibeiner oder Vierbeiner, egal, ob groß oder klein, Fahrradfahrer oder Jogger, nichts bringt die coole Socke aus der Ruhe, alles und jeder wird freundlich und offen begrüßt. Vor allem Frauen haben es dem traumhaften Charmeur angetan; aber auch Männer wickelt er mit seiner entspannten und freundlichen Art sofort um die Pfoten.

Er entdeckt aufgeschlossen und neugierig seine Umwelt, aber selbstverständlich alles mit der nötigen Ruhe. Zu seinem Pflegepapa sucht er ständig Blickkontakt; bleibt dieser stehen, kommt Giustino sofort zu ihm gelaufen und holt sich seine Kuscheleinheit ab. Kuscheln und Schmusen stehen bei ihm sehr hoch im Kurs. Egal, ob daheim auf der Couch oder während der Gassirunde, es sollte auf jeden Fall ausgiebig geknuddelt werden.

Er geht schon gut an der Leine, fährt ruhig und entspannt im Auto mit und ist ein sehr angenehmer Mitbewohner im Haus. Alltagssituationen meistert er mit Bravour und verliert auch hier nie die Ruhe. Auch mit dem Rüden seines Pflegepapas hat er sich von der ersten Minute an super verstanden.

Kurz: er ist einfach ein wunderbarer Traumhund, ein verschmuster Kuschelbär durch und durch; ein ganz wunderbarer und liebevoller Wegbegleiter, der die Nähe seiner Menschen sucht und sichtlich genießt. Er ist ein wahrer Gentleman und ein perfektes Familienmitglied, das sein Herz definitiv am rechten Fleck trägt.

 
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