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Elisabe.(22.10.22)


Die Chancen auf eine Vermittlung standen für Elisabetta leider gar nicht gut. Die Diagnose Leishmaniose, gepaart mit einem ängstlichen Wesen, wirkt nur allzu oft sehr abschreckend. Umso schöner ist es, dass Elisabetta das große Los gezogen hat und für immer bei ihrer Pflegefamilie bleiben darf. Ihre Menschen haben ein riesengroßes Herz für den Tierschutz und sich nur aufgrund ihrer Geschichte dazu entschlossen, die Hündin ungesehen bei sich aufzunehmen. Rosi lebt jetzt in Mannheim, mitten im Jungbusch, und bewältigt alle Hürden wunderbar. Die Menschen sind ihr zwar suspekt, aber wir sind uns sicher, dass sie lernen wird, dass jetzt ihr kleines Hundeleben nur noch in die positive Richtung geht. Wir freuen uns riesig für Rosi und sagen Danke für diese wunderbare Entscheidung.

Wenn Sie Elisabettas Geschichte nachlesen möchten:

Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison hat begonnen … es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Aktuell ist die Situation besonders dramatisch: Wie auch unsere anderen Partner wird das Rifugio der LIDA überschwemmt mit Welpen. Und es gibt auch immer wieder besonders traurige Fälle, die uns fassungslos machen.

Eine Hundemama hatte ihre Babys im Dorf Osseddu zur Welt gebracht. Sie war in traurigem Zustand, und ihre Kleinen ebenfalls. Und jemand fühlte sich dann durch die Hundefamilie gestört, nahm ihr die Kleinen weg, die schon an Räude erkrankt waren, und „entsorgte“ sie in Monte Pino. Es gab dann Hinweise von Anwohnern, die von der Aktion erfuhren und denen das Schicksal der Kleinen dann doch irgendwie leid tat, und so machten sich LIDA-Helferinnen umgehend auf den Weg, um die Babys zu suchen. Und glücklicherweise fanden sie die Geschwister auch, sie hockten immer noch in der Box, es ging ihnen richtig schlecht, sie waren ausgehungert und dehydriert: Es war Rettung in letzter Minute, und sie wurden sofort ins Rifugio gebracht, wo man sich liebevoll um sie kümmerte und sie päppelte.

Dann machten sich die Helferinnen wieder auf, um auch die Mama zu retten. Sie hatte im Dorf verzweifelt nach ihren Kindern gesucht, war dann aber verschwunden. Es wurden Aufrufe gestartet, ob sie gesichtet wurde, und dann – endlich – die Nachricht, dass man sie in Golfo Aranci gesehen hatte – also viele Kilometer entfernt von Osseddu. Es wird vermutet, dass sie in ihrem schlechten Zustand diesen Weg nicht zu Fuß zurücklegen konnte, sondern dass man sie dort hingebracht und ihrem Schicksal überlassen hat. Wie kann man so boshaft und niederträchtig mit hilflosen Tieren umgehen!

Nach einigen Versuchen konnte dann auch die Mama eingefangen und ins Rifugio gebracht werden: Zehn Tage nach ihrer Trennung konnte die kleine Familie endlich wieder vereint werden. Die Babys waren einen kurzen Moment verblüfft, dann erkannten sie ihre Mama, und es gab kein Halten mehr. Die Wiedersehensfreude war unbeschreiblich.

Das Quintett, das nach dem Fundort die „Pinolinis“ genannt wurde, erholte sich zusehends. Die drei Mädchen Pinka, Prizzy und Pupolina sowie die beiden Buben Pericle und Pomezio sind inzwischen hübsche Hundekinder geworden. Nur Mama, die Elisabetta genannt wurde, macht uns noch sehr große Sorgen. Sie ist nicht nur von der Räude befallen, sie ist auch positiv auf Leishmaniose und Ehrlichiose getestet worden. Der Stress, dem sie auf der Suche nach ihren Kindern in einer völlig fremdem Umgebung ausgesetzt war, hat ihren Zustand natürlich noch verschlimmert. Im Ambulatorio der LIDA wird derzeit um sie gekämpft, und wir wünschen uns mit aller Kraft, dass Elisabetta sich erholt und die Chance bekommt, eine Familie zu finden, die ihr hilft, all das erlittene Leid zu vergessen, und bei der sie ein schönes Hundeleben genießen darf.

Pinka, Prizzy, Pupolina, Pericle und Pomezio sind jedenfalls bereit, in ein neues Leben zu starten.

26. Juni 2022:
Mama Elisabetta geht es inzwischen schon deutlich besser. Allerdings ist sie immer noch recht scheu. Leider haben die Mitarbeiter im Rifugio viel zu wenig Zeit, sich mit jedem einzelnen Hund so intensiv zu beschäftigen, wie es wünschenswert wäre. Deshalb wär es schön, wenn Elisabetta mit unserer Hilfe ein Zuhause fände, wo man ihr mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen die Sicherheit vermitteln kann, die sie braucht, um Vertrauen zu fassen.

01. Oktober 2022:
Elisabetta durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.


 
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