Wie bei jeder der regelmäßigen Projekttouren war auch Anfang August 2018 Zeit für einen Besuch im Rifugio der LIDA geplant. Wir wurden auch schon sehnsüchtig erwartet, denn die Zahl der Neuzugänge war extrem hoch, Enge und Stress für die Tiere im Rifugio nahezu unerträglich. Die Liste der Tiere, die uns vorgestellt werden sollten und für die man sich Hilfe durch uns erhoffte, war lang ...
Unerwünscht geboren, irgendwo ausgesetzt, dem Schicksal überlassen ... die meisten Welpen haben nie eine Chance auf ein gutes Leben. Sie verhungern, verdursten oder werden durch Wildtiere getötet. Auch wenn wir meinen, es wäre viele Welpen, die rechtzeitig gefunden und z. B. ins Rifugio gebracht würden: Es ist nur ein Bruchteil, die „Spitze des Eisbergs“ ...
Auch wenn das Rifugio kein Paradies ist, es ist ein Ort der Hoffnung und der Chance auf eine gute Zukunft. Wir helfen dabei, so gut wir können.
Zu den Welpen, die Glück hatten, gehört dieses Quintett. Fantastica, Fantasia, Fanta und ihre Brüder Fonzie und Fantasmino stammen aus dem Bereich „Geovillage“ in Olbia. Dort hat sich eine Gruppe Hunde angesiedelt, die sich seit Jahren allen Fangversuchen entzieht. Deshalb gelingt es auch nur selten, eines der Weibchen habhaft zu werden, um sie zumindest kastrieren und dann wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückbringen zu können. Um die Population ein wenig unter Kontrolle zu halten, bleibt nur, die Welpen wegzuholen. Auch bei den fünf Welpen war es großes Glück, sie zu finden. Nicht auszudenken, wenn die drei Hundemädchen auch spätestens im Herbst läufig geworden wären …
20. März 2019:
Bei unserer Projektreise im März 2019 besuchten wir Fantasmino. Er lebt mittlerweile mit seinem Bruder Fonzie und weiteren Hunden in einem der vielen Gehege. Fantasmino zeigte sich sehr zurückhaltend und unsicher, was uns sehr traurig machte. In einer Familie hätte er sicherlich schon Vertrauen gefasst und könnte sein Hundeleben in vollen Zügen genießen.
19. Dezember 2023:
Im April 2021 hatte Fantasmino die Chance erhalten, zu einer lieben Vereinskollegin und ihrem Mann zu ziehen. Eigentlich war es auch das Ziel, Fantasmino ein Zuhause für immer zu geben. Und es schien anfangs auch, dass dieser Plan realisierbar wäre.
Aber im Laufe der Zeit zeigte sich, dass Mino - wie er nun heißt - sich im Rudel nicht wohlfühlte. Natürlich wollte man nicht aufgeben, es gab etliche Versuche, die Situation anzupassen - leider ohne nachhaltigen Erfolg.
Zum Wohl von Mino wurde letzlich entschieden, ihn umzusetzten. So kam Mino in eine Pension mit Hundeschule, wo es nicht nur die räumlichen Möglichkeiten gab, sondern auch die fachliche Qualifikation, sich auf die Bedürfnisse von Mino einzustellen und herauszufinden, was er braucht, um in einem Zuhause glücklich zu werden.
April 2024 Mino hat sich inzwischen gut eingelebt, und das Trainerpaar konnte sich ein umfassendes Bild von Minos Bedürfnissen machen.
Es ist ganz klar: Mino ist kein Hund für ein Rudel, vemutlich zurückzuführen auf seine Erfahrungen während seines Lebens im Rifugio der LIDA. Das enge Zusammenleben mit vielen anderen Hunden, fehlende Rückzugsmöglichkeiten, ständiger Lärm, Stress, Mobbing usw. haben ihn entsprechend geprägt. Er zeigt zwar durchaus Interesse an anderen Hunden, aber er braucht länger, um Situationen einzuschätzen und kann Zeichen anderer Hunde oft nicht richtig deuten, was dann schon mal zu Missverständnissen führt.
Mino ist ingesamt unsicher und es dauert ein bisschen, bis er einem Menschen voll vertraut.
Was er braucht, ist ein liebevolles, geduldiges und aufmerksames Zuhause, in dem es klare und geregelte Abläufe gibt, auf die er sich verlassen kann. Er braucht Anleitung, um gut und entspannt durchs Leben zu kommen. Dann zeigt er sich auch als lustiger und verschmuster Hund.
Ein gut und hoch eingezäunter Garten, in dem er sich frei bewegen kann, wäre perfekt.
Wenn Mino Ihr Herz erwärmt und Sie bereit sind, Mino die Unterstützung zu schenken, die er für ein glückliches Leben braucht, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.