Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison läuft auf Hochtouren … es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.
Und bei aller Dramatik der aktuellen Situation: Es gibt zudem noch Fälle, die man fast nicht ertragen kann. So konnten wir unsere Tränen nicht zurückhalten, als wir die Bilder von Flash und Floc erhielten mit der dringenden Bitte, diesen beiden Geschöpfen zu helfen.
Wir zitieren hier Cosetta, weil es uns ein Bedürfnis ist, diese deutlichen Worte zu verbreiten:
„Wir schreiben das Jahr 2022. Wir sind in Olbia, in Sardinien, einer Region, die in der ganzen Welt für ihre natürliche Schönheit, ihr gutes Essen, ihr wunderbares Meer und … für die Art, wie wir Tiere behandeln, bekannt ist. Wussten Sie, dass ausländische Reiseveranstalter seit Jahren in ihren Reiseführern auf das ernste Problem der streunenden Tiere hinweisen, das diese Insel plagt? Interessiert es jemanden, dass jedes Jahr Millionen von Euro ausgegeben werden, um Touristen anzulocken? Denkt irgendjemand an die guten Menschen, die hier leben und die gezwungen sind, mit bestimmten Leuten zusammenzuleben und die Folgen von deren Handlungen ertragen zu müssen, weil niemand das Streunerproblem jemals ernsthaft in Angriff genommen hat?
Floc und Flash haben wir aus Località Sa Istrana zu uns geholt. Sie sind in erbärmlichem Zustand, krank, voller Räude, sicherlich auch mit Leishmaniose infiziert, durch „menschliche“ Ignoranz zu Larven reduziert. Die Haut der Hunde ist voller Schorf, blutig vom Kratzen. Sie sind nur noch Schatten ihrer selbst. Seit Jahren sind wir jeden Tag mit diesen Situationen konfrontiert: Das kann doch niemand für „normal“ halten."
Floc geht es leider noch so schlecht, dass er im Ambulatorio versorgt wird. Wir hoffen inständig, dass er sich erholt, damit er noch die Chance bekommt, bei lieben Menschen ein gutes Familienleben genießen zu können, damit er das in der Vergangenheit erlebte Leid vergessen kann.
26. Juni 2022: Floc ist immer noch im Ambulatorio, weil er gegen seine Leishmaniose behandelt wird. Die Behandlung schlägt aber gut an, und es geht ihm schon deutlich besser. Den Tag kann er zusammen mit anderen Hundekumpeln auf der Piazza vor dem Ambulatorio verbringen, was ihm gut gefällt.
Natürlich tun die Mitarbeiter des Rifugios alles, was in ihrer Macht und ihren Kräften steht. Aber das Rifugio ist kein Ersatz für eine Familie, und wir sind sicher, dass Floc sich in einem liebevollen häuslichen Umfeld, im dem er auch wirklich Ruhezeiten genießen kann, sich noch viel besser erholen würde.
19. August 2022:
Kürzlich erhielten wir aktuelle Bilder von Floc. Er hat sich weiterhin gut entwickelt und er kam zu Kräften. Wir freuen uns sehr und hoffen, dass er seine Reise nach Deutschland bald antreten kann. Sein Kumpel Flash hatte schon das große Glück und auch schon eine liebe Familie gefunden. Das wünschen wir uns auch für Floc.
28. Oktober 2024:
Mitte Oktober 2024 waren wir wieder auf Team-Tour. Vier Tage lang wurden wir von engagierten Team-Mitgliedern begleitet, die unsere Partner und Hunde und Katzen kennenlernen bzw. wiedersehen wollten. Eine unserer Stationen war das Rifugio der LIDA, wo es neben schon bekannten Tieren auch etliche Neuzugänge gab.
Während des Rundgangs, hatten wir nur einen ganz kurzen, aber bewegenden Moment mit unserem Senior Floc. Der Mitarbeiter der LIDA führte uns über die sogenannte Piazza, einen Sammelplatz für Hunde, mitten im Canile. Floc kam auf uns zu, als wenn er sagen wollte, hey, habt ihr mich vergessen? Nun wollen wir noch mal alles dafür tun, dass er ein Gnadenbrotplätzchen in Deutschland bekommt. Denn er soll endlich in seinem Leben ungeteilte Aufmerksamkeit genießen können, ein warmes, weiches Plätzchen zum Liegen seins nennen dürfen und einen schönen Lebensabend haben. Medikamentös ist er bezüglich seiner Leishmaniose gut eingestellt. In Deutschland wird seine Pflegestelle vom Verein bei der Behandlung der Leishmaniose selbstverständlich voll unterstützt und begleitet. Wenn Floc Ihr Herz berührt und wenn Sie dafür sorgen wollen, dass Floc endlich das Canile verlassen darf und ihm einen Gnadenbrotplätzchen geben möchten, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Wir vermitteln bundesweit.
Ihr Ansprechpartner für diese Vermittlung: Dr. Eva Siefert Fon: 06201 183265 Mobil: 0151 41833364 E-Mail: dr.eva.siefert@protier-ev.de
Oder laden Sie hier gleich den Fragebogen für die Hundeadoption herunter, füllen Sie ihn aus und mailen Sie ihn an die im Fragebogen angegebene Mailadresse.
Bitte nennen Sie dabei immer den Namen Ihres Wunschhundes.