Red-Leoncino wurde am 02. Januar 2012 vermittelt. Seine Geschichte finden Sie hier.
Jetzt, am 01. Januar 2013, erreichte uns dieser wundervolle Brief von Leoncino. Bestimmt berührt er Sie genauso wie uns.
Kitten, wie die Zeit vergeht!
Jetzt ist es schon ein Jahr her, dass ich hier in Deutschland ganz offiziell von meiner Mama adoptiert wurde, ich habe mich toll in meiner neuen Familie eingelebt und finde, dass es an der Zeit ist, DANKE zu sagen.
DANKE, liebe Tanja, dass Du mich letztes Jahr auf Sardinien gerettet hast. Ohne Dich wäre ich einsam und allein unter Höllenqualen gestorben. Du hast nicht weggeschaut, nicht gezögert und viele Stunden Deines Urlaubs für mich armen Streuner geopfert, auch wenn es aussichtslos schien. Du hast für mich gekämpft. Menschen wie Dich gibt es leider zu wenige, aber es sind diejenigen, die die Welt besser machen.
DANKE, liebes proTier-Team. Ihr habt Euch rührend um mich gekümmert und mich nicht aufgegeben, auch wenn die Tierärzte Euch eine Hiobsbotschaft nach der anderen geben mussten. Erst mal dass mein Vorderbein nicht mehr zu retten war, dann dass ich Gewehrkugeln im Körper hatte, und als ob alles noch nicht genug wäre, dass ich auch noch FIV-positiv bin. Andere Vereine hätten mich spätestens dann über die Regenbogenbrücke geschickt. Ihr nicht – Ihr habt mir beigestanden und gezeigt, dass jede Kreatur Liebe, Achtung und Fürsorge verdient, egal wie viel es kostet.
DANKE, liebe Tierärzte, Ihr habt mir die Schmerzen genommen und dafür neuen Lebensmut gegeben.
Und nicht zuletzt: DANKE liebe Katzenkumpels in meinem neuen Zuhause, Ihr habt mich ganz toll aufgenommen und ohne Wenn und Aber akzeptiert. So teilen wir alles in bester Harmonie: das Futter (ich 90%, ihr den Rest), die Kuschelbetten (komisch - niemand macht mir meinen Lieblingsschlafplatz auf dem harten Holzdach des Papageien-Nistkastens streitig) und auch Mamis Streicheleinheiten (das ist nicht schwer: Wenn sie jemand anderes streichelt, schiebe ich mich einfach dazwischen). Ich habe Euch alle auch sehr lieb und genieße mein zweites Leben mit Euch in vollen Zügen. Dass ich nun auch noch eine sardische Freundin habe, die süße Ciccia-Kiki, ist einfach das i-Tüpfelchen.
Aber aus meiner Geschichte sollte man auch etwas lernen:
Erstens, dass der Tierschutz nur dann funktionieren kann, wenn alle Beteiligten mit vollem Einsatz am selben Strang ziehen. Es ist wie eine Kette – reißt ein Glied, reißt die ganze Kette.
Zweitens, dass es für jedes Happy End unzählige andere Notfälle gibt, die unsere bedingungslose Hilfe benötigen. Denn auch wenn jedes Happy End die Welt ein kleines bisschen besser macht, ist das Tierelend überall immer noch unbeschreiblich groß.
In diesem Sinne bitte ich Euch alle: Wir leiden stumm, wir schreien nicht. Deshalb schaut bitte nicht weg. Hört nicht auf, anderen hilflosen Kreaturen zu helfen wie Ihr mir geholfen habt. Ich habe es in ein besseres Leben geschafft, aber da draußen warten unzählige andere, die auf dieses Glück noch warten, und dazu brauchen sie Euch.