Dieser schon ältere Hund war von einem deutschen Touristenpaar (die schon einen Hund von uns adoptiert haben) Ende April 2024 an der Landstraße zwischen Tempio und Sassari gefunden worden. Der Hund lag an der Leitplanke im Gras, hatte noch einen Strick um den Hals. Er war sehr geschwächt, hatte wahrscheinlich schon länger dort gelegen. Ohne Futter. Ohne Wasser. Ganz offensichtlich hatte man ihn "ausgemustert" und einfach seinem Schicksal überlassen.
Das Paar meldete sich bei uns und bat um Hilfe. Glücklicherweise war unsere Partnerin in Sassari sofort bereit, den Hund aufzunehmen, und so fuhren die beiden auch direkt dort hin.
Unsere Partnerin checkte zunächst, ob er gechippt ist. Aber das war er nicht, und es gab auch - wie nicht anders erwartet - auch keine Suchmeldung für den Hund.
Der Hund wurde dann mit Futter und Wasser versorgt und von Parasiten befreit. Am nächsten Tag wurde er dann der Tierärztin vorgestellt. Denn der Hund war dehydriert und hatte leichtes Fieber. Dank der guten Pflege ging es Sassari, wie der Hund genannt worden war, aber schnell besser. Da die Finder den Hund gern adoptieren wollten, holten sie ihn dann für ein paar Tage vor ihrer Abreise zu sich, um zu testen, wie das Zusammenleben mit ihren beiden Hündinnen funktionieren würde. Leider klappte es aber nicht, die beiden Hündinnen lehnten den "Eindringling" ab, und so wurde schweren Herzens entschieden, dass wir für Sassari ein anderes gutes Zuhause suchen sollten.
Wir lernten Sassari dann während unserer Projektreise im Mai 2024 kennen. Sassari versteht sich mit den anderen Hunden, die bei unserer Partnerin leben, sehr gut. Auch mit den beiden Jungspunden Manuel und Polly kommt er gut zurecht und beteiligt sich gern an den wilden Toberunden der beiden. Wenn er dann mal seine Ruhe haben möchte, dann sucht er sich ein Schattenplätzchen unter dem großen Baum und schläft eine Runde.
Sassari hat wohl lange Zeit seines Lebens angebunden verbringen müssen und auch nicht viel Gutes erlebt, so dass er im Moment der Leine noch etwas skeptisch gegenübersteht. Aber er lernt nun, an der Leine zu gehen, und macht schon gute Fortschritte.
20. Juli 2024: Sandrine und Sassari haben ein tolles Zuhause bei einer tierlieben Familie in Spiegelau gefunden. Die Familie lebt in einem großen Haus mit einem weitläufigen Grundstück, ruhig gelegen in der Nähe des Nationalparks Bayerischer Wald. Ursprünglich plante die Familie, nur eine dritte Hündin zu adoptieren, und entschied sich für die kleine Sandrine. Doch als Frauchen den Beagle Sassari sah, konnte sie ihn nicht mehr vergessen, die Familie entschloss sich ihn ebenfalls aufzunehmen, da Frauchen ein großer Beagle-Liebhaber ist. Mit im Haushalt leben noch Katzen und Papageien, da wird den Beiden sicherlich nie langweilig. Die beiden vorhanden Rüden Fabiano und Bianco sind auch von proTier e.V. , somit leben nun 4 Sarden bei der Familie. Der Start war etwas holprig, aber Sassari und der bereits vorhandene Rüde Fabiano gewöhnten sich schnell aneinander. Inzwischen liegen sie friedlich Rücken an Rücken im Körbchen. Nun leben vier Hunde glücklich bei dieser liebevollen Familie. Ein schönes Happy End für zwei weitere Tierschutzhunde!