Punto und seine Schwester Virgola wurden von einer Helferin fernab einer Straße gefunden. Zusammen mit ihren vier toten Geschwistern, die die Hitze und den Durst nicht überlebten.
Punto ist aufgrund seiner Vergangenheit ein wenig scheu bei fremden Menschen. Bei bekannten Menschen verhält er sich sehr freundlich. Mit den anderen Welpen und jungen Hunden tobt er auf seiner Pflegestelle herum.
06. Februar 2010: Punto ist heute nach Deutschland auf seine Pflegestelle gezogen. Er zeigt sich hier schon als extrem lieber Kerl, der nun erst einmal Zeit und viel Liebe benötigt, sich in seinem neuen Leben zurecht zu finden. Wir werden in wenigen Tagen Neues berichten.
11. Februar 2010: Wie bereits am ersten Tag beobachtet, ist Punto ein extrem lieber Hund. Trotz seiner Angst und Unsicherheit zeigt er absolut keine Abwehr, egal, was geschieht. Für den hübschen Rüden sind alle Erfahrungen absolut neu und erst einmal beängstigend, aber trotzdem läßt unser "Bärchen" sich alles gefallen, ohne sich auch nur ansatzweise zu wehren. Er nimmt seine Umwelt nun mit Staunen wahr und fühlt sich auf der warmen Decke am wohlsten. Spaziergänge sind derzeit noch nicht möglich, aber im Garten erkundet er nach und nach sein neues Leben.
27. Februar 2010: Punto macht dank seines Pflegefrauchens tolle Fortschritte: Inzwischen genießt er die gemeinsamen Spaziergänge am Rhein und freut sich über jeden Hund, den er trifft und mit dem er dann ausgelassen toben kann.
Fremde Menschen sind ihm nach wie vor nicht geheuer, aber wir sind uns sicher, dass er auch hier noch einiges von seiner Scheu ablegen wird. Punto entwickelt sich immer mehr zu einem Prachtkerl. Es kristallisiert sich jedoch heraus, dass er vor Kindern große Angst hat und er deswegen entweder in ein Zuhause ohne Kinder oder nur mit älteren, ruhigen Kindern ziehen sollte.
10. August 2012: Puntos Pflegefrauchen arbeitet weiterhin sehr mit ihm an seinen Ängsten gegenüber Menschen. Es hat sich aber im Laufe der Zeit immer mehr gezeigt, dass Punto wahnsinnige Angst vor Kindern hat. Deswegen sollten in seinem zukünftigen Zuhause keine Kinder sein. Am schönsten wären hier natürlich Menschen, deren Familienplanung diesbezüglich bereits abgeschlossen ist, da Punto vermutlich diese Angst vor Kindern niemals verlieren wird und wir nicht möchten, dass er in einigen Jahren wieder in die Vermittlung zurückkommt, weil es einfach nicht klappt. Dies würde Punto das Herz brechen.
23. September 2012: Puntos Pflegefrauchen hat aktuell gemerkt, dass Punto sehr, sehr unruhig ist, wenn kein zweiter Hund zu Hause ist. Er ist dann sehr rastlos und läuft viel herum, kommt nicht zur Ruhe. Erst, als sein Hundekumpel wieder da war, kam Punto wieder zur Ruhe. Ein souveräner, freundlicher Zweithund ist daher absolute Voraussetzung für Puntos Vermittlung.
Sein Pflegefrauchen hat eine ganz tolle Internetseite für ihre Pflegetiere eingerichtet, wo sie auch ein schönes Tagebuch von Punto finden. Wir danken ihr dafür ganz, ganz herzlich. Schauen Sie einfach einmal unter www.tierische-pflegestelle.de
Punto wartet nun auf eine eigene Familie, die ihn genug liebt, um ihm die Zeit zu geben, Vertrauen zu fassen, und mit der er das Leben verbringen kann. Möchten Sie ihm vielleicht diese Möglichkeit bieten?
10. September 2012: Heute war Puntos großer Tag, endlich hat er sein Zuhause gefunden. Sein neues Frauchen, das ihn auch eine sehr lange Zeit als Pflegefrauchen und Vermittlerin begleitet hatte, hat uns folgende Zeilen geschrieben:
"3 Jahre, 3 Monate, 1 Woche und 2 Tage, so alt ist Punto heute, am 10.9.2012. Mit 8 Monaten zog Punto verstört und traumatisiert in die Pflegestelle in Bornheim ein, wo er seitdem 31 Hunde hat einziehen und 30 Hunde wieder hat ausziehen sehen, weil sie ein liebevolles Zuhause gefunden haben. Und auch 30 Katzen hat Punto in dieser Zeit überdauert. Manuel, der ebenfalls als Pflegehund im Alter von 5 Monaten von Sardinien nach Deutschland kam, hatte nach nur wenigen Tagen in der Pflegestelle sein endgültiges Zuhause hier gefunden und steht Punto seitdem wie ein Fels in der Brandung bei und bietet ihm die nötige Orientierung wenn er unruhig wird, weil ihn etwas verunsichert. Die beiden sind wie Brüder geworden und teilen jeden Spaß, ein ganzes Bett und auch die Leckerchen miteinander. Wo der Eine ist, ist der Andere nicht weit. Punto weiß, dass er sich blindlings auf Manuel verlassen kann, wenn ihn etwas verunsichert und Manuel weiß seinerseits sofort, wann Punto ihn braucht und legt dann seinen riesigen Schädel auf Puntos Rücken und scheint ihm damit sagen zu wollen: "Bleib cool Kumpel - ist wirklich alles nicht so schlimm wie Du denkst".
Immer wieder gab es Interessenten, die fasziniert von Puntos Äußerem waren und sich daraufhin bei proTier wegen einer Adoption von ihm beworben haben. Hierin waren sich alle Bewerber einig: Punto sieht einfach prachtvoll aus mit seinem glänzenden Fell. Nur leider reicht das für eine Adoption nicht aus und spätestens wenn die Sprache darauf kam, dass Punto niemals ein Hund sein wird, der offen und frei auf die Menschen zugehen wird und man mit monatelanger Vertrauensarbeit rechnen müsse, war das vorher so große Interesse schlagartig erloschen. Aber es gab auch einen Bewerber, der sich viel Zeit nahm um Punto kennen zu lernen. Er besuchte Punto wochenlang in der Pflegestelle und unternahm mit ihm, Manuel und mir viele Spaziergänge. Dennoch fand er keinen Zugang zu Punto und in dieser Zeit zeichnete sich ganz deutlich ab, dass Punto keinesfalls als Einzelhund vermittelt werden konnte, weil ein souveräner Begleithund für seine weitere Entwicklung enorm wichtig sein würde und an dem er sich in allen Lebenslagen würde orientieren können.
Fast genau 1 Jahr später erreichte mich nun am 22.7.2012 eine Email von dem Paar, dass Puntos Schwester adoptiert hatte, gleich nachdem die beiden verschreckten Hascherl im Februar 2010 in Deutschland am Flughafen ankamen. Sie würden Punto gerne kennen lernen und ihn adoptieren, wenn sich ihr bestehendes Rudel und Punto miteinander verstehen würden. Also machte ich mich mit Punto 14 Tage später auf den Weg in sein vielleicht zukünftiges Zuhause. Was ich dort sehen durfte war ein absoluter (Hunde-)Traum! Hier könnte Punto sich ganz sicher wohl fühlen. Ein großes Waldgrundstück, dass mannshoch eingezäunt war, versprach viele aufregende Abenteuer ohne befürchten zu müssen, Punto könnte sich unbemerkt auf eigene Pfote auf die Suche nach Abenteuern machen und auch das bestehende Rudel nebst Puntos schüchterner Schwester schien ihm wohl gesonnen.
Ein paar Stunden verbrachte ich mit Punto dort, bis ich mich am Abend wieder mit Punto auf den langen Heimweg machte. Ein paar Tage Bedenkzeit für beide Seiten. Später trudelte dann die Email ein, mit der ich in dieser Art gar nicht gerechnet hatte. Das Paar schrieb mir, Punto habe ihnen bei dem Treffen signalisiert, dass er längst zu mir gehören würde und ob ich nicht darüber nachdenken wolle, ihm selber (s)ein Zuhause zu schenken ...
In dieser Art gingen in der vergangenen Woche einige sehr emotionale Emails zwischen uns hin und her und nun steht es ganz offiziell fest: Heute, nach 2 Jahren, 7 Monaten und 1-er Woche soll Puntos unsichere Zukunft endlich ein Ende haben! Eine großherzige Patenschaft ermöglicht es mir nun, Punto tatsächlich selber adoptieren zu können und ihm damit das immer über ihm schwebende Damoklesschwert nehmen zu können, dass er eines Tages hier würde ausziehen müssen. Und über die Patenschaft hinaus hat das Paar Punto in die Pfote versprochen, dass er niemals unversorgt sein wird, ganz egal was das zukünftige Leben mit sich bringt. Und von seinem besten Freund Manuel wird er sich auch niemals trennen müssen. Darum steht nun unwiderruflich fest, dass "Puntelchen" nie wieder Angst davor haben muss, dass sein mühsam in mich gewonnenes Vertrauen enttäuscht werden könnte.
Gemessen an dieser selbstlosen Patenschaft ist mein "Danke" und Puntos Purzelbaum vor lauter Glück viiieeel zu wenig, aber beides kommt aus tiefstem Herzen und wird begleitet von Tränen der unermesslichen Freude!"
Liebe Anita, wir danken dir sehr dafür, dass du so viel Zeit, Kraft, Liebe und Hoffnung in Punto gesteckt hast und freuen uns umso mehr, dass er nun für immer bleiben darf.