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Pieter (03.10.)


Wir erhielten eine Hilferuf einer Deutschen Familie die in Alghero lebt. Zwei Maremmano-Rüden, auf der Suche nach Futter, hielten sich immer in der Nähe ihres Hauses auf. Die Familie versorgt die beiden wunderschönen Rüden, kann sie aber auf Dauer nicht behalten.

Der Nachbar ist, wie so oft in Sardinien, nicht gut auf die Hunde zu sprechen. Die beiden würden in ständiger Gefahr leben vergiftet zu werden. Die Familie hat uns deshalb gebeten für die Hunde ein liebevolles Zuhause in Deutschland zu suchen.

Da sie vermutlich auch Maremmanoblut in sich tragen, werden die beiden nur an hunde-, am besten Herdenschutzhund-erfahrene Leute vermittelt, die neben der Kenntnis um das spezielle Wesen eines Herdenschutzhundes auch über die örtlichen Voraussetzungen der Haltung verfügen, die ein Haus und einen großen Garten umfassen. Ein Herdenschutzhund gehört auf keinen Fall in eine kleine Wohnung. Auch kleine Kinder sollten nicht zur Familie gehören.

08. Mai 2012:


Vor einigen Tagen durfte Pieter nach Deutschland reisen und lebt seit dem in einer Pflegestelle bei Essen, die alle Grundvoraussetzung für die Haltung eines Herdenschutzhundes erfüllt. Hier zeigt er sich sanftmütig, anhänglich und bei anderen Hunden eher zurückhaltend. Konflikten geht er aus dem Weg und freut sich über jede Zuwendung, die ihm geschenkt wird. Pieter ist ein verschmuster Riese, der nun erst einmal lernen muss im Haus zu leben. Bislang lebte er auf Sardinien immer nur draußen, aber mit etwas Geduld und Nachsicht wird Pieter lernen, dass ihn das zeitweilige Leben im Haus nicht seine geliebte Freiheit kosten wird. Was Geräusche und Umweltreize angeht, muss Pieter noch einiges lernen.

11. September 2012:


Nach wie vor wartet Pieter auf seine neuen Menschen. Inzwischen hat sein Pflegefrauchen mit der Unterstützung einer Hundetrainerin viel mit ihm gearbeitet und ist zu einem wahren Maremmano-Profi geworden.

Pieter ist ein entspannter Kandidat geworden, der es liebt auf "seinem" Grundstück nach dem Rechten zu schauen. So besucht er jeden Tag die Hühner, die Hasen und die Meerschweinchen ohne ihnen einen Schrecken einzujagen. Besucher werden ganz nach Herdenschutzhundart zuerst verbellt, aber sobald das Pflegefrauchen auf der Bildfläche erscheint, dann lässt er davon wieder ab. Er beobachtet zwar weiterhin ganz genau was die Besucher machen, aber er hat inzwischen gelernt, dass nicht er die Situation in den Griff bekommen muss, sondern dass sein Pflegefrauchen das durchaus ganz alleine regelt. Pieter hat auch schon richtige Hunde-Freundschaften geschlossen und "trifft" sich gerne mit zwei Nachbarshunden, mit denen er sich hervorragend versteht. Es gibt weder Neid noch Rivalitäten unter ihnen.

Wenn Sie Pieter ein schönes Zuhause schenken möchten, gerne auch als Zweithund, freuen wir uns über Ihre Nachricht.

03. Oktober 2012:


Heute wurde es amtlich: Pieter, der nun Rufus heißt, darf für immer in seiner Pflegestelle bleiben :-) Er hat sich in die Herzen der Pflegefamilie geschlichen und hängt so sehr an seinem Pflegefrauchen, dass auch sie es sich nicht mehr vorstellen konnte, ein Leben ohne diesen imposanten Hund zu führen.

Wir freuen uns riesig für den sanften Riesen, denn er hängt sehr an seinem Pflegefrauchen und die Familie kann sich ein Leben ohne diesen imposanten Hund auch gar nicht mehr vorstellen. Bereits in der Woche, nachdem Pieter auf die Pflegestelle kam, hat sich die Familie Gedanken über einen anderen Namen für Pieter gemacht und im Familienverbund wurde beschlossen, dass in Pieter inkognito ein weißer Rufus steckt :-) Aber egal, welche Herkunft und Bedeutung der Name Rufus in der Antike hatte, der weiße Rufus hört prima auf diesen Namen und wir finden, dass ihm dieser Name begleitend zu seiner stattlichen Größe auch eine stolze Erscheinung verleiht.  

Rufus hat sein ganz persönliches Paradies in dieser Familie gefunden und erfreut sich jeden Tag aufs Neue an seinem weitläufigen Zuhause, bei dem das Grundstück direkt in Wälder und Lichtungen übergeht. Die Familie (allen voran das Frauchen) arbeitet bereits seit seiner Ankunft beständig daran, dass Rufus seine schlechten Erfahrungen, die er auf Sardinien machen musste, dauerhaft aufarbeiten und in der Folge irgendwann völlig ablegen kann. Und Rufus ist bereits auf dem richtigen Weg, braucht aber noch ein wenig Zeit, um die glückliche Wendung seines Lebens zu verinnerlichen. Er wird lernen, dass er seinem Frauchen und dem Rest der Familie blindlings vertrauen kann und darf.

Leider geht dem Tierschutzverein mit der Adoption von Rufus eine ganz tolle Hundepflegestelle verloren, aber dass Rufus ein solch großartiges Leben auch in der Zukunft erwarten darf, macht uns mindestens ganz genau so glücklich! Und als Katzenpflegestelle bleibt die Familie dem Verein sicherlich noch eine Weile erhalten :-)
 
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