Als wir bei unserem November-Besuch auf Sardinien gerade bei unserem Tierarzt waren, wurde uns wieder ein Neuzugang präsentiert: Cremo war dem Gärtner einer unserer Kolleginnen von einem Jäger übergeben worden, weil der Hund nicht für die Jagd taugen würde. Wenn der Gärtner ihn nicht wolle, dann würde er den Hund eben aussetzen oder erschießen ... Die übliche Geschichte also, die uns jedes Mal wieder zur Weißglut bringt. Der Gärtner hat jedoch nicht die Möglichkeiten, einen Hund zu halten, und so bat er unsere Kollegin um Hilfe.
Cremo scheint in seinem jungen Leben noch nicht viel Gutes erlebt zu haben. Das klapperdürre Kerlchen schaute uns aus großen, schreckgeweiteten Augen an. Mit lieben Worten und Streicheleinheiten konnten wir ihn dann aber doch wohl beruhigen, dass ihm nichts Böses geschehen würde. Er ist sehr hübsch gezeichnet. Leider hat ihm der Jäger kurz nach der Geburt den Schwanz abgeschnitten ... (Wie man uns aufklärte, ist das bei Jagdhunden "üblich" und bis zum 20. Tag nach der Geburt auch "erlaubt". Na, ja, wir haben da so unsere eigene Ansicht: Nicht alles was erlaubt ist, muss man tun. Vor allem nicht, wenn es um die Verstümmelung eines wehrlosen Welpen geht.)
Cremo ist derzeit in der Obhut einer Helferin unseres sardischen Partnervereins. So schnell wie möglich möchten wir ihn nach Deutschland holen, damit er hier in ein fröhliches Hundeleben in einer liebevollen Familie starten kann.
12. Dezember 2012: Cremo wurde heute direkt am Flughafen von seinen neuen Eltern abgeholt und lebt nun in Grevenbroich. Er wird der Jungbrunnen in der Familie sein, denn sie haben schon drei ältere Fellnase aus dem Tierschutz und Cremo bringt jetzt richtig Schwung in die Truppe. Laut den ersten Rückmeldungen fühlt er sich schon wie zu Hause. Wir sind sehr froh, dass Cremo nicht lange auf seine neue Familie warten musste und wünschen allen eine wundervolle gemeinsame Zeit.