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Felice (24.01.)


Im Oktober besuchten wir eine unserer sardischen Kolleginnen im Norden Sardiniens. Kurz nach dem wir angekommen waren fuhr ein großer Pick-up den Berg hinauf. Das war die erste Überraschung ... Es war ein Jäger, der von unserem Besuch erfahren hatte, und er wollte uns drei seiner Jagdhunde vorstellen, die laut seinen Aussagen zur Jagd nicht zu gebrauchen sind. Wahrscheinlich kennen sie nur die Enge ihrer Zwinger, aus denen sie nur an Jagdtagen herauskommen. Fremde Menschen waren sie offenslichtlich nicht gewöhnt. Als die sehr ängstlichen Hunde aus ihren kleinen Boxen geholt wurden, wussten sie gar nicht, wie ihnen geschah.

Die Realität Sardiniens: Hunde werden abgegeben, weil sie "nichts taugen". Dabei zählt dieser Jäger noch zu den "Guten", da er seinen Hunden wenigstens noch eine kleine Chance gegeben hat, indem er uns um Hilfe bat. Die meisten Jäger entsorgen ihre Hunde ohne Federlesen auf eine andere Art und Weise, sei es durch einen Schuss in den Kopf oder eine Schlinge um den Hals. Wir wissen, dass die Vermittlungschancen sehr gering sind. Aber wir haben in ihre Augen gesehen. Wir können sie nicht ihrem Schicksal überlassen, sondern müssen alles erdenklich Mögliche versuchen, sie vor dem sicheren Tod zu bewahren.

Als sie einige Wochen nach unserer Oktoberreise endlich unserem Tierarzt vorgestellt worden waren, der sie reisefertig machen und auch kastrieren sollte, stellte der fest, dass die Hündin in der Endphase der Schwangerschaft war, in der er keine Kastration mehr vornimmt. Und Hündin Daniela brachte dann auch schon wenige Tage nach dieser Untersuchung ihre Babys zur Welt. In Kürze darf sie mit ihren 6 Babys auf eine deutsche Pflegestelle und bekommt nun die Chance auf ein würdevolles Leben.

Für die beiden Rüden suchen wir dringend eine Pflegestelle oder ein liebevolles Zuhause. Wenn Sie uns helfen möchten, melden Sie sich bitte schnell.

27. August 2013:


Felice durfte auf seine deutsche Pflegestelle und hat inzwischen Vertrauen gefasst. Mit seinem Pflegefrauchen ist er sehr verschmust und er genießt die Aufmerksamkeit. Er ist gutmütig im Umgang mit anderen Hunden und Menschen, wenn auch recht eigenständig, und er liebt das eigenständige Leben im Freien.

Er lebt auf seiner Pflegestelle in sozialer Gemeinschaft mit vielen anderen Hunden und wird persönlich betreut und sozialisiert. Der einst ungestüme und etwas scheue Rüde hat mittlerweile gelernt, die Autorität des Menschen zu akzeptieren und einfache Grundkommandos zu befolgen. Als richtiger Jagdhund hat er natürlich eine ausgeprägte Stöbernase, dabei ist er aber auch ein sehr wachsamer Hüter von Haus und Hof. Felice braucht viel Platz, viel Bewegung und intensive Beschäftigung. Er ist sehr klug und gelehrig und möchte mit zuverlässiger Hand geführt werden, um an der Seite eines starken Partners echtes Vertrauen zu den Menschen aufbauen zu können. Mit seinem kräftigen, muskulösem Gebäude und dem raumgreifenden Gang stellt er eine durchaus imposante Erscheinung dar, dabei ist er absolut friedfertig mit Menschen.

Gerne können Sie Felice auf seiner Pflegestelle besuchen. Wir freuen uns über Ihre Nachricht.

24. Januar 2014:
Endlich war es soweit: Felice, unser toller Jagdhund, der es immer so schlecht hatte, da er jagduntauglich war, hatte eine Anfrage. Nach langem Warten kamen endlich seine Menschen. Sie haben ihn gesehen und es war allen sofort klar, dass dies ihr Begleiter sein würde. Die ersten Rückmeldungen aus seinem Zuhause waren deutlich. Bereits nach zwei Tagen hatte Felice erkannt, am schönsten ist es in Frauchens warmem Bett :-) Das Warten hatte sich gelohnt.
 
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