Bei unserem Sardinienbesuch im April lernten wir Markus kennen. Er wurde im Bereich Capichera, das liegt in der Nähe von Arzachena von einer Frau gefunden, die ihn anschließend ins Canile Arzachena brachte. Er freute sich sehr über unseren Besuch und die Aufmerksamkeit (vor allem die Leckerchen) - eine nicht alltägliche Angelegenheit, wenn man einsam in einer der tristen Quarantäneboxen lebt.
Er ist ein sehr freundlicher und ruhiger Rüde, der nun auf ein warmes Körbchen bei seinen neuen Menschen wartet. Gerne würden wir auch Markus baldmöglichst die Chance auf ein besseres Leben schenken.
Wenn Sie ihm diesen Wunsch erfüllen möchten, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
19. Februar 2014:
Markus hat das große Los gezogen und wurde nun von seiner Pflegemama adoptiert. Wir wollen Ihnen den liebenswerten Bericht nicht vorenthalten. Dieser und die tollen Bilder von einem völlig veränderten, wunderschönen und glücklichen Markus sagen einfach alles aus :-)
Seine neue Mama berichtet:
"Der Emil-Markus ist ganz fürchterlich bezaubernd und fügt sich sehr gut ein. Mit den Rentnern Anton & Lili gab's weniger Eingewöhnungsschwierigkeiten als erwartet. Im Gegenteil ... der frische, belebende Wind tut sporadisch sogar gut, habe ich den Eindruck. Den Seniörchen und auch mir. Emils Sozialverhalten ist ausgesprochen nett und pflegeleicht. Und Charme und Witz hat das knuffige Kerlchen, pfiffig ist er, sehr zugänglich und schmusig obendrein!
Draußen hagelt es Komplimente von anderen Hundeleuten, die ihn reihum entzückend finden (mit seinen jagdlichen Ambitionen aber auch nicht haben wollen würden...). Erst: "Oh Gott. Waidmannsheil!" Dann: "Ne, wat ist dat ein knuffiges, nettes Kerlchen!"
Die einzige, dafür aber auch riesige Baustelle: Er hat Jagdtrieb WIE SAU! :-) Da gehen komplett die Rollos runter, und dieses kleine Männeken zerrt mich "nicht-gerade-Elfe" mit dem Bewegungsmuster einer hysterischen Flipperkugel durchs Gelände. Ob er jemals von der Schleppleine kommt? Aktuell glaube ich nicht dran. Er läuft mehrfach gesichert wie Hannibal Lecter mit Beschlägen an Leine und Geschirr, die einem vielfach so schweren Hund passen würden. Weil ich ständig Angst habe, dass er mir entfleucht - entweder durch einen winzige Unaufmerksamkeit meinerseits (er ist wuselig und so ne Art Houdini - wo der überall raus und durch kommt! *kreisch*...), oder weil er das Material schrottet.
Manchmal denke ich, er wäre besser auf der Straße geblieben: Lebe wild, sterbe früh. Oder so ... und dass ich ihm nicht gerecht werde. Wobei, gerade schnorchelt er hier neben mir und macht durchaus den Eindruck, als wenn er warm, weich, satt, menschliche Nähe und Ansprache zu schätzen wüsste :-)
Das gibt sich dann aber wieder, wenn wir gleich zur großen Runde starten *seufz* :-) Drinnen wie das Duracell-Häschen, dem man die Batterie geklaut hat, draußen außer Rand und Band. Dat Männeken hat einen tüchtigen Hüpfer in mein Herz gemacht. Und wenn ich nicht gerade mal wieder einen desillusionierten und angefressenen Moment habe, nehme ich die Sache mit der Jagerei sportlich und betrachte es als Aufgabe. An der Frau ja wächst, nech? :-)
Ach ja: bellen kann das Emilchen übrigens doch. Ein klangvolles, beageliges Gejodel ... äh ... Geläut :-) Und pumperlgesund ist er soweit. Blutbild tiptop. Meine Tierärztin meint übrigens, dass er auch gut schon 6-7 Jahre alt sein kann. Und findet ihn ebenfalls äußerst drollig, insbesondere seine ständig wackelnde Stummelrute. O-Ton: "Tja. Stöberhund oder so. Du hast mein Mitgefühl. *grins*"
Lange Rede kurzer Sinn: Die Markus-Emil-Jagdwurst ist adoptiert. Muss ich beim nächsten Sommerfest nur erst mal minutiös den Zaun kontrollieren, bevor die Jagdwurst vom Haken kann :-)"