test

Carolina (08.07.)


Glück im Unglück
Carolina lebte mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern in einem Industriegebiet in der Nähe von Cagliari im Süden Sardiniens. Ein netter Mann, dessen ganze Familie sehr tierlieb ist, fütterte sie und noch andere Streuner in dieser Gegend. Alle Hunde dort sind - wegen ihrer schlechten Erfahrung mit den anderen Menschen, die dort arbeiten - sehr scheu. Keiner lässt sich anfassen. Und immer wieder werden Hunde von den Lastwagen, die dort durchdonnern, überfahren. So geschah es auch mit den Geschwistern von Carolina, beide sind tot. Eines Tages erwischte es auch Carolina, aber sie hatte Glück, dass sie schwerverletzt von dem netten Mann gefunden wurde, der sie mitnahm und zum Tierarzt brachte. Nach der Erstversorgung kam Carolina dann in die Familie, wo sie liebevoll umsorgt und aufgepäppelt wurde. Die ersten Bilder zeigen sie etwa vier Wochen nach dem Unfall. Sie hatte sich zu dem Zeitpunkt schon gut erholt, alle Wunden waren verheilt, nur ihr rechtes Vorderbein - wie deutlich zu sehen ist - war wie ein Fremdkörper ohne jede Funktion. Der Tierarzt vor Ort sah keine Möglichkeiten außer einer Amputation, aber das wollte die Familie auf keinen Fall auf Sardinien machen lassen. Sie selbst konnten die junge Hündin leider nicht behalten. Aber wer würde dann auf Sardinien eine dreibeinige Hündin aufnehmen und ihr ein gutes Leben schenken wollen? Sie wussten niemanden, dem sie die Kleine hätten anvertrauen wollen. Und so wandten sie sich hilfesuchend an uns.

Während unserer Gruppenreise im Oktober 2012 verabredeten sie sich mit uns bei Sandra in Sassari. Sie kamen extra aus Cagliari angefahren, um uns Carolina vorzustellen. Völlig verängstigt lag Carolina im Auto - man konnte ihr ansehen, dass sie sehr gestresst war, weil sie nicht wusste, wie ihr geschah. Um sie nicht unnötig noch weiter zu beunruhigen, ließen wir sie auch im Auto, und so konnten wir auch keine anderen Fotos von ihr machen. Aber wir hatten genug gesehen, und versprachen der Familie, Carolina nach Deutschland zu holen.


Nach den entsprechenden Ausreisevorbereitungen konnte Carolina dann nach Deutschland fliegen, wo sie sofort zu unserer Tierärztin in die Klinik kam. Natürlich war unsere Hoffnung, dass das Beinchen gerettet werden könnte. Überlegungen, das Bein durch eine Orthese zu stützen, standen im Raum. Aber die intensiven Untersuchungen zeigten sehr schnell, dass es dazu keine Möglichkeiten gab. Bei dem Unfall war das komplette Nervengeflecht im Schulterbereich abgerissen, und da bislang auch nicht die geringste Regeneration erfolgt und das gesamte Bein ohne jegliches Gefühl war, bestand keinerlei Chance, die Funktionsfähigkeit wieder herzustellen oder durch ein Hilfsmittel zu unterstützen. Auch zeigte sich, dass Carolina ausschließlich ihre drei gesunden Beine nutzte und dieses Vorderbein nur noch wie ein lästiges Anhängsel mit sich herumschleppte, das auch immer wieder zur Gefahr für sie wurde. Da sie sich sehr sicher und souverän auf ihren drei Beinen bewegte, hinderte sie das nicht am fröhlichen Toben und Spielen, und immer wieder geschah es, dass sie mit dem gefühllosen Bein hängenblieb und stürzte. Das bestärkte uns bei der Entscheidung, dass Carolina auf drei gesunden Beinen ein besseres Leben haben konnte als mit vieren, von denen eines nur im Weg war.


Carolina hat die Operation wunderbar überstanden. Und nicht nur das: Sie entwickelt eine Lebensfreude, die wir bei der schüchternen Hündin nicht vermutet hätten. Sie tobt und spielt und steigt Treppen völlig ohne Probleme und wieselflink, und wer nicht weiß, dass ihr ein Vorderbein fehlt, wird erst auf den zweiten Blick erkennen, dass dieses Energiebündel "behindert" ist. Wenn erst einmal das Fell nachgewachsen ist, wird sie eine wunderschöne, junge Hündin sein. Schauen Sie sich diese Bilder im Schnee an: Sieht so eine Hündin aus, die "behindert" ist? Wir meinen, dieses strahlende Gesicht spricht Bände ...

Carolina ist nun bereit, in ihr endgültiges Zuhause umzuziehen. Wir sind sicher, dass ihre neue Familie viel Freude an dieser wunderbaren, fröhlichen Hündin haben wird und Carolina die Zuneigung, die man ihr schenkt, tausendfach zurückgeben wird.

08. Juli 2014:
Die dreibeinige Carolina kam völlig verängstigt nach Deutschland. Sie hatte einen schweren Autounfall auf Sardinien. Hier in Deutschland wurde festgestellt dass man ihr verletztes Bein nicht mehr retten konnte. Es wurde in der Tierklinik amputiert.

Caros Pflegefrauchen ist mit der Hündin durch dick und dünn gegangen, sie hat ihr gezeigt, dass die Menschen gute freundliche Kameraden sein können und so entwickelte sich eine große Freundschaft zwischen Hund und Mensch. Nach fast zwei Jahren auf der Pflegestelle wurde klar, dass obwohl jetzt zwei nette Familien nach Carolina fragten, sie nicht mehr umziehen kann und soll.

Danke an das Pflegefrauchen für alles, was sie für Caro getan hat. Sie ist zwar ein dreibeiniger, aber sehr glücklicher Hund geworden.
 
Joomla 1.5 Templates by Joomlashack