Bei meinem Besuch im Canile Arzachena im Januar 2015 fielen mir vier Welpen auf. Ich erfuhr, dass sie kurz vor Weihnachten, also wenige Tage nach meinem letzten Besuch im Dezember 2014, ins Canile gekommen waren. Vier Wochen hockten sie also schon in der engen Quarantänebox. Leider hatte ich keinen Helfer, so dass ich nur ein paar Schnappschüsse von den traurigen Kleinen durch das Gitter machen konnte.
Und jetzt im Februar hatte sich an der Situation nichts geändert: Beatrice, Bingo, Bongo und Bastia leben nach wie vor in der Box, nur dass sie gewachsen sind und die Enge immer drangvoller wird. Die Perspektive: Hier werden sie bleiben, bis entweder gemeinsam in ein größeres Gehege umziehen können oder einzeln zu anderen Hunden dazugesetzt werden. Ganz gleich, was geschieht: Es bedeutet für die vier, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr gesamtes,langes Leben dann im Canile verbringen. Oder besser gesagt, vergeuden.
Die vier kennen nicht mehr als diese Enge und Eintönigkeit. Zu den Canilemitarbeitern sind sie freundlich und aufgeschlossen. Fremde Menschen lassen sie erst einmal vorsichtig sein. In einer Familie, einem sicheren Zuhause, würden sie sicherlich bald Vertrauen fassen.
Es bricht mir immer wieder das Herz, wenn ich diese Abläufe durchdenke ... Wir möchten so gern allen helfen. Aber dazu brauchen wir Sie. Ja, genau Sie. Denn Sie sind doch gerade auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied, sonst wären Sie nicht hier auf dieser Webseite gelandet. Schauen Sie den Hunden in die Augen. Vielleicht ist ja einer dabei, dessen Blick Sie so anrührt, dass Sie zum Telefon greifen oder eine Mail schreiben ... damit wieder einer von ihnen eine Chance bekommt ...
05. Dezember 2015: Bastia durfte auf eine deutsche Pflegestelle reisen und brachte so einige Überraschungen mit sich. Zunächst einmal stellte sich heraus, dass Bastia kein Junge, sondern ein Mädchen ist (im Pass wurde das falsche Geschlecht eingetragen). Aber das war ja nicht weiter tragisch für uns. Außerdem passte für uns Deutsche der Name ja auch eher für ein Mädchen :-) Da sie extrem scheu war, entschied die Pflegemama, Bastia nicht zu bedrängen, sondern ihr ausreichend Zeit zu geben, ohne Stress und Zwang anzukommen und sich an ihr neues Umfeld zu gewöhnen. Als die Pflegemama jedoch nach einiger Zeit den Eindruck hatte, dass Bastia immer rundlicher würde, klingelten bei ihr die Alarmglocken. Es musste dann doch eine kleine Fangaktion gestartet werden, um den Veränderungen auf den Grund gehen und Bastia einem Tierarzt vorstellen zu können.
Tja, und dann wurde unsere Befürchtung bestätigt: Bastia hatte blinde Passagiere mit an Bord, als sie nach Deutschland kam.
Auch wenn es schon zu viele Welpen auf dieser Erde gibt, die ungewollt geboren werden: Wir haben uns für das Leben der kleinen Mäuschen entschieden, und so erblickten am 22. Oktober 2015 sechs gesunde kleine Hundekinder das Licht Welt. Die Kleinen entwickeln sich gut, und auch Mama Bastia kümmert sich sehr liebevoll und fürsorglich um ihre Babys.
02. Januar 2016: Vanni lebt nun in Schwarzenbach in ihrem neuen Zuhause, wo sie bereits sehnsüchtig erwartet wurde. Der große Garten lädt zum Toben und Buddeln ein, und auf schönen Wanderungen kann sie die neue Umgebung erkunden. Auch die Hundeschule ist bereits geplant, wo sie sicherlich viele neue Hundefreundschaften schließen wird. Wir wünschen Vanni und ihrer Familie weiterhin alles Gute und eine schöne gemeinsame Zeit.