Bei unserem Besuch in Valledoria Mitte Dezember 2015 bat man uns, dass wir uns noch einen kleinen Hund anschauen, der von einer Kollegin aufgegriffen worden war, als er ziellos an der Landstraße herumirrte. Sie hatte ihn im Garten eines leerstehenden Ferienhauses, der durch einen relativ hohen Zaun gesichert ist, untergebracht. Zum Schutz vor Nässe und Kälte hatte sie ihm auf der Terrasse eine Hundehütte, ausgelegt mit dicken Decken, eingerichtet. Und täglich fuhr sie zu dem kleinen Kerl, um ihn zu füttern.
Der kleine Hund tat uns unendlich leid. Zwar bot ihm dieser Unterschlupf Sicherheit und regelmäßig Futter, die Kollegin spielte auch täglich ein Weilchen mit ihm, aber ansonsten war er einsam und allein. Entsprechend aufgedreht war er, als wir versuchten, ihn zu fotografieren. Er war so glücklich, dass wir uns Zeit nahmen, mit ihm schmusten und spielten.
Natürlich waren wir froh, dass unsere Kollegin das Kerlchen nicht auf der Landstraße gelassen hatte. Aber dieses einsame Leben war ja nun auch nicht optimal für ihn. Wir arrangierten also, dass er gleich am nächsten Tag nach Sassari in die Pension unserer Kollegin Sandra umziehen konnte. Und dort fühlt sich Antonio, wie wir ihn inzwischen genannt haben, richtig wohl. Zusammen mit anderen kleineren und größeren Hunden in einem der Gehege kann er nun spielen, toben, kuscheln - so, wie es für die Entwicklung eines Hundekindes richtig und wichtig ist.
Schön wäre, wenn Antonio bald sein eigenes Zuhause fände. Der lebhafte, fröhliche und sehr aufgeweckte Hund wäre sicherlich der ideale Gefährte einer aktiven, sportlichen Familie.
17. März 2016: Antonio durfte inzwischen auf seine deutsche Pflegestelle reisen. 19. Mai 2016: Antonio hat es geschafft, einen tollen Platz für sein Körbchen zu finden. Er lebt in Laberweinting in einem Mehrgenerationenhaus, in dem sich immer jemand findet, der sich mit Freuden um ihn kümmert. Die Familie hatte schon immer Hunde, und nach dem Tod des vorherigen Vierbeiners stand bald fest, dass ein Leben ohne Hund nicht vorstellbar ist. Antonio kam zunächst zur Pflege in die Familie, da man sich nicht ganz sicher war, ob man solch einem Powerpaket gewachsen sei. Doch der charmante Kerl wickelte alle um seine Pfoten, vor allem die erwachsenen Kinder hatten ihn schnell ins Herz geschlossen, und so war nicht mehr daran zu denken, ihn wieder abzugeben. Antonio ist nun viel mit seinen Menschen in der Natur unterwegs und genießt sein Leben in vollen Zügen. Wir wünschen weiterhin alles Gute und viele glückliche Jahre miteinander.