Bei unserer letzten Sardinien-Gruppenreise besuchten wir auch die Hunde in den Quarantäneboxen des Canile Arzachena. Es fällt uns immer sehr schwer Abschied zu nehmen, da wir wissen, sie fristen ihr aktuelles Leben 24 Stunden hinter Gittern, ohne Auslauf und ohne Streicheleinheiten. Gerne würden wir sie so schnell wie möglich aus diesem kleinen Gefängnis befreien, damit sie ein artgerechtes Leben führen dürfen.
Rasty, ein sehr freundlicher junger Rüde, ist einer dieser „Kandidaten“. Er war streunend aufgegriffen und vom Taxi Dog ins Canile gebracht worden.
20. August 2015: Rasty durfte inzwischen auf seine Pflegestelle reisen und zeigt sich dort als äußerst freundlicher und aufgeweckter Rüde. Er verträgt sich gut mit allen vorhandenen Hunden, ist bereits stubenrein und freut sich auf die täglichen Späziergänge.
28. November 2015:
Rasty hat sich in den drei Monaten auf seiner Pflegestelle hervorragend eingelebt und zeigt sich stets von seiner besten Seite. Er ist verträglich mit Artgenossen, Katzen und Kleintieren, sehr menschenbezogen und freundlich zu Groß und Klein. Seine Pflegeeltern hat er mit seiner liebenswerten Art schnell um die Pfote gewickelt, und auch Besuch kann seinem Charme nicht lange widerstehen. Er ist gerne mit seinen Menschen draußen unterwegs und liebt es, mit den vorhandenen Hunden der Pflegestelle zu spielen.
Bei Rasty wurde eine zerschmetterte Hüfte diagostiziert, deren Ursache nicht bekannt ist. Wir werden daher eine Femurkopfresektion vornehmen lassen, mit der bei ähnlichen Fällen in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht wurden, und die bei Rasty sicherlich dafür sorgen wird, dass er noch lange mit seinen Hundekumpels herumtoben kann.
12. März 2016:
Anfang Februar wurde bei Rasty eine Femurkopfresektion durchgeführt. Die Operation hat er gut überstanden und auch die Wunde ist mittlerweile gut verheilt. Mit kleinen Spaziergängen und einer regelmäßigen Unterwasserphysio wird nun daran gearbeitet, dass Rasty wieder unbeschwert laufen kann. Auch hat er ein bequemes Hundebett von seiner Pflegefamilie bekommen, damit er sich gut erholen kann. Leider kann Rasty noch nicht mit den anderen Hunden herumtoben (obwohl er so gerne würde), nur beim Gassigang und über Nacht, darf ein Hundekumpel bei ihm sein.
Rasty liebt es in seinem kleinen Garten zu liegen und Enten und Vögel zu beobachten. Es stimmt ihn nur etwas einsam, wenn er im Haus am Fenster sitzt und sieht wie die anderen Hunde toben, doch seine Pflegefamilie versucht alles, um ihm diese Zeit so gut es geht zu überbrücken. Rasty ist ein wirklicher Schatz und wir wünschen uns nichts sehnlicher, als das Rasty eine Familie findet, die mit ihm langsam den Weg bis zur vollständigen Genesung geht.
Der stattliche Rüde mit dem betörenden Blick ist ein rundum feiner Kerl, der nun auf einen endgültigen Platz für sein Körbchen hofft. Für ihn suchen wir entsprechend geeignete Menschen, die über Herdenschutzhund-Erfahrung verfügen bzw. die bereit sind, sich mit der Rasse auseinanderzusetzen und über die Besonderheiten zu informieren. Passende häusliche Gegebenheiten sollten vorhanden sein.
16. Mai 2016:
Unser Notfellchen Rasty hat seine Femurkopfresektion gut überstanden. Er hat seine Unterwassergymnastik regelmäßig absolviert und täglich wurden und werden auch weiterhin mehrfach kleine und etwas längere Spaziergänge gemacht, damit sich die Muskulatur immer weiter aufbauen kann.
Mittlerweile kann Rasty wieder zeitweise mit seinen Hundekumpels toben und spielen, bei längeren Spaziergängen, wo das Bein und die Hüfte mehr beanspurcht werden, ist dann aber zu merken, dass es Rasty schwer fällt zu laufen und er immer langsamer wird. Aber auch wenn er nicht über lange Zeit aktiv beschäftigt werden kann, hält er sich dennoch gerne im Freien auf und liegt im Garten, um die anderen Tiere der Pflegestelle zu beobachten und zu bewachen.
Rasty ist ein rundum lieber und freundlicher Kerl, der jede Streicheleinheit und Zuwendung genießt. Auch bei fremden Menschen sucht er schnell Kontakt. Marammanotypisch möchte Rasty aber schon manchmal gerne seinen Dickkopf durchsetzten, daher braucht er hundeerfahrene Menschen, die ihm mit Geduld, Liebe und Konsequenz klare Grenzen zeigen. Bei klarer Führung bekommt man einen durchaus tollen Begleiter, der es liebt immer bei seinen Menschen sein zu können.
20. Juli 2016:
Unser Notfellchen Rasty hat das große Los gezogen und ein wunderbares Zuhause in Schleswig-Holstein gefunden. Er lebt nun auf einem Resthof, dessen Besitzer noch einen Hund gesucht haben, der gut auf das Grundstück aufpassen kann. Nach einem ersten Kennenlernen und ein paar Tagen Bedenkzeit fiel dann die Entscheidung, dass Rasty einziehen darf. Er lebt dort nun mit einer Hundedame, Katzen, Schafen und Pferden zusammen und hat sich schon mit allen angefreundet. Der tolle Rüde mit dem betörenden Blick bekommt viel Aufmerksamkeit und fühlt sich rundum wohl. Er hat seiner neuen Hundefreundin auch schon gezeigt, wie toll es ist, Kuhlen zu buddeln und im Dreck zu liegen :-) Täglich werden Spaziergänge unternommen, um Rasty in seiner Beweglichkeit zu fördern, aber auch um immer im Blick zu haben, dass er sich nicht übernimmt. Sogar ein Gymnastikpark wurde extra für ihn eingerichtet.
Wir freuen uns sehr für Rasty und möchten uns an dieser Stelle auch nochmals herzlich bei seiner neuen Familie bedanken, die ihm trotz seiner Einschränkungen so ein wunderbares Leben ermöglicht.