Vor einigen Wochen erhielten wir einen Hilferuf: Einer Frau, die in einem kleinen Ort südlich von Sassari lebt, war eine hochträchtige Hündin zugelaufen, die dann bei ihr ihre zehn Babys - fünf Mädels und fünf Jungs - auf die Welt brachte. Da in dem betreffenden Ort der Umgang mit Streunerhunden sehr rigoros ist (auf Einzelheiten verzichten wir an dieser Stelle, um niemanden in unnötige Gefahr zu bringen), behielt sie die Hundefamilie bei sich im Hinterhof und versuchte über diverse Kontakte Hilfe für die Kleinen und ihre Mama zu finden.
So kamen also schließlich wir ins Spiel. Natürlich sagten wir Hilfe zu. Bei unserer Sardinientour Mitte Juni 2016 nahmen wir also einen kleinen Umweg und besuchten die Hundefamilie. Die Mutterhündin war inzwischen aus Sicherheitsgründen zu unserer Kollegin nach Stintino umgesiedelt, so dass wir an dem Tag nur die Kinder Neron, Nerine, Moka, Dorisa, Diane, Zora, Armani, Azor, Araz und Altesse fotografieren konnten. Wir hatten natürlich auch eine kleine Futterspende bei uns, aber es war dann schnell klar, dass dies für zehn hungrige Mäulchen im Wachstum nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war. Und gekochte Nudeln gelten zwar auf Sardinien als "normales Hundefutter", aber wir haben dann nach unserer Reise eine größere Lieferung guten Trockenfutters veranlasst, um die Hundekinder bis zur Abreise gut versorgt zu wissen. (Wer sich da mit einer kleinen Spende beteiligen möchte: Wir freuen uns unter dem Stichwort "10 Hundekinder" über jede Zuwendung.)
22. Juli 2016: Die ganze Bande durfte vor kurzem auf ihre deutsche Pflegestelle reisen. Dort lebt sie nun mit Pferden, anderen Hunden und Kindern. Mit allen Zwei- und Vierbeinern verstehen sie sich sehr gut. Auch mit den Katzen der Pflegestelle gibt es kein Problem. Alle sind sehr verschmuste und freundliche Welpen, die jetzt nur noch ein Platz für ihr Körbchen bräuchten. Die Kleinen sind einfach nur goldig, sehr zutraulich, offen und aufgeweckt. Wir kennen den Vater der Hundekinder nicht, aber schon durch ihre Mama Choupette werden sie eine erhebliche Portion an Maremmanogenen mitbekommen haben. Daher suchen wir nun entsprechend geeignete Menschen, die über Herdenschutzhund-Erfahrung verfügen bzw. die bereit sind, sich mit der Rasse auseinanderzusetzen und über die Besonderheiten zu informieren. Passende häusliche Gegebenheiten sollten vorhanden sein.
08. August 2016:
Nerine ist heute in ihr neues Zuhause nach Rattenberg, ganz in der Nähe der ehemaligen Pflegestelle, gezogen. Sie musste die Reise nicht alleine antreten, denn sie hat gleich Verstärkung mitgebracht. Auf der Pflegestelle hat Bubu sich in die kleine Nerine verliebt. Und als die Familie, die eigentlich wegen Bubu da war, sah, wie vertraut die beiden miteinander umgingen, fiel die Entscheidung, dass beide Hunde einziehen dürfen, damit sie nicht getrennt werden. Nun können die beiden gemeinsam auf den Spaziergängen die neue Umgebung erkunden und Seite an Seite ein glückliches Hundeleben führen. Den ersten Rückmeldungen zufolge sind Bubu und Nerine das absolute Traumpaar und die Familie ist sehr glücklich darüber, beide Hunde bei sich zu haben. Wir freuen uns sehr über diese tolle Vermittlung und wünschen allen eine tolle Zeit miteinander.