Vor ein paar Monaten gelang es uns, die acht Babys einer Streunerin, die in der Nähe von Arzachena in der Macchia lebte, einzufangen und in Sicherheit zu bringen. Die vier Mädchen Amelia, Amalia, Aida und Astra sowie die vier Buben Arturo, Amerigo, Armando und Ambrogio haben sich prächtig entwickelt und inzwischen auch ihre eigenen tollen Familie gefunden.
Natürlich war uns nicht egal, was aus der Mutterhündin werden sollte. Problem war jedoch ihre extreme Scheu. Wir vermuten, dass sie in ihrem Leben noch nicht viel gute Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte und ihnen deswegen großräumig aus dem Weg ging. Aber unsere Kolleginnen vor Ort gaben nicht auf und versuchten unermüdlich, sie einzufangen, um sie zumindest kastrieren lassen zu können. Zwei Monate lang hatten sie keinen Erfolg, außer dass es ihnen gelang, die Hündin durch regelmäßiges Futter nach und nach in die Nähe einer kleinen Ansiedlung zu locken. Dann endlich - mit viel List und Tücke, Wachsamkeit und Hilfe von den in der Nähe lebenden Anwohnern - gelang es dann einer Kollegin in einer der vielen Nacheinsätze, Bella in ein extra für sie eingezäuntes und getarntes Minigehege zu locken und sie dann dort zu sichern. Es fiel uns allen ein Stein vom Herzen, dass dieser aufregende Akt einen so guten Abschluss fand.
Bella kam dann direkt zu unserem Tierarzt, der sie kastrierte. Eine Kollegin nahm sie zur Nachsorge nach Hause, räumte dann eines ihrer Katzengehege, in dem Bella noch für eine Weile bleiben sollte, bis sie völlig fit und auch ein bisschen aufgepäppelt sein würde. Und wie es dann so ist ... nach ein paar Tagen war bei den Kolleginnen keine Rede mehr davon, Bella wieder an ihren Platz zurückzusetzen. Denn Bella hatte sich nicht nur durch diese monatelange Sorge um sie, sondern auch während des Aufenthalts im Gehege nun fest in die Herzen ihrer Retterinnen eingepflanzt. Die Kolleginnen gewöhnten sie an Halsband und Leine, gingen mit ihr spazieren, und inzwischen hat sich Bella zur wunderschönen Hündin gemausert. Zwar zeigt sie noch eine gewisse Scheu und Zurückhaltung Fremden gegenüber, aber wir sind sicher, dass sie in einer eigenen Familie, in der man ihr neben viel Zuneigung auch die Sicherheit gibt, die sie braucht, eine wunderbare, treue Begleiterin werden wird.
01. Juli 2016: Bella durfte auf ihre deutsche Pflegestelle reisen und hat sich mittlerweile sehr gut eingelebt. Sie ist freundlich, offen und nicht ängstlich. Mit den anderen Hunden versteht sie sich bestens und auch mit den Katzen gibt es keine Probleme.
04. September 2016:
Bella lebt seit heute in ihrem endgültigen Zuhause in Mildstedt, wo sie nun Herrin über ein Haus mit Garten ist. Ihr Frauchen ist bereits in Pension und hat viel Zeit für die Hündin, lediglich das Sofa muss sie sich mit der vorhandenen Katze teilen. Damit Bella die lange Strecke ins neue Domizil möglichst stressfrei übersteht, hat ihr Frauchen sie persönlich auf der Pflegestelle abgeholt. Dafür an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön. Den ersten Rückmeldungen zufolge klappt alles prima, die Bilder zeigen Bella bei einem tollen Ausflug an den Husumer Strand in Begleitung der kleinen Hündin vom Sohn der Dame. Wir wünschen weiterhin alles Gute und eine wunderbare gemeinsame Zeit.