Neben den vielen Welpen, die mir im Februar und März 2016 vorgestellt wurden und die ich selbst fotografieren konnte, wurden wir anschließend auch um Hilfe für diese sechs Geschwister gebeten. Sie waren im Januar 2016 gefunden worden, erst wenige Tage alt: Auf dem Land, in einer Plastiktüte, abgelegt zum Sterben. Diese Kleinen hatten Glück, sie dürfen leben. Aber wie viele andere sterben – ohne dass es jemand bemerkt, ohne dass es jemandes Herz rührt? Was in den „Menschen“ vorgeht, die sagen, dass Kastration „gegen die Natur“ sei, die aber kein Problem damit haben, hilflose Babys einfach dem Tode auszuliefern, werde ich niemals verstehen können.
Camomilla, Crocus, Cassoa, Canelo, Cannelle und Clivia haben sich inzwischen zu wunderschönen Hundekindern entwickelt. Ihre Maremmano-Gene können sie nicht verleugnen. Sicherlich werden sie einmal zu prächtigen Herdenschutzhunden heranwachsen.
Wir suchen nun entsprechend geeignete Menschen, die über Herdenschutzhund-Erfahrung verfügen bzw. die bereit sind, sich mit der Rasse auseinanderzusetzen und über die Besonderheiten zu informieren. Passende häusliche Gegebenheiten sollten vorhanden sein.
23. Mai 2016:
Cassoa durfte auf ihre deutsche Pflegestelle reisen. Dort zeigt sie sich als sehr gelassen und ist eher der ruhigere Typ. Sie liegt gerne in ihrem Körbchen und beobachtet das bunte Treiben der anderen Hunde. Auch mit Katzen hat sie keinerlei Probleme. An der Leinenführigkeit und Stubenreinheit wird fleißig gearbeitet, erste Erfolge sind schon in Sicht :-)
16. Juni 2016:
Kurz nach Ankunft in Deutschland, bemerkte die Pflegefamilie, dass Cassoa nicht "glatt" läuft. Sie wurde direkt dem Tierarzt vorgestellt, der eine Lahmheit des rechten Vorderbeins feststellte. Es stellte sich heraus, dass die Hündin von Geburt an an einer Schulterluxation litt. Sie wurde daraufhin Ende Mai in der Universitätsklinik Gießen erfolgreich operiert. Sie wird ein schmerz- und beschwerdefreies Leben führen können.
Toben, Spielen, Springen durfte sie nach der Operation nicht, was für einen jungen Hund natürlich gar nicht so einfach zu verstehen ist. Mittlerweile wurden die Fäden gezogen, die OP-Narbe ist gut verheilt und es wurde eine Physiotherapie begonnen, damit die Muskulatur sanft aufgebaut werden kann. Die Physio meistert sie mit Bravour und fleißig werden auch die Hausaufgaben geübt.
Mit den anderen Hunden versteht sie sich prima. Vor allem ihr "großer Onkel" Aron - auch aus Sardinien - hat es ihr angetan. Gemeinsam wird gekuschelt und wenn Aron mal ein Päuschen braucht, schmiegt sie sich an ihre Menschen. Ein rundum zauberhaftes Hundemädchen.
04. November 2016:
Cassoa hat es geschafft, ihre Pflegefamilie dermaßen um die Pfoten zu wickeln, dass sie nun für immer in Leutershausen bleiben darf. Sie lebt an der Seite von Aron und Tilli, die ebenfalls über unseren Verein vermittelt wurden, und ergänzt die Runde perfekt. Alle drei Hunde haben sich einfach gesucht und gefunden. Aus dem kleinen Pechvogel Cassoa ist nun ein großer Glückspilz geworden. Zu sehen, wie sie nun jeden Tag ohne Schmerzen in vollen Zügen genießt, zaubert ihren Menschen stets ein Lächeln ins Gesicht. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Uniklinik Gießen, die diese doch schwierige Operation hervorragend gemeistert und Cassoa damit absolute Lebensqualität verschafft hat. Die junge Hündin braucht zwar weiterhin regelmäßige Physiotherapie und gleichmäßge Bewegung, aber Schmerzmittel gehören der Vergangenheit an. Und gerade für den zweiten Punkt auf der Therapieliste ist dank Hündin Tilli bestens gesorgt. Sie weiß, wie man alle auf Trab hält und ruft auch schon mal zur gemeinschaftlichen Umgestaltung des Gartens auf, was sich Cassoa natürlich nicht zwei mal sagen lässt :-) Das klingt nach einem tollen Leben für die hübsche Hündin. Wir freuen uns sehr darüber, dass sie nun endlich ankommen darf und wünschen allen weiterhin viel Spaß miteinander.