Ende August 2017 fragte unsere Kollegin Flora an, ob wir helfen könnten: Sie hatte einen Anruf von einer Bekannten erhalten, der wir vor Jahren geholfen hatten, ihre Hündin zu sterilisieren. Ihr waren zwei Hündinnen zugelaufen, die um Futter bettelten, die sie aber auf Dauer nicht behalten könne. Flora sagte zu, sich um Hilfe zu bemühen.
Eine Stunde später kam der nächste Anruf: Die Hündinnen hätten große Gesäuge, sie hätten mich Sicherheit Babys zu versorgen. Also machte sich die Frau auf die Suche - ohne Erfolg. Doch ein paar Stunden später war dann alles klar: Die Mütter hatten ihre Babys zu ihr gebracht, insgesamt 13 Stück, maximal drei bis vier Wochen alt.
Da der Ort, in dem die Dame lebt, für ihre herrenlosen Hunde eine Konvention mit dem Canile Europa geschlossen hat, wären die Hündinnen samt Babys dort hingebracht worden, wenn einer der Hundefänger sie entdeckt hätte... Dass wir froh waren, dies verhindern zu können, versteht sich von selbst. Aber wohin mit den beiden Familien? Für ein paar Tage konnten sie noch bei ihrer Finderin bleiben, aber wir brauchten ja eine dauerhafte Unterbringung. Da alle Pflegestellen besetzt waren, entschlossen wir uns, die beiden Hundemamas mit ihren Kleinen in unsere Auffangstation zu bringen, nachdem geklärt war, dass sich auch jemand kümmern würde.
So kamen also Seta und ihre Kinder Serana, Serafina, Sergio, Sereno und Seraina (ein Baby war leider noch vor dem Umzug verstorben) sowie Sabina und ihre Kinder Sandro, Sabino, Saffira, Salvo, Saro, Santo und Savino in unsere Auffangstation, und als wir sie dort Ende September war es eine Freude, die Familien dort in gutem Zustand vorzufinden.
Während die Kleinen völlig unbefangen und welpentypisch neugierig, aufgeweckt und verspielt waren, zeigten sich die Mütter Seta und Sabina als sehr verschüchtert. Aber das wunderte uns nicht. Wer weiß, was sie alles in ihrem Leben schon mitgemacht haben. Leicht war ihr Leben sicherlich nicht, und mit Sicherheit waren diese Welpen auch nicht ihre ersten. (Aber definitiv ihre letzten, denn selbstverständlich werden Seta und Sabina kastriert, sobald sie ihre Kleinen nicht mehr säugen.)
Für die Hundemütter und die Kinder suchen wir nun liebevolle Familien, in denen sie ein gutes Zuhause finden.
18. November 2017: Die bezaubernde Saffira durfte vor kurzem auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.
08. Dezember 2017: Saffira muss nicht mehr umziehen und darf für immer bei ihrem Pflegefrauchen in Nürnberg wohnen bleiben. In Windeseile hatte sie ihr Herz erobert und an einen Auszug war nicht mehr zu denken. Saffira wohnt in einer großen Wohnung und bekommt Besuch von ihrem neuen Kumpel, dem Hund von Frauchens bester Freundin. Gemeinsam werden dann auf den Spaziergängen spannende Dinge entdeckt und natürlich ordentlich getobt. Da Frauchen bereits pensioniert ist, muss die junge Hündin auch nie lange alleine bleiben. Wir wünschen weiterhin alles Gute und viele schöne Jahre miteinander.