Bei meiner Sardinienreise Ende Oktober 2017 besuchte ich auch Sandra in Sassari. Dort gab es wieder einige Neuzugänge, die ich kennenlernen und dann natürlich auch für unsere Webseite fotografieren sollte.
Zu diesen Neuzugängen gehörten auch die Welpen Carmelina, Carina, Carita, Carlina und Carino. Eine Touristin hatte die Welpen auf dem Parkplatz zu Restaurant nahe der Kirche Saccargia entdeckt und uns um Hilfe gebeten. Sandra war dann gleich am nächsten Tag dort hingefahren, um zu versuchen, sie einzufangen. Von den Betreibern des Restaurants erfuhr sie, dass es wohl zwei sehr scheue Hundemütter dort gäbe, die sich bislang allen Versuchen, sie einzufangen, entziehen konnten. Sandra bekam die Mütter auch nicht zu Gesicht. Und die Kleinen hatten sich alle tief in den Gebüschen versteckt, zum einen, weil sie sehr verängstigt waren, zum anderen weil es in Strömen regnete. Aber mit viel Geduld und Überlistung gelang es Sandra, zumindest vier der Kleinen - Carina, Carita, Carlina und Carino, wahrscheinlich Wurfgeschwister - einzufangen und mitzunehmen. Noch mehrmals war Sandra dort - von den Müttern leider keine Spur. Nur noch ein weiteres Hundekind - Carmelina - lief noch dort herum und konnte schließlich ebenfalls eingefangen werden.
Bei Sandra waren die fünf Hundekinder nun in Sicherheit und wurden liebevoll versorgt. Leider waren Carita und Carlina sehr schwach und haben es trotz aller Fürsorge nicht geschafft. Sie mussten über die Regenbogenbrücke gehen. Carina, Carino und Carmelina sind glücklicherweise wohlauf. Übrigens - was leider nicht die Regel ist - nimmt die Touristin nach wie vor sehr viel Anteil am Schicksal ihrer Findelkinder und hat uns auch durch eine äußerst großzügige Spende unterstützt, die Versorgung der Kleinen zu sichern. An dieser Stelle deshalb ein herzliches Dankeschön.
Die goldigen Hundekinder sind Fremden gegenüber noch recht schüchtern, aber das wundert uns nicht. Die Restaurantbetreiber waren nicht gerade erbaut über die Hundefamilien, die sich bei ihnen angesiedelt hatten. Für ihre Gäste wollten sie ihren Bereich "sauber halten von schmutzigen Tieren" ... Und sie werden sicherlich nicht besonders freundlich mit den Hundemüttern und ihren Babys umgegangen sein. Wir sind aber sicher, dass die Kleinen - wenn sie erst einmal in ihren eigenen Familien leben - schnell auftauen und Vertrauen fassen werden.
03. Februar 2018: Die süße Carmelina durfte vor kurzem auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. 09. Februar 2018: Carmelina hat es ganz geschickt angestellt und ihr Pflegefrauchen dermaßen um die Pfoten gewickelt, dass sie nun für immer in München wohnen bleiben darf. Nachdem der zuvor verstorbene Vierbeiner eine große Lücke hinterlassen hatte, sollte nun wieder eine Fellnase aus dem Tierschutz einziehen, wenn auch zunächst als Pflegehund. Als dann klar war, dass Carmelina zwar bald ausreisen könnte, aber noch keinen Platz gefunden hatte, wurde nicht lange überlegt. Und Carmelina verstand es ganz hervorragend, in Windeseile das Herz ihres neuen Frauchens zu erobern. Sie darf stets mit zur Arbeit und begeistert nun täglich alle in der Tierarztpraxis, in der ihr Frauchen arbeitet. In der Freizeit stehen dann gemeinsame Ausflüge, Fahrradtouren und auch die Hundeschule auf dem Programm, Langeweile kommt so schnell also nicht auf. Und wenn man Carmelinas Frauchen glaubt, dann hat die entzückende Hündin bald auch die Ausbildung zur staatlich geprüften Kampfschmuserin in der Tasche :-) Wir wünschen weiterhin alles Gute und viele glückliche Jahre miteinander.
