Kurz vor unserer Gruppentour im Mai 2018 erreichte uns ein Hilferuf von Touristen. Sie hatten auf einer Tour über die Insel am Straßenrand einen toten Welpen gesehen, was ihnen schon sehr nahe ging. Als sie die gleiche Strecke zurückfuhren, fiel ihn ein weiterer toter Welpe auf... Sie hielten an, und da sahen sie dann auch tiefer im Gebüsch ein paar Welpen, die herumkrabbeln. Von einer Hundemutter keine Spur. Sie ließen etwas Futter dort und fuhren dann zunächst weiter. Sie wollten den Kleinen gern helfen, wussten aber nicht, was sie tun könnten. So fuhren sie erstmal zurück in ihr Quartier, und mit Hilfe der Mutter zu Hause In Deutschland suchten sie im Internet nach einer Hilfsorganisation. Und landeten bei uns. Wir haben dann sofort unsere Kooperationspartner im Rifugio der LIDA gefragt, ob sie die Kleinen, sofern sie gerettet werden könnten, aufnehmen würden.
Nachdem wir die Zusage hatten, fuhr das Paar wieder zu dem Fundort. Diesmal war auch eine Hündin da, die aber sehr scheu war und sich sofort in sichere Entfernung brachte. Während sie den Kleinen dann noch mal Futter hinstellten, kam der Besitzer der Hunde dazu. Er dachte, das Paar hätte eine Autopanne und wollte helfen. Mit Händen und Füßen wurde dann klar gemacht, dass es um die Welpen ginge. Und der Mann ließ sie auf sein Grundstück, wo sie weitere Hundekadaver erblickten. Sie sahen dort auch einen großen Rüden an einer Kette, wahrscheinlich war es der Vater der Welpen. Letztendlich durften sie vier der Kleinen mitnehmen. Ein Hundekind wollte der Mann leider nicht hergeben. (Wir können nun nur hoffen, dass es noch lebt und dass es ihm einigermaßen gutgehen wird... Wir haben die Koordinaten der Fundstelle. Wir werden versuchen, noch mal mit dem Bauern Kontakt aufzunehmen, um zumindest die Hundemama kastrieren zu dürfen.) Das Paar ließ noch Futter dort, dann machten die beiden sich mit ihrer kostbaren Fracht auf den Weg und brachten die vier Kleinen ins Rifugio.
Dort konnten wir die vier goldigen Hundekinder, ein Mädel und drei Buben, dann kennenlernen, als wir mit dem Team einen Nachmittag im Rifugio verbrachten. Wir sind sehr glücklich, dass Desiree, Derio, Delio und Delfio gerettet werden konnten. Denn nun haben sie die Chance auf eine gute Zukunft.
20. August 2018:
Der bildhübsche Derio hat sich schnell auf seiner Pflegestelle eingelebt. Er ist absolut offen gegenüber seinen Menschen und liebt die Aufmerksamkeit und die Streicheleinheiten seiner Pflegefamilie.
Derio hat ein warmherziges, offenes und ganz liebes Wesen. Er geht schwanzwedelnd auf alle Menschen zu und freut sich, wenn eine Leckerei oder noch besser eine dicke Streicheleinheit abfällt. Seine Umgebung erkundet und erschnuppert er neugierig und aufmerksam. In neuen Situationen ist er manchmal noch etwas unsicher, aber er merkt schnell, dass alles gut ist und dann geht es auch schon weiter mit der Entdeckungsreise.
Welpentypisch hat er natürlich noch seine Flausen im Kopf, doch er ist ein kluges Köpfchen und lernt schnell. Er übt fleißig das Stubenreinwerden, geht bereits toll an der Leine, erkundet neugierig die neue Umgebung, fährt problemlos im Auto mit und natürlich spielt er für sein Leben gerne :-)
Katzen sollten hundeerfahren sein, denn im Moment werden sie noch als Spielpartner gesehen ;-)
Kurz: Derio ist einfach ein wunderbares Hundekind, ein perfekter und liebevoller Familienhund durch und durch!!! Für dieses tolle Hundekind suchen wir nun eine liebevolle Familie, gerne auch mit Kindern, bei der er behütet aufwachsen kann.
09. September 2018:
Derio hatte das große Glück, mit Desiree zusammenbleiben zu können. Sie haben ein tolles Zuhause in Witten gefunden. Fine und Freddy, wie sie nun gerufen werden, haben ein Haus mit großem Garten zur Verfügung, in dem sie nach Herzenslust spielen und toben können. Die zwei wunderschönen Junghunde haben auch schon die Hundeschule mit Herrchen und Frauchen besucht und sind durch ihre Gelehrigkeit und Freundlichkeit aufgefallen. Es gab im Freundeskreis wohl auch kritische Stimmen, dass man Hunde aus dem Ausland adoptiert hat. Wir sind dankbar, dass Herrchen und Frauchen diesen Weg gewählt haben und den zwei Junghunden eine sichere Zukunft ermöglichen. So bleiben sie von einem entbehrungsreichem Leben auf der Straße und unkontrollierter Vermehrung verschont. Wir wünschen der Familie viel Freude miteinander und eine glückliche lange Zeit miteinander!