Ende Mai 2018 fragte unsere Vermittlerin Michaela, ob wir Hundebabys im Süden von Sardinien helfen könnten. Eine Gruppe Motorradfahrer aus ihrem Wohnort war bei ihrer Tour über die Insel bei einer Rast auf sechs Hundebabys aufmerksam geworden. Und im Gespräch mit dem Wirt der Pizzeria und Besitzer der Hundebabys ergab es sich, dass der Mann die Kleinen gern loswerden wollte. Es waren sechs Babys, eines wollte er behalten, die anderen wollte er eigentlich "auf's Land" bringen, was nichts anderes bedeutet, als dass er sie dort ihrem Schicksal überlassen wollte. Man redete hin und her, auf ihrem Motorrädern konnten die Männer die Hundebabys natürlich nicht mitnehmen, und so suchte man bei uns Hilfe. Wir sagten zu, etwas zu organisieren.
Eine sardische Kollegin nahm dann Kontakt auf, um die Abholung der Hundebabys - übrigens vier Mädchen und ein Bube - zu besprechen. Da machte der Besitzer einen Rückzieher ... die Hunde nach Deutschland zu geben, war ihm nicht geheuer, man würde ja so viel Schlechtes hören, und außerdem wolle seine Tochter die Kleinen nicht hergeben, sondern sie aufwachsen sehen ... Also, eigentlich alles nur dummes Zeug. Aber gut, es war seine Entscheidung. Auch wenn sie uns nicht gefiel - vor allem im Hinblick auf die vier weiblichen Hundebabys, die dann ja auch bald wieder für unerwünschten Nachwuchs sorgen würden -, wir mussten sie akzeptieren.
Tja, und dann kam Ende Juni der Anruf bei unserer sardischen Kollegen, "wann wir denn die Babys holen könnten?". Wir waren natürlich erst einmal baff, hatten inzwischen ja auch alles abgesagt, die Unterbringung, die möglich gewesen wäre, war inzwischen durch andere Findelkinder belegt. Aber wir wollten die Kleinen nicht im Stich lassen, und glücklicherweise war unser Helfer wieder bereit, die weite Tour in den Süden zu unternehmen, und es fand sich auch ein Pflegeplatz. So kamen die fünf Hundebabys Esterina, Ella, Elsa, Enrica und Brüderchen Esau zu Paola, wo wir sie Anfang Juli dann kennenlernen konnten. Blöderweise hatte der Besitzer die Hunde mit einer Farbe markiert, wie sie normalerweise zur Kennzeichnung der Schafe verwendet wird. Mit der Zeit werden diese Farbflecken aber verschwinden.
15. September 2018:
Die süße Enrica durfte vor kurzem auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. Zu ihrem endgültigen Glück fehlt ihr nur noch die eigene Familie, auf die sie sehnsüchtig wartet.
15. Oktober 2018:
Die bezaubernde Enrica hat sich inzwischen sehr gut auf der Pflegstelle eingelebt. Sie zeigt sich als äußerst menschenbezogene und liebe Hündin, die gelassen die Welt erkundet und keinerlei Berührungsängste hat. Mit den anderen Hunden vor Ort kommt sie gut aus, ist aufgeweckt und clever. Nun wartet sie auf die Familie, die gemeinsam mit ihr an ihrem weiteren Weg zum Traumhund arbeitet und ihr ein erfülltes Hundeleben schenken möchte.
18. Oktober 2018:
Enrica hat nicht lange auf ihr endgültiges Zuhause warten müssen. Sie lebt jetzt in Heidelberg bei einer Familie mit zwei Kindern in einem Haus mit Garten. Vor mehreren Jahren haben Freunde der Familie einen Hund über unseren Verein adoptiert und uns weiterempfohlen. Und so eroberte das Herz der Familie und wir freuen uns sehr für die hübsche Fellnase. Liebe Enrica, lass mal von Dir hören, wir würden uns sehr über Fotos und Berichte freuen!