Von unseren Partnern in Arzachena erreichte uns ein Hilferuf: Einem Jäger, der in der Nähe von Arzachena lebt, war dieser Hund zugelaufen. Er hat ihn zunächst bei sich aufgenommen, aber auf Dauer kann Alessio, wie der junge Hund genannt wurde, nicht bleiben.
Alessio ist noch etwas schüchtern Fremden gegenüber. Aber das wundert uns nicht. Wer weiß, was er in seinem jungen Leben schon mitmachen musste. Da ja aktuell Jagdsaison ist, gehen wir davon aus, dass er einem Jäger gehörte, der ihn aber nicht "gebrauchen" konnte und ihn deshalb ausgesetzt und seinem Schicksal überlassen hat.
Natürlich wird auch schon etwas gedrängelt, dass der Hund "auch wirklich bald geht", und wir möchten daher Alessio auch keinem Risiko aussetzen und ihn schnellstmöglich nach Deutschland holen.
07. November 2020:
Alessio durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
23. November 2020:
Der hübsche Alessio hat ein wenig gebraucht, bis er sich auf seiner Pflegestelle eingelebt hatte - alles war ihm unheimlich, neu und fremd. Umso erfreulicher, dass der schlaksige Bursche inzwischen mit seinen Kumpels von der Pflegestelle durch den Garten tobt, buddelt und sich durch den Wind, raschelndes Laub und Regen nicht mehr beeindrucken lässt.
Seinem Pflegefrauchen gegenüber ist er auch schon viel furchtloser geworden – er lässt sich jetzt sehr gerne streicheln und hat sogar Spaß an der Zusammenarbeit mit den Zweibeinern gefunden! Für ein Leckerlie legt er sich schon ins Platz und fürs Pfötchen geben gibt’s sogar noch ein Superleckerlie dazu.
Weil Alessio im Nackenbereich ein weißes Abzeichen trägt, das so aussieht wie eine Rakete, wird er von seinem Pflegefrauchen auch liebevoll kleine Rakete genannt - aber auch deshalb, weil er jetzt so schnell mit den anderen Hundejungs durch den Garten düst und es hoffentlich mit seinem gezündeten „Rückstoßantrieb“ nur noch nach vorne geht.
Mit seinen Hundekumpels auf der Pflegestelle versteht er sich eigentlich prima, allerdings ist er nun gerade im typischen Flegelalter mit seinen 11 Monaten und benimmt sich zeitweilig etwas frech und aufmüpfig. Die ebenfalls im Haushalt lebenden Katzen findet er zunehmend interessanter und gerade wenn die Kater durch den Garten traben, ist die Versuchung groß, einfach mal hinterher zu jagen, aber ein Nein vom Pflegefrauchen unterbricht ihn sofort.
Auch wenn sich Alessio einem Menschen so langsam öffnet, heißt es leider noch lange nicht, dass er jetzt freudig jeden Menschen begrüßt. Er muss erst lernen, dass von Zweibeiner keine Gefahr für ihn ausgeht.
Mit den normalen Haushaltsgeräuschen kommt er erfreulich gut zurecht, Fernseher, Kochgeräusche, Telefon und sogar Staubsauger bringen ihn nicht aus der Ruhe. Autos, fremde Menschen, die am Grundstück vorbei gehen, sind ihm aber so gar nicht geheuer und da zieht er sich schnell ins schützende Haus zurück.
Es wird also noch viel Zeit, Geduld und vor allem auch souveräner, klarer Führung bedürfen, damit aus dem hübschen Kerl ein sicherer Hund wird und hier wäre Erfahrung mit unsicheren Hunden deutlich von Vorteil! Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, dass ein Junghund neben viel Freude auch Arbeit und große Verantwortung bedeutet, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
07. Januar 2021:
Der hübsche Alessio hört nun auf den Namen Toni und hat sein Zuhause bei einer hundeerfahrenen Familie in Limbach gefunden. Seine neue Familie hat einen sehr weiten Weg auf sich genommen, um das zierliche Kerlchen auf seiner Pflegestelle kennenzulernen und dann in seine neue Heimat zu bringen. Direkt an Haus und Garten grenzen Wiesen, Felder und der Wald, so dass auf Toni ein wahres Spazierparadies wartet. Der erwachsene Sohn der Familie wohnt noch mit im Haus und freut sich auf ausgiebige Joggingrunden, Frauchen übernimmt die Hundeschule und eventuell Agility, sollte Toni daran Spaß entwickeln und Herrchen ist für die Tagesbetreuung zuständig, da er in der Nacht arbeitet - für Toni wird also bestens gesorgt! Ersten Berichten zufolge läuft das Zusammenleben sehr gut und Toni taut immer mehr auf. Das Training mit dem Futterbeutel, welches das Pflegefrauchen begonnen hatte, wird fleißig fortgeführt und alle haben großen Spaß zusammen. Wir freuen uns sehr darüber und wünschen den Vieren eine glückliche gemeinsame Zeit!