Nun sind wir schon im 2. Quartal 2021, und noch immer ist kein Ende der Corona-Krise in Sicht. Im Gegenteil, das Infektionsgeschehen ist nach wie vor kritisch, laufend muss mit neuen Verordnungen und Einschränkungen versucht werden, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Für uns bedeutet das, dass es auch in den nächsten Wochen - vielleicht sogar Monaten - nicht möglich sein wird, nach Sardinien zu reisen, um unsere Partner zu besuchen und Neuzugänge kennenzulernen. Italien ist nach wie vor als Risikogebiet eingestuft, und auf Sardinien wurde gerade wieder ein Lockdown verhängt, der mindestens bis Ende April gelten wird. Wir hoffen, dass es trotzdem weiterhin möglich sein wird, sich um die ausgesetzten Tiere zu kümmern. Im Moment funktioniert es jedenfalls noch insoweit, dass immer wieder neue Findlinge im Rifugio der LIDA in Olbia landen oder auch Tiere von Privatleuten aufgenommen werden.
So hatten auch diese Maremmanowelpen (die LIDA-Kollegen halten sie für „quasi reinrassig“) sehr viel Glück: Sie waren bei einem Schäfer zur Welt gekommen und lebten dort mit ihrer Mutter in einem dunklen, völlig verdreckten Stallgebäude. Der Schäfer konnte den Nachwuchs nicht gebrauchen und wollte ihn so schnell wie möglich loswerden. Also fuhren Mitarbeiter der LIDA dort hin und holten die Geschwister ab. (Für die Kastration der Mutter wird durch die LIDA gesorgt.) Es waren fünf Geschwister, aber eines der Kleinen hat schon sein gutes Zuhause bei einer Familie in Turin gefunden.
Die drei Mädchen Alice, Arisa und Aurelia und ihr Brüderchen Artú haben sich im Rifugio gut eingelebt. Sie genießen es, Platz zum Spielen zu haben, sie bekommen regelmäßig gutes Futter und haben sich entsprechend gut entwickelt. Sie sind fröhlich, aufgeweckt und alterstypisch neugierig.
Leider haben aber die Mitarbeiter des Rifugio einfach nicht genügend Zeit, um sich entsprechend intensiv mit allen Hunden, die dort untergebracht sind, zu beschäftigen. Deshalb möchten wir Alice, Arisa, Aurelia und Artú so schnell wie möglich nach Deutschland holen. Hier sollen sie dann ihre liebevollen Zuhause für immer finden bei Menschen, die ihnen engen Familienanschluss bieten. Wünschenswert ist, dass neben einem entsprechenden häuslichen Umfeld schon Erfahrung mit Herdenschutzhunden gegeben ist oder zumindest die Bereitschaft besteht, sich mit den Besonderheiten der Rasse vertraut zu machen und Empfehlungen umzusetzen.
22. Mai 2021:
Artú durfte direkt in sein Zuhause reisen und lebt nun in Binau bei einem Ehepaar mit einem erwachsenen Sohn. Das Haus mit schönem Garten liegt ländlich und bietet damit einen idealen Startpunkt für lange Wanderungen. Zur Familie gehören neben den beiden Katzen auch eine weitere Fellnase, ein 8-jähriger Herdenschutzhund. Die Hunde fahren immer mit in den Urlaub und so warten sicherlich einige Abenteuer auf Artú! Wir freuen uns sehr für ihn und wünschen eine schöne gemeinsame Zeit! :-)