Während meines Besuchs im Rifugio der LIDA Mitte Februar 2018 hatte Marco mir diese Hundefamilie schon gezeigt. Die Hundemama mit ihren sieben Kleinen war jedoch erst wenige Tage zuvor ins Rifugio gekommen, so dass die Kleinen noch nicht gechippt und registriert waren. Sie einzeln zu fotografieren hätte keinen Sinn gemacht. Das Risiko, die Bilder hinterher nicht eindeutig zuordnen zu können, war zu groß.
Aber nun im März war es dann soweit, dass ich die Kleinen fotografieren konnte, damit sie auf unserer Webseite vorgestellt werden können.
Die Mutter von Nina, Nemo, Nino, Nuvola, Nancy, Nando und Nuvolino gehört einem Schäfer. Die Kleinen wurden auch dort auf einer der Weiden geboren. Glücklicherweise ließ sich der Schäfer von dortigen Tierschützern überzeugen, die Kleinen nicht irgendwo in der Campagna auszusetzen und ihrem Schicksal zu überlassen. Er willigte sogar ein, die Mutterhündin mit ins Rifugio zu geben, damit sie dort ihre Kleinen so lange versorgen kann, wie sie das brauchen. Das war für die Babys natürlich schön, mit Mama und Geschwistern aufwachsen zu dürfen. In Kürze wird ihre Mama jedoch kastriert werden und anschließend dann wieder zu ihrem Besitzer zurückkehren, wo sie - wie zuvor - auf eine Schafherde aufpassen wird. (Aber dann wenigstens ohne das Risiko, wieder trächtig zu werden.)
Für Nina, Nemo, Nino, Nuvola, Nancy, Nando und Nuvolino suchen wir jedoch liebe Familien, wo sie ein gutes Leben führen dürfen.
Da die sieben Hundekinder ja eindeutig Maremmanogene in sich tragen, stellen wir an die neuen Familien jedoch spezielle Anforderungen. Sie sollten nicht nur über das passende häusliche Umfeld verfügen, sondern auch bereits Erfahrung mit Herdenschutzhunden haben oder zumindest die Bereitschaft zeigen, sich das Wissen über die Besonderheiten der Rasse anzueignen und auch umzusetzen.
20. März 2019:
Bei unserer diesjährigen Projektreise im März 2019 besuchten wir Nina, Nemo, Nino, Nancy, Nando und Nuvolino. Schwesterchen Nuvola hatte bereits als kleiner Welpe im Juni 2018 das Glück ihre eigene Familie zu finden. Aktuell lebt Junghund Nathan mit in der Gruppe. Aus den kleinen Wonneproppen sind mittlerweile stattliche und wunderschöne Junghunde geworden, die leider immer noch auf ihre Chance warten.
Bei unserem Besuch zeigten sich alle sehr freundlich und neugierig, hielten jedoch immer wieder einen gewissen Abstand. Nancy war die Mutigste und ließ sich auch schnell das Köfpchen kraulen. Lediglich Nina versteckte sich in ihrer Hütte und beobachtete uns.
Für diese tollen Hunde wünschen wir uns baldmöglichst tolle Familien, damit sie das triste Leben im Canile endlich hinter sich lassen können. Gibt man ihnen etwas Zeit, werden sie sicherlich zu wunderbaren Begleitern fürs Leben werden.
Nino durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet. Wenn Sie Nino die Chance auf ein schönes Leben in einer eigenen Familie geben möchten, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
25. September 2020:
Nino hat sich gut auf seiner Pflegestelle eingelebt. Schritt für Schritt fasst der sanfte und liebe Rüde Vertrauen zu seinen Menschen. Trotz seiner Unsicherheiten orientiert er sich an seinem Pflegefrauchen und sucht die Nähe. Neugierig begleitet er sie durch den Alltag im Haus und Garten, er lässt sich problemlos das Geschirr anlegen, die Pfoten putzen und er fängt an die Streicheleinheiten zu genießen.
Erste Spaziergänge wurden gut gemeistert, in ruhigeren Gegenden trabt er brav nebenher und behält dabei immer seinen Menschen im Auge. Unbekannte Dinge verunsichern ihn noch, aber er reagiert nicht panisch. Gegenüber fremden Menschen ist Nino anfänglich unsicher, doch er lässt sich problemlos streicheln, auch sind Spaziergänge mit ihm unbekannten Personen kein Problem. Gibt man ihm eine starke Schulter zum anlehnen, nimmt er diese gerne an.
10. April 2021:
Nino hatte im Oktober 2020 ein Zuhause gefunden und kommt nun unverschuldet in die Vermittlung zurück. Ende Februar 2021 war Nino entlaufen. Glücklicherweise konnte er durch die professionelle Unterstützung und Mithilfe einer regionalen Hundesuchhilfe gefangen werden (wofür wir uns ganz herzlich bedanken). Doch dieser 2-wöchige "Ausflug" hat bei dem nach wie vor unsicheren Rüden ein paar Spuren hinterlassen. Nun hatte sich parallel auch die Lebenssituation seiner Familie drastisch verändert, und wir wurden gebeten, ein neues Zuhause für Nino zu suchen.
Seit Mitte März ist Nino nun auf einer Pflegestelle und dort konnte er sich schon gut akklimatisieren und einleben. Er hatte stark abgenommen, da er täglich mehrerer Kilometer lief und nicht zur Ruhe kam, doch Schritt für Schritt wird er nun wieder zu einem stattlichen Maremmano-Mischlingsrüden.
Zu seiner Pflegefamilie hat er schon Vertrauen gefasst. Er kommt, freut sich über ein Leckerchen und genießt die Streicheleinheiten. Gegenüber fremden Menschen ist er anfänglich skeptisch, doch lässt man ihn kommen und gibt ihm Zeit, dann überwiegt die Neugierde und vor allem der verführerische Geruch der Leckerchen :-)
Mit den vorhandenen Hunden hat er sich direkt gut verstanden und nun tobt er auch schon mit einigen "auserwählten" durch den Garten :-) Auch mit den vorhandenen Katzen hat er keine Probleme.
Da Nino via Lebendfalle gefangen wurde, die beim Zuschnappen sehr laut ist, schreckt er vor ungewohnten Geräuschen zusammen. Dies wurde in den letzten zwei Wochen aber schon wesentlich besser. Auch Spaziergänge bzw. entgegenkommende Passanten verunsichern ihn noch. Er versucht allerdings nicht zu flüchten, er bleibt bei seiner Bezugsperson und läuft dann auch entspannt weiter, wenn man ihm zu verstehen gegeben hat, dass alles gut ist.
Nino ist ein ruhiger und freundlicher Rüde mit viel Potential. Er ist stubenrein und kann für eine gewisse Zeit alleine bleiben. Er beobachtet gerne, doch gebellt hat er bisher noch nicht.
Für Nino suchen wir souveräne und geduldige Menschen, die ihm Sicherheit geben. Ein ruhiger Haushalt mit strukturiertem Alltag würde ihm sehr gut tun. Da Nino einige Maremmanogene mitbringt sollte man über Herdenschutzhund-Erfahrung verfügen bzw. bereit sein, sich mit dieser Rasse auseinanderzusetzen und sich vorab über die Besonderheiten informieren. Passende häusliche Gegebenheiten sollten vorhanden sein.
24. Mai 2021: Nino hatte etwas länger warten müssen, doch heute durfte er in sein neues Zuhause nach Dieburg ziehen. Er lebt nun mit Frauchen, Herrchen, dem 13-jährigen Sohn und einer neuen griechischen Hundefreundin in einem Haus mit Garten. Die Familie hat Erfahrung mit unsicheren Hunden, somit kann Nino hier in Ruhe ankommen. Auf der Pflegestelle hatte er schon tolle Fortschritte gemacht und auch die ersten Rückmeldungen der Familie sind sehr positiv. Nino ist sehr brav, baut schon eine Bindung zu seinen neuen Menschen auf und er versteht sich toll mit seiner neuen Hundefreundin. Wir freuen uns sehr, dass er nun endlich ankommen darf und sind gespannt auf weitere Rückmeldungen.