Nun sind wir schon im 2. Quartal 2021, und noch immer ist kein Ende der Corona-Krise in Sicht. Im Gegenteil, das Infektionsgeschehen ist nach wie vor kritisch, laufend muss mit neuen Verordnungen und Einschränkungen versucht werden, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Für uns bedeutet das, dass es auch in den nächsten Wochen - vielleicht sogar Monaten - nicht möglich sein wird, nach Sardinien zu reisen, um unsere Partner zu besuchen und Neuzugänge kennenzulernen. Italien ist nach wie vor als Risikogebiet eingestuft, und auf Sardinien wurde gerade wieder ein Lockdown verhängt, der mindestens bis Ende April gelten wird. Wir hoffen, dass es trotzdem weiterhin möglich sein wird, sich um die ausgesetzten Tiere zu kümmern.
In den letzten Wochen funktionierte es jedenfalls noch. Und es wurde sogar ein größeres Projekt an uns herangetragen.
Im Zentrumsbereich von Sardinien gibt es eine Kolonie, in der straffällig gewordene Menschen leben. Aber nicht nur Menschen leben dort, sondern es haben sich dort in der ländlichen Gegend zahlreiche Hunde angesiedelt, die von den Menschen auch versorgt werden, soweit es in ihren Möglichkeiten steht. Da es aber immer mehr Hunde werden, hat sich nun die für die Randagi, also die Streunerhunde, zuständige Behörde eingeschaltet. Nach einem Ortstermin Anfang März 2021 wurden schnell Entscheidungen gefällt. Dazu gehört, dass die erwachsenen Hunde alle kastriert werden, um so den Vermehrungskreislauf zu unterbrechen und die Population zu begrenzen.
Für die zahlreichen Welpen, die aktuell noch zu jung sind, um kastriert zu werden, und daher bei einem Verbleib in der Kolonie in Kürze das Vermehrungsproblem erneut in Gang setzen würden, wurde eine Lösung gesucht. Und sie wurde gefunden: Unsere langjährigen Partner Paola und Pierpaolo haben sich bereit erklärt, die Welpen in ihre Obhut zu nehmen. Und wir haben uns verpflichtet, in gewohnter Weise zu unterstützen, d. h. Kosten zu tragen und gute Familien für die Welpen zu finden. In einem zweiten Schritt werden wir auch die erwachsenen Hunde aus der Kolonie holen, die besonders menschenbezogen und somit familienfreundlich sind.
Für das Vertrauen, dass die Behörden in unsere Partner und auch in uns setzen, danken wir an dieser Stelle sehr herzlich. Es ist uns eine große Freude, bei diesem wunderbaren Projekt zum Wohle der Hunde mitwirken zu können.
Wenige Tage nach dem Ortstermin wurde die Umsiedlung der Welpen in die Tat umgesetzt, und 18 Welpen fanden Obhut im Rescue in Stintino.
Alle Hunde waren anfangs etwas schüchtern in ihrer neuen Umgebung, aber inzwischen haben sich alle entspannt und genießen, in dieser schönen, sauberen Umgebung zu sein und mit gutem Futter versorgt zu werden. Sie können spielen und kuscheln, mit den Hunden in den Nachbargehegen „kommunizieren“, und sie können sich jederzeit auch zum Schlafen oder zum Schutz vor Regen und Wind in die geräumige Gehegebox zurückziehen.
Nach und nach werden wir alle Welpen vorstellen, um für sie Traumzuhause in Deutschland zu finden. Margherita, Melo, Mirto, Mimosa und Mars sowie Malta und Marcellino finden Sie schon auf unserer Webseite. Heute sind nun die hübschen, freundlichen und aufgeweckten Hundekinder Maga, Magia, Magico, Mago, Marea und MaryPoppins an der Reihe. Die vier Mädchen und ihre Brüderchen Mago und Magico sind vermutlich Geschwister.
Auch für dieses Sextett soll der Aufenthalt im Rescue in Stintino nur vorübergehend sein. So schnell wie möglich möchten wir die Kleinen nach Deutschland holen.
Wir wünschen uns für Maga, Magia, Magico, Mago, Marea und MaryPoppins liebe Menschen, die ihnen wunderbare Zuhause für immer geben und ihnen Sicherheit, Geborgenheit und liebevollen Familienanschluss schenken.
22. Mai 2021:
Der kleine Magico, der nun Lio heißt, durfte direkt in sein Zuhause nach
Essen ziehen. Dort wohnt er nun in einer Wohnung in einem ruhigen
Wohnumfeld in der Nähe eines Waldes.
Nach ersten Rückmeldungen fühlt sich Lio von Tag zu Tag wohler und wird
selbstbewusster. Es ist sehr schön zu sehen, wie er sich langsam Zuhause
ankommt und Vertrauen aufbaut.
Er sucht schon den Kontakt zu seinen Menschen, um sich seine
Kuscheleinheiten abzuholen.
An der Leinenführigkeit wird fleißig gearbeitet, aber auch das wird mit
der Zeit. Gibt es doch so viel Neues unterwegs zu sehen und erleben.
"Es ist wunderbar die Wärme zu spüren, die das neue Familienmitglied in
unser Leben bringt. Wir haben Lio direkt ins Herz geschlossen und er uns allmählich auch."
Wir freuen uns, dass Lio so ein tolles Zuhause gefunden hat und sind auf
weitere Bilder und Berichte gespannt.