Nun sind wir schon im 2. Quartal 2021, und noch immer ist kein Ende der Corona-Krise in Sicht. Im Gegenteil, das Infektionsgeschehen ist nach wie vor kritisch, laufend muss mit neuen Verordnungen und Einschränkungen versucht werden, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Für uns bedeutet das, dass es auch in den nächsten Wochen - vielleicht sogar Monaten - nicht möglich sein wird, nach Sardinien zu reisen, um unsere Partner zu besuchen und Neuzugänge kennenzulernen. Italien ist nach wie vor als Risikogebiet eingestuft, und auf Sardinien wurde gerade wieder ein Lockdown verhängt, der mindestens bis Ende April gelten wird. Wir hoffen, dass es trotzdem weiterhin möglich sein wird, sich um die ausgesetzten Tiere zu kümmern. Im Moment funktioniert es jedenfalls noch insoweit, dass immer wieder neue Findlinge ins Canile Arzachena gebracht werden können.
So hatte auch dieser Rüde großes Glück. Er wurde schon Anfang Februar herrenlos aufgegriffen, als er ziellos in der Campagna bei Arzachena herumirrte. Ob er weggelaufen ist oder am Ende der Jagdsaison bewusst ausgesetzt wurde: Wir wissen es nicht. Wir können nur vermuten, dass er sich als nicht jagdtauglich gezeigt hat, und als dann wohl auch noch sein körperlicher Zustand darauf hindeutete, dass er krank sein könnte, wurde er für seinen bisherigen Besitzer einfach nur noch lästig und unnütz. Da der Hund nicht gechippt war, ließ sich seine Herkunft nicht ermitteln, und so wurde er also auf die Comune registriert.
Schnell fand der Tierarzt dann auch den Grund für den schlechten Zustand heraus: Lucas wurde positiv auf Leishmaniose getestet. Das ist ja kein Todesurteil, bedarf aber einer angepassten Therapie. Die bekam Lucas dann mit unserer Unterstützung (wir bezahlen die Medikamente), und inzwischen geht es ihm sichtlich besser. Die Mitarbeiter des Canile versorgen Lucas so gut wie möglich, aber das kann die Betreuung, wie sie in einer Familie möglich wäre, natürlich nicht ersetzen. Und da Lucas ein sehr lieber, vertrauensvoller, anhänglicher und immer noch verspielter Hund ist, der jede Zuwendung genießt, möchten wir ihn so schnell wie möglich nach Deutschland reisen lassen, damit er hier ein liebevolles Zuhause finden kann bei lieben Menschen, die ihm engen Familienanschluss schenken. Dass wir Lucas nicht in ein jagdliches Umfeld vermitteln, versteht sich sicherlich von selbst.
Videolink:
https://youtu.be/1YGwemzSXlI22. Mai 2021: Lucas durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.