Auch Ende März 2021 ist die Corona-Krise noch nicht vorbei. Das Infektionsgeschehen ist nach wie vor kritisch, laufend muss mit neuen Verordnungen und Einschränkungen versucht werden, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Für uns bedeutet das, dass es auch in den nächsten Wochen - vielleicht sogar Monaten - nicht möglich sein wird, nach Sardinien zu reisen, um unsere Partner zu besuchen und Neuzugänge kennenzulernen. Wir hoffen, dass es bei den aktuell auf Sardinien geltenden Ausgangsregeln weiterhin möglich sein wird, sich um die ausgesetzten Tiere zu kümmern. Im Moment funktioniert es jedenfalls noch. Und es wurde sogar ein größeres Projekt an uns herangetragen.
Im Zentrumsbereich von Sardinien gibt es eine Kolonie, in der straffällig gewordene Menschen leben. Aber nicht nur Menschen leben dort, sondern es haben sich dort in der ländlichen Gegend zahlreiche Hunde angesiedelt, die von den Menschen auch versorgt werden, soweit es in ihren Möglichkeiten steht. Da es aber immer mehr Hunde werden, hat sich nun die für die Randagi, also die Streunerhunde, zuständige Behörde eingeschaltet. Nach einem Ortstermin Anfang März 2021 wurden schnell Entscheidungen gefällt. Dazu gehört, dass die erwachsenen Hunde alle kastriert werden, um so den Vermehrungskreislauf zu unterbrechen und die Population zu begrenzen.
Für die zahlreichen Welpen, die aktuell noch zu jung sind, um kastriert zu werden, und daher bei einem Verbleib in der Kolonie in Kürze das Vermehrungsproblem erneut in Gang setzen würden, wurde eine Lösung gesucht. Und sie wurde gefunden: Unsere langjährigen Partner Paola und Pierpaolo haben sich bereit erklärt, die Welpen in ihre Obhut zu nehmen. Und wir haben uns verpflichtet, in gewohnter Weise zu unterstützen, d. h. Kosten zu tragen und gute Familien für die Welpen zu finden. In einem zweiten Schritt werden wir auch die erwachsenen Hunde aus der Kolonie holen, die besonders menschenbezogen und somit familienfreundlich sind.
Für das Vertrauen, dass die Behörden in unsere Partner und auch in uns setzen, danken wir an dieser Stelle sehr herzlich. Es ist uns eine große Freude, bei diesem wunderbaren Projekt zum Wohle der Hunde mitwirken zu können.
Wenige Tage nach dem Ortstermin wurde die Umsiedlung der Welpen in die Tat umgesetzt, und 18 Welpen fanden Obhut im Rescue in Stintino. Nach und nach werden wir sie alle auf unserer Webseite vorstellen, um für sie Traumzuhause in Deutschland zu finden.
Margherita und ihre Brüder Melo und Mirto sind noch etwas schüchtern in ihrer neuen Umgebung, aber unsere Partner können schon bestätigen, dass die Neuankömmlinge sich bereits entspannen und sichtlich genießen, in dieser schönen, sauberen Umgebung zu sein und mit gutem Futter versorgt zu werden. Sie können spielen und kuscheln, mit den Hunden in den Nachbargehegen „kommunizieren“, und sie können sich jederzeit auch zum Schlafen oder zum Schutz vor Regen und Wind in die geräumige Gehegebox zurückziehen.
Aber wie immer soll der Aufenthalt im Rescue in Stintino nur vorübergehend sein. So schnell wie möglich möchten wir Margherita, Melo und Mirto sowie all ihre Welpenfreunde aus der Strafkolonie nach Deutschland holen. 22. Mai 2021:
Melo durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
Wir wünschen uns für Melo liebe Menschen, die ihm ein wunderbares Zuhause für immer geben und ihm Sicherheit, Geborgenheit und liebevollen Familienanschluss schenken.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
16. Juli 2021:
Melo, der nun Vino heißt, hat es geschickt gemacht und die Pflegestelle um die Pfote gewickelt. Er muss nicht mehr umziehen und lebt nun in Konstanz am schönen Bodensee bei einem jungen Paar. Frauchen studiert auf Lehramt und wird auch später nur Teilzeit arbeiten bzw. Melo darf evtl. auch als Schulhund mit in die Schule. Das Paar ist gerne und viel in der Natur unterwegs.
Schade, dass wir nun eine gute Pflegestelle verloren haben aber für Melo ist es sicher das große Los das er gezogen hat.