Das Rifugio der LIDA ist immer voll, aber aktuell ist die Situation wirklich extrem. Durch die nun schon über ein Jahr dauernden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind viele Sarden in dramatische wirtschaftliche Notlagen geraten. Und wenn die Menschen selbst nur noch wenig haben, ist für Tiere schon gleich gar nichts mehr da … Daher landen immer mehr Hunde und Katzen im Rifugio, und die Mitarbeiter sind noch belasteter als sonst.
Auch diese beiden Hundekinder waren betroffen: In einem Alter, in dem Hundekinder noch bei ihrer Mama sein müssten, wurden sie ausgesetzt. Sicherlich waren sie unerwünscht bei einem Schäfer zur Welt gekommen. Die tun sich auch zu „normalen Zeiten“ schwer, ihre Weibchen kastrieren zu lassen. Töten oder die Kleinen aussetzen ist ja billiger … Diese Kleinen hatten einfach riesiges Glück, dass sie von aufmerksamen und mitleidigen Menschen entdeckt wurden, die sich ihrer annahmen und sie ins Rifugio brachten. Die Kleinen war natürlich auch voller Parasiten und sehr hungrig. Wer weiß, wann sie zuletzt etwas zu essen hatten, bevor sie gefunden wurden …
Im Rifugio werden die beiden Hundemädchen, die nun Anna und Gabriella heißten, liebevoll versorgt. Nach und nach erholen sie sich, und bald werden sie sicherlich vergessen haben, dass ihre ersten Lebenswochen alles andere als schön waren.
Doch das Rifugio kann ein richtiges Zuhause natürlich nicht ersetzen. Die drangvolle Enge erzeugt im Rifugio noch mehr Stress und Hektik, als man es sonst schon gewohnt war, und den Mitarbeitern bleibt keine Zeit, jedem Hund und jeder Katze die Zuwendung zu geben, die sie eigentlich brauchen. Und so wünschen wir uns für die niedlichen Geschwister Anna und Gabriella, dass sie ihr Käfigdasein schnell hinter sich lassen und nach Deutschland reisen dürfen. Hier sollen sie dann ihre Traumzuhause finden bei lieben Menschen, die sie an allen familiären Aktivitäten teilhaben lassen.
17. Juli 2021:
Anna durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. Zu ihrem endgültigen Glück fehlt ihr nur noch die eigene Familie, auf die sie sehnsüchtig wartet.
27. Juli 2021:
Anna hat sich auf ihrer Pflegestelle bereits sehr gut eingelebt und zeigt sich als verschmustes Hundemädchen, das auf Mensch und Hund immer freundlich zu geht und aktiv den Kontakt sucht. Sie ist äußerst unkompliziert, lernt sehr schnell und möchte alles richtig machen. Vor allem an den vorhandenen Hunden orientiert sie sich sehr stark und schaut sich so einiges ab, was das Zusammenleben von Mensch und Hund schöner und einfacher macht :-)
In unbekannten Situationen zeigt sie sich neugierig, sodass bereits vorsichtig Kontakt zu einem Pferd aufgenommen wurde. Das Treppensteigen meistert sie mittlerweile ebenfalls ohne Probleme, lediglich beim Autogfahren zeigt sie sich noch etwas unsicher.
Wir wünschen uns für Anna ein liebevolles Zuhause, in welchem die anhängliche Hündin erfährt, wie schön ein Hundeleben sein kann.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
15. August 2021:
Anna lebt nun in Schorndorf in einem großen Haus und Garten. Frauchen arbeitet in Teilzeit und möchte Anna gerne zum Begleit- und Therapiehund ausbilden, sofern Anna dazu bereit ist. Wenn das klappt, wird Anna in Zukunft Frauchen zur Arbeit begleiten. Die Hundeschule ist geplant und mit neuen Hundekumpels wird das neue Leben genossen.
Liebe Anna komm gut an und lass gerne wieder von Dir hören.