Unsere Partner aus Oschiri hatten schon vor unserer Juni-Sardinientour gemeldet, dass es ein paar Neuzugänge gäbe und sie sich freuen würden, wenn wir auch sie besuchen würden. Und so trafen wir uns am 08. Juni 2019 bei ihnen im kleinen Rifugio. Neben den beiden Überraschungen wie die kleine Pepper und der junge Rüde Roi waren nun auch die vier erwachsenen Hunde eingetroffen, die wir eigentlich schon bei unserer Mai-Tour hätten kennenlernen sollen.
Diese Hunde waren ursprünglich als Streuner im Raum Oschiri aufgegriffen und dann ins Canile Europa gebracht worden, weil dieses als offizielle Auffangstation für herrenlose Hunde der Gemeinde fungierte. Nachdem das Canile Europa durch die Behörden geschlossen worden war, mussten die jeweiligen Gemeinden ihre Hunde wieder zurückholen. Und so wurden die vier Hunde von unseren Partnern aufgefangen.
Zu dieser Vierergruppe gehören auch Codina und Tomy. Ob die beiden sich schon aus dem Canile Europa kannten oder sich erst hier im Rifugio einander angeschlossen haben, wissen wir nicht. Wir wissen auch nicht, was sie im Hundegefängnis erdulden mussten. Aber ihre Erfahrungen mit Menschen waren sicherlich nicht die besten. Sie waren zwar nicht panisch, blieben aber doch vorsichtshalber mal in der Sicherheit der Hütte, während wir Fotos von ihnen machten.
Codina, die hübsche gestromte Hündin, war seit August 2016 im Canile Europa. Tomy war erst Ende Januar 2019 dort eingesperrt worden. Und nun endlich, Mitte Mai 2019, öffneten sich auch für sie die Tore dieses elenden Hundegefängnisses, und sie durften umziehen ins Rifugio nach Oschiri.
07. September 2019:
Codina durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. Zu ihrem endgültigen Glück fehlt ihr nur noch die eigene Familie, auf die sie sehnsüchtig wartet.
03. Oktober 2019:
Codina durfte gemeinsam mit ihrem Hundefreund Tomy auf eine Pflegestelle reisen. Dort haben sich die beiden schüchternen Fellnasen mittlerweile gut eingelebt. Sie verstehen sich gut mit den vorhandenen Hunden, auch mit den Katzen gibt es keine Probleme.
In den ersten Tagen saßen die beiden nur in ihrem Hundekörbchen, doch diese Zeiten sind mittlerweile vorbei, und gemeinsam wird der Garten erkundet, am Kauknochen geknabbert, oder ganz entspannt in der Sonne gelegen. Das Vertrauen zur Pflegemama wächst immer mehr, und mit einem feinen Leckerchen kann man sie schon recht gut für sich gewinnen. Auch bei fremden Menschen kommen beide nach einer gewissen Zeit neugierig, aber vorsichtig angelaufen. Codina ist die mutigere und offenere der beiden, Tomy orientiert sich stark an ihr und an den anderen Hunden à la "wenn die sich trauen, trau ich mich auch".
08. April 2020: Leider wartet Codina immer noch auf ihr eigenes Zuhause. Sie hat sich toll entwickelt und zeigt sich als brave und angenehme Mitbewohnerin. Zu ihrem Pflegefrauchen hat sie vollstes Vertrauen, auch öffnet sie sich gegenüber fremden Menschen mittlerweile recht schnell, wenn man sie kommen lässt. Sie genießt die Streicheleinheiten und sucht den Kontakt zu ihren vertrauten Menschen. Mit den Enkelkindern (6 und 8 Jahre alt)Â hat Codina auch keine Probleme, auch mit den Katzen klappt es gut.
Wir wissen, dass es nicht einfach werden wird, ein gemeinsames Zuhause für dieses Traumpaar zu finden, doch wir geben die Hoffnung nicht auf. Wenn sie den beiden netten Fellnasen den Wunsch erfüllen möchten, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
24. Oktober 2021:
Wer hätte das gedacht ... nach fast zwei Jahren haben Tomy und Codina nun ein gemeinsames Zuhause gefunden. Eigentlich sollte es nur Codina werden, denn das Paar war auf der Suche nach einem Zweithund für die vorhandene 5-jährige Hündin. Wir wussten, dass eine Trennung der beiden schwer werden würde, doch wir wollten Codina die Chance nicht verwehren. Beim Kennenlernen kam es dann so wie es kam: Tomy (der eigentlich recht schüchtern ist) schlich sich gekonnt ebenfalls ins Herz (vor allem bei Herrchen) und so fiel dann nach einer Nacht "darüber schlafen" die Entscheidung: "Wir adoptieren beide, denn wir bekommen es nicht übers Herz die beiden zu trennen.“
Wir können das Glück der beiden kaum glauben. Nun leben sie im ländlich gelegenen Gleiritsch und dürfen ein Haus mit Garten ihr Eigen nennen. Schon beim Einzug machten es sich die beiden auf der Couch bequem und laut ersten Rückmeldungen leben sie sich schnell und gut ein. Wir sind sehr dankbar, dass es wieder zwei ältere Fellnäschen in ein neues und schönes Zuhause geschafft haben, auch wenn es lange gedauert hat. Das gibt uns Hoffnung für die vielen weiteren Hunde, die noch auf dieses Glück warten.
Wir wünschen eine wundervolle gemeinsame Zeit und alles Gute!