Das Rifugio der LIDA ist immer voll, aber aktuell ist die Situation wirklich extrem. Durch die nun schon über ein Jahr dauernden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind viele Sarden in dramatische wirtschaftliche Notlagen geraten. Und wenn die Menschen selbst nur noch wenig haben, ist für Tiere schon gleich gar nichts mehr da … Daher landen immer mehr Hunde und Katzen im Rifugio, und die Mitarbeiter sind noch belasteter als sonst.
Doch auch wenn noch so viele Hilferufe kommen - man versucht immer zu helfen. So auch dieser Hundefamilie: Die Hundemama hatte ihre Kleinen in einer winzigen Höhle in einem eigentlich sehr unwegsamen, einsamen Bereich der Campagna westlich von Olbia zur Welt gebracht. Nur zufällig waren sie entdeckt worden. Man holte die Mama und ihre acht Kinder – sieben Buben und ein Mädchen - aus der Höhle und brachte sie ins Rifugio. Dort lief zunächst alles bestens, denn jetzt wurde die Mama gut versorgt, hatte keinen Stress mehr, Nahrung für sich und ihre Babys beschaffen zu müssen. Doch dann wurden die Kleinen eines nach dem anderen krank. Man kämpfte um ihre Leben, aber es war ein Kampf, der – wie wir leidvoll wissen – nur schwer zu gewinnen ist.
Wir waren alle zutiefst deprimiert und traurig, bangten und hofften. Doch mehrere Tage hintereinander erreichten uns dann die traurigen Nachrichten, wer der Kleinen es trotz aller Bemühungen nicht geschafft hatte.
Schließlich waren nur noch die Mama Ariel und ihre beiden Kinder Alissa und Alison am Leben, und wir wünschten uns so sehr, dass zumindest sie der Krankheit trotzen würden. Als dann das Video eintraf, das uns Ariel, Alissa und Alison bei guter Gesundheit zeigte, fiel uns allen ein Fels vom Herzen.
Während unserer ersten Sardinientour nach mehr als achtmonatiger Corona-bedingter Zwangspause Anfang Juli haben wir die drei auch sehen können. Allerdings auch nur durch den Gehegezaun, um jegliches Gefährdungsrisiko auszuschließen. Aber allein, sie fröhlich und fit zu sehen, stimmte uns glücklich.
So schnell wie möglich möchten wir Ariel mit ihren Kindern Alissa und Alison nun nach Deutschland holen, damit sie hier ihre Traumzuhause finden bei lieben Menschen, die sie an allen familiären Aktivitäten teilhaben lassen. Da Ariel und ihre Kinder Maremmano-Mixe sind, sollte neben einem passenden häuslichen Umfeld möglichst schon Erfahrung mit Herdenschutzhunden vorhanden sein oder zumindest die Bereitschaft, sich mit den Besonderheiten der Rasse zu befassen und Empfehlungen umzusetzen.
31. August 2021:
Ariel durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. Zu ihrem endgültigen Glück fehlt ihr nur noch die eigene Familie, auf die sie sehnsüchtig wartet.
09. September 2021:
Ariel hat sich schnell auf ihrer Pflegestelle eingelebt. Sie versteht sich super mit den vorhandenen Hunden und spielt gelegentlich mit ihnen. Entspannen und in der Sonne liegen findet sie ebenfalls toll.
Anfangs ist Ariel fremden Menschen gegenüber noch etwas schüchtern, aber sie taut schnell auf und genießt jede Streicheleinheit. Sie ist eine ganz liebe und sanfte Hündin.
Größere Kinder sind für sie kein Problem. Auch mit kleineren Kindern käme sie sicherlich zurecht, Ariel müsste allerdings zuerst behutsam herangeführt werden, denn zu viel Gewusel verunsichert sie anfangs.
Die tolle Maus ist stubenrein und fährt problemlos im Auto mit. Gerne würde sie in ihrem neuen Zuhause das Hundeeinmaleins perfekt lernen. Gelehrig ist sie und gemeinsam mit ihrem Menschen würde die Teamarbeit sicherlich großen Spaß für beide Seiten bedeuten ;-)
Ariel wünscht sich ein Zuhause, in dem sie bei allen Freizeitaktivitäten dabei sein darf. Wandern, Joggen, Fahrradfahren machen ihr bestimmt viel Freude. Ein vorhandener, souveräner Hundefreund/in wäre für sie klasse, ist aber kein Muss. Ariel kann auch als Einzelprinzessin glücklich sein.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass Junghunde nicht nur viel Freude bringen, sondern auch Arbeit und große Verantwortung bedeuten, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
26. Oktober 2021:
Seit einiger Zeit war klar, dass der vorhandene Hund wieder vierbeinige Gesellschaft braucht. Somit wurde nach einer passenden Fellnase Ausschau gehalten und als die Familie Ariel entdeckte war klar, dass dieser Vierbeiner besucht werden muss. Egal war, wie weit die Fahrt ist, Ariel sollte auf alle Fälle besucht werden, denn für ein neues Familienmitglied war der Familie kein Weg zu weit. Somit wurden alle Formalitäten erledigt und ein Besuchstermin vereinbart. Vor Ort war sofort klar, Ariel darf mit nach Mittenwalde ziehen. Das erste Kennenlernen mit dem vorhandenem Rüden funktionierte perfekt, es war so als würden sich die beiden schon immer kennen. Die ersten Rückmeldungen sind nur positiv und Ariel fühlt sich täglich immer wohler. Sie hat nun ein Haus mit einem sehr großen, voll eingezäunten Grundstück zur Verfügung. Hier können die beiden Fellnasen nach Lust und Laune toben und wer weiß ... vielleicht zieht noch bald eine weitere Fellnase ein. Wir wünschen alles Gute!
