Die Sommermonate waren wieder mal besonders schlimm. In der LIDA gab es keine Verschnaufpause. Fast täglich kamen Hilferufe von Touristen, wurden Fundtiere von der Guardia Ages geborgen, oder Schäfer oder Privatleute brachten ihre unerwünschten Welpen oder Kitten zum Rifugio. Quarantänebereiche, Gehege oder Käfige: Alles ist proppenvoll. Aber einem kleinen Wesen die Hilfe versagen: Das ist keine Option.
Und obwohl wir selbst schon am Rande unserer Kapazitäten sind, versuchen wir so viel wie möglich zu helfen, indem wir einige der Neuzugänge auf unserer Webseite vorstellen.
Wir hatten ja schon öfters Welpen übernommen, die aus der Zona Industriale, also dem Industriegebiet von Olbia, stammten. Dort leben seit etlichen Jahren mehrere Rudel wilder Hunde, die entweder so scheu oder so clever sind, sich jeglichen Einfangversuchen zu entziehen. So bleibt eigentlich immer nur, dieses Rudel zu beobachten und so schnell wie möglich zu reagieren, wenn eines der Weibchen wieder Welpen zur Welt gebracht hat. Diese Welpen werden dann soweit möglich weggeholt, damit sie nicht auch verwildern und ihrerseits zur weiteren Vergrößerung der Rudel beitragen.
In diesem Fall hatte man das Glück, nicht nur der Welpen, sondern auch der Mama habhaft zu werden, die selbstverständlich kastriert wird.
Wir lernten die Hundefamilie während unserer Projekttour Anfang September kennen. Sie waren zwar schon einige Zeit im Rifugio, hatten aber noch keine Namen und waren noch nicht registriert. Aber da sie glücklicherweise gut zu unterscheiden waren, konnten wir sie zumindest schon mal fotografieren. Die Mama ist auch auf einigen Bildern zu sehen. Wir sollten sie aber laut Marco noch nicht auf der Webseite vorstellen, weil man erst abwarten will, wie sie sich entwickelt. Zu uns war die Hündin jedenfalls nicht unfreundlich, sie beobachtete zwar, was wir da mit ihren Kindern veranstalteten, aber sie blieb sehr gelassen. Auch als Wolfgang sich ihr und ihren Kindern bis auf kurze Distanz näherte, zeigte sie keinerlei Aggression. Wir hoffen also sehr, dass die Mama noch weiter auftaut, damit sie irgendwann auch die Chance bekommt, ein richtiges Zuhause zu finden.
Ihre Kinder - die drei Mädchen Farrah, Felicia und Fosca und die fünf Buben Fiorello, Fiorenzo, Forio, Frederick und Frisko - waren jedenfalls schon recht aufgeschlossen und neugierig, und sie werden sich sicherlich noch weiter so positiv entwickeln.
Nachdem die Formalitäten endlich erledigt wurden, können wir die Geschwister nun auf unserer Webseite vorstellen. Denn wir möchten natürlich, dass ihr Aufenthalt im übervollen Rifugio von möglichst kurzer Dauer sein soll. Die Mitarbeiter haben so viel mit der normalen Versorgung zu tun, dass keine Zeit für individuelle Zuwendung bleibt. Dabei brauchen die Kleinen nichts mehr als Menschen, die sich mit ihnen beschäftigen und bei denen sie sich geborgen fühlen können.
Wir wünschen uns sehr, dass Farrah, Felicia, Fosca, Fiorello, Fiorenzo, Forio, Frederick und Frisko bald ihre Reise nach Deutschland antreten können. Denn je eher sie das Rifugio hinter sich lassen und bei lieben Menschen einen Pflegeplatz oder ihr endgültiges Zuhause finden, desto besser für ihre weitere Entwicklung.
Möchten Sie Farrah, Felicia, Fosca, Fiorello, Fiorenzo, Forio, Frederick oder Frisko helfen und sie beim Start in ein gutes und glückliches Hundeleben begleiten?
05. April 2025:
Fiorenzo durfte auf seine deutsche Pflegestelle reisen.
21. April 2025:
Die Fotografin Ilona Seipp hat unseren Fiorenzo vor die Linse genommen, dabei sind diese wunderschönen Fotos entstanden, vielen Dank an dieser Stelle!
Fiorenzo durfte gemeinsam mit seinen Brüdern auf seine Pflegestelle nach Ulrichstein, einer Kleinstadt im mittelhessischen Vogelsbergkreis, reisen und hat sich dort schon gut eingelebt. Fiorenzo ist ein sensibler Junghund, der anfangs noch ein wenig schüchtern ist und erst Vertrauen zum Menschen fassen muss. Mit Leckerlies lässt er sich gut locken und sucht die menschliche Nähe.
Fiorenzo hat in seinem Leben noch nicht viel kennengelernt - lebte er doch von Welpenalter an im Canile. Aber ein erster Schritt ins neue Leben ist gemacht. Nun darf er das Leben mit all seinen Vielfältigkeiten kennenlernen. Er ist neugierig und wachsam und an den Geschehnissen um sich herum interessiert.
An der Stubenreinheit wird gearbeitet, ebenso wie das Laufen an der Leine. Allerdings tobt er viel lieber mit seinen Brüdern im Hof umher.
Für Fiorenzo suchen wir einfühlsame, hundeerfahrene Menschen in einem ruhiges Zuhause, möglichst mit Garten.
28. April 2025:
Fiorenzo hat ein schönes Zuhause bei einer jungen Frau in Mücke, unweit der Pflegestelle im Bundesland Hessen, gefunden. Diese hat wiederholt Fiorenzo auf seiner Pflegestelle besucht, gemeinsam ging man spazieren und verbrachte Zeit miteinander. So ist es kein Wunder, dass der Funke übergesprungen ist. Nach ersten Rückmeldungen hat er sich gut eingelebt,
am Alleinbleiben wird gearbeitet. Ihn erwarten nun viele Spaziergänge und Wanderungen.
Wir freuen uns sehr, dass nun auch Fiorenzo so ein tolles Zuhause gefunden hat und sind auf weitere Bilder und Berichte gespannt.