Kurz vor unserer Projektreise im Januar 2025 war der arme Hund im Canile gelandet. Bei unserem Besuch fanden wir ein Häufchen Elend vor. Es ging ihm gar nicht gut, er hatte schlimme Schmerzen, konnte gar nicht aufstehen. Wir erfuhren, dass er mal eine Familie hatte. Die Leute ließen ihn auch nach
seinem Unfall, bei dem er schlimme Prellungen erlitten hatte und sein Vorderbein gebrochen war, operieren. Aber als es dann um die Kosten ging und auch klar war, dass er während seiner Rekonvaleszenz viel Zuwendung und Fürsorge benötigen würde, wollte man ihn nur noch loswerden. Für den sehr menschenbezogenen, lieben Hund ein Drama. Er tat uns unendlich leid, aber da
noch nicht klar war, wie es mit ihm und den Besitzverhältnissen weitergehen würde, konnten wir noch nichts weiter für ihn tun. Deshalb gingen wir nur kurz zu ihm in die Quarantänebox, um ihn zu streicheln und ihm ein Leckerchen zu geben, was er sehr genoss.
Im März sahen wir Cocco dann wieder. Weil er so lieb und freundlich ist, durfte er sich auf der großen Freifläche vor den Quarantäneboxen aufhalten. Aber es war herzzerreißend ansehen zu müssen, dass er nur sehr schlecht
gehen konnte - es war mehr ein schweres Humpeln - und wohl starke Schmerzen litt. Das Bein war zudem stark geschwollen. Er humpelte immer nur ein paar Schritte, dann musste er sich wieder hinlegen. Dass da etwas ganz und gar nicht stimmte, war auch für uns als medizinische Laien erkennbar. Wir´veranlassten dann, dass er schnellstmöglich untersucht und auch geröntgt werden sollte, um die Ursache für den schlechten Heilungszustand herauszufinden.
Es zog sich aber hin, bis endlich ein Termin beim Tierarzt zustande kam. Und es war dann schon Mitte April, als wir anlässlich unserer Team-Projekttour wieder im Canile waren und erfuhren, dass Cocco erneut operiert werden müsste, weil die erste OP nicht das gewünschte Ergebnis gebracht und das
eingesetzte Stützmaterial nicht gehalten hatte.
Ein Termin für diesen Eingriff war aber erst für Anfang Mai möglich. Da wir ohnehin schon geplant hatten, Cocco nach Deutschland zu holen, sagten wir den Termin ab, und so ging Cocco am 8. Mai auf die Reise.
In der Tierklinik unseres Vertrauens in Heidelberg wurde Cocco dann erfolgreich operiert: Der Marknagel wurde entfernt. Er war lose und hatte die starken Schmerzen verursacht. Zudem musste auch die alte Wunde in kleinen Abschnitten wieder geöffnet werden, da einige der alten Fäden nicht entfernt worden und nun eingewachsen waren.
Cocco hat alles bestens überstanden, er ist wie ausgewechselt: Er ist ein fröhlicher, zugewandter und lieber Hund, der nun sein "neues Leben" in vollen Zügen genießt. Eine geringfügige Beinverkürzung wird zurückbleiben, aber dies wird Coccos Lebensfreude und Beweglichkeit nicht beeinträchtigen.
In seiner Pflegestelle zeigt Cocco sich als äußerst liebenswürdiger, freundlicher Mitbewohner. Mit den kleinen zur Familie gehörenden Hunden hat er sich sehr angefreundet. Im Umgang mit den Katzen muss er noch lernen, etwas weniger stürmisch zu sein.
So wohl sich Cocco auch in der Pflegestelle fühlt: Sie soll nur eine
Zwischenstation sein.
Wir wünschen uns für Cocco, dass er bald Menschen findet, die ihm das
Traumzuhause für immer mit engem Familienanschluss schenken möchten. Wir sind sicher, dass Cocco alle Liebe, die er erhält, zigfach zurückgeben wird.
25. Mai 2025:
Cocco blüht in seiner Pflegestelle jeden Tag ein Stück mehr auf - endlich beginnt für ihn ein neues, schmerzfreies Leben! Nach seiner Operation ist
die Belastung in seinem Bein verschwunden, und man spürt, wie sehr er es genießt, sich endlich frei bewegen zu können. Er tobt voller Energie mit den anderen Hunden, spielt begeistert mit seinen geliebten Plüschtieren und bringt mit seiner Lebensfreude alle zum Lächeln.
Cocco ist ein Wirbelwind mit ganz großem Herz. Besonders liebevoll und vorsichtig geht er mit den behinderten Hunden in der Pflegestelle um, als würde er genau spüren, dass sie zerbrechlicher sind. Diese Sensibilität zeigt, wie feinfühlig er ist und macht ihn auch zu einem idealen Begleiter für eine Familie mit Kindern.
In seinem neuen Zuhause wünscht sich Cocco Menschen, die gemeinsam mit ihm das Leben genießen wollen. Er ist ein Sonnenschein auf vier Pfoten, der nun - endlich schmerzfrei - die Welt entdecken darf. Wer ihm ein Zuhause
schenkt, bekommt einen treuen Freund fürs Leben.
10. Juli 2025:
Cocco hat sein Für-immer-Zuhause in Kerpen gefunden. Er lebt nun bei einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern in einer schönen Wohnung mit sicher eingezäuntem Garten. Lange alleine bleiben muss Cocco nie, es ist immer jemand für ihn da. Die Familie ist mit Hunden aufgewachsen, ebenso die Kinder, und nach dem Verlust ihres letzten Vierbeiners war schnell klar: Ein Leben ohne Hund ist einfach nur halb so schön. Cocco ist nun immer mit dabei, ob beim Familienausflug ans Wasser oder im Stall - er gehört einfach dazu. Ein ganz besonderer Dank geht an die Familie, die kein Problem damit hatte, dass Cocco nicht perfekt ist. Durch einen früheren Unfall ist ein Bein verkürzt, was zu einem leichten Humpeln führt, doch das hat sie in keinster Weise gestört. Sie haben sich nicht in sein Aussehen, sondern in sein wundervolles, liebevolles und lustiges Wesen verliebt. Cocco ist ein absoluter Traum auf vier Pfoten und wir sind überglücklich, dass er genau dort gelandet ist, wo er geliebt wird, wie er ist. Lieber Cocco, vielleicht sehen wir uns ja beim Sommerfest wir würden uns sehr freuen, dich wiederzusehen!