Nachdem uns ein Mann aus Viddalba schon drei Welpen und eine erwachsene Hündin gezeigt hatte, für die er sich Hilfe erhoffte, erzählte er uns auch noch, dass in seiner Nachbarschaft ein kleiner Hund unter ganz traurigen Umständen leben würde. Er führte uns dort hin, und wir konnten nicht glauben, was wir sahen. An der Rückseite eines Hauses gab es einen Treppenabgang zu einer Kellertür, und dort unten hatte man dem Kleinen, den wir auf ca. 10 Wochen schätzten, einen Platz "eingerichtet": ein bisschen Pappe auf dem Boden, etwas Trockenfutter, ein leerer Wassernapf ... Was geht in Menschen vor, die einen winzigen Welpen viel zu früh von der Mutter wegholen, um ihn dann mutterseelenallein derartig schäbig unterzubringen? Als er uns sah, kam er freudig die Treppe heraufgesprungen. Während des Fotografierens drückte er sich vertrauensvoll an Wolfgang und konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Es fiel uns unendlich schwer, ihn zurücklassen zu müssen, und die traurigen Augen des Kleinen verfolgten uns die nächsten Stunden ... Unser Kontaktmann hat dann später mit den Besitzern gesprochen. Zunächst wollten sie den Kleinen nicht hergeben, weil sie ihn doch so sehr lieben würden ... Aber dann ließen sie sich glücklicherweise überzeugen, dass dies kein Leben für einen solchen Winzling ist, und bevor sie es sich anders überlegten, wurde der Kleine von dem Platz weggeholt und in Sicherheit gebracht. Wir hatten Tränen in den Augen vor Freude, als uns unsere Kollegin abends anrief und sagte, dass das Hundekind nun bei ihr sei.
27. November 2015:
Wir freuten uns sehr, bei unserem Novemberbesuch den kleinen Wolfi gesund und munter im Kreise seiner Spielkameraden zu sehen. Er ist ein wirklich entzückender kleiner Hundebub. Als Wolfgang ihn auf den Arm nahm, drückte er sich sofort wieder ganz eng an ihn und konnte gar nicht genug bekommen, beschmust zu werden. Eigentlich wollte er gar nicht mehr vom Arm herunter ... Gewachsen ist das kleine Kerlchen nicht, aber er ist deutlich properer geworden. Das ist gut so. Als wir ihn Ende Oktober aus seiner miesen Umgebung holten, war er unter dem dichten Fell nämlich klapperdürr.
Für Wolfi, wie unsere sardischen Kolleginnen das goldige Schätzchen nannten, wünschen wir uns nun ganz liebe Menschen, bei denen der Kleine ein wunderbares Leben in Sicherheit und Geborgenheit genießen darf.
27. Dezember 2015: Wolfi durfte direkt vom Flughafen in sein neues Zuhause nach Uttenweiler reisen. Herrchen und Frauchen hatten sich schon sehr gefreut und ihn persönlich abgeholt. Er lebt jetzt bei einer ganz netten 5-köpfigen Familie mit erwachsenen Kindern.
Wolfi ist ein optisch witziges Kerlchen, doch lernen muss der junge Mann noch viel. Man merkt ihm seinen schlechten Start ins Leben sehr an. Seine neue Familie hat sich bereits mit einem Hundetrainer in Verbindung gesetzt, mit dem sie Wolfi zeigen möchten, dass er seine Unsicherheiten abbauen und ein tolles Hundeleben führen kann.
Wir sind uns sicher, dass Wolfi und seine Familie den gemeinsamen Weg gut meistern werden. Auf weitere Nachrichten aus Uttenweiler sind wir sehr gespannt.
