Pagy, ein siebeneinhalb Jahre alter reinrassiger Mops, hatte ein Zuhause in Deutschland. Seine Besitzer waren mit ihm in der Tierklinik in Heidelberg, wo sie Pagy wegen Laufproblemen vorstellten. Eine beidseitige schwere, sehr schmerzhafte Hüftdysplasie sowie ein Bandscheibenvorfall quälten den armen Kerl so sehr, dass er nicht mehr richtig laufen konnte. Weil Pagys Menschen kein Geld mehr für ihn zahlen wollten sollte Pagy nun eingeschläfert werden. Dr. med. vet. M. Maurer sprach sich ganz entschieden gegen eine Euthanasie von Pagy aus, denn Pagy ist geistig fit und ein ansonsten fröhliches Kerlchen. Um zu verhindern, dass das Paar mit Pagy zu einem anderen Tierarzt gehen könnte, der es vielleicht „nicht ganz so genau“ mit der Einschläferung von Pagy nehmen könnte wie die Ärzte der Heidelberger Tierklinik, ließ sich Herr Dr. med. vet. Maurer den Mops übereignen und unterzog ihn auf eigene Kosten einer beidseitigen Oberschenkelkopfresektion. Anschließend bat er proTier, für Pagy ein neues Zuhause zu finden. Bei Menschen, die mit seiner Gehbehinderung offen umgehen können und die Pagy nicht aus Mitleid adoptieren.
03. September 2018: Pagys große Hüftoperation ist jetzt drei Wochen her. Seit einer Woche lebt das kleine Kerlchen in seiner Pflegestelle und wird dort seitdem täglich mit Physiotherapie und Schwimmtherapie bei seiner Reha unterstützt, damit sich die Muskulatur in den Hinterbeinen wieder aufbaut. Im günstigsten Fall wird er eines Tages wieder ganz normal laufen können, im schlechtesten Fall wird er seine Bewegungsfreude mit Hilfe eines Rollis ausleben. Aus diesem Grund sollte sein neues Zuhause ebenerdig sein, damit er barrierefrei mit seinem Rolli drinnen wie draußen umher düsen kann. Für Pagy suchen wir jetzt Menschen, die keine Berührungsängste mit seiner Gehbehinderung haben, selbst wenn er unter Umständen ganz oder teilweise auf seinen Rolli angewiesen bleiben sollte. Seiner liebenswerten und freundlichen Art wird das auf keinem Fall Abbruch tun.
28. Oktober 2018:
Der freundliche und anhängliche Pagy, der jetzt Ludwig (kurz Lui) heißt, hat ein tolles Zuhause bei einer 3-köpfigen Familie in Augsburg gefunden. Sie sind die weite Strecke zu Luis Pflegestelle gefahren, um den Möppi kennenzulernen und um sich zu informieren, wie aufwendig die Behinderung im normalen Alltag wäre. Lui hat dieses Kennenlernen sofort genutzt und sein neues Frauchen und Sohn Leon um die Pfoten gewickelt. Die beiden schon vorhandenen Möpse Glori und Leopold fanden den Rolli zunächst etwas unheimlich, aber nicht angsteinflößend - und so stand schnell fest, dass Lui am nächsten Tag den weiten Weg nach Hause mit antreten wird, wo der Hausvorstand und 3 Katzen auf ihn warteten. Sonntagmorgens aber haben sich alle noch einmal zu einem leckeren Kaffee getroffen und es war wirklich süß zu sehen, dass sich Glori und Leopold schon von weitem freuten, Lui wiederzusehen. Die ersten Rückmeldungen sind durchweg positiv und alle lieben die kleine Fellnase. Die Katzen und Lui kommen ohne Angst miteinander zurecht, für eine Freundschaft also ebenfalls die beste Voraussetzung.