Während unserer Projektreise im Mai 2018 besuchten wir ja auch das Rifugio der LIDA in Olbia. Ein Teil des Teams war im Rifugio unterwegs, um die Hunde kennenzulernen, die schon länger auf unserer Webseite präsent sind und noch immer auf ihre Chance auf Vermittlung warten. Ein anderer Teil kümmerte sich um die Neuzugänge.

Zu diesen Neuzugängen gehörte auch der kleine Antonello. Antonello war Anfang Mai 2018 ins Rifugio gekommen. Eine Helferin hatte am frühen Morgen mitten in Olbia gesehen, wie der kleine Hund von einem Auto angefahren wurde. Natürlich wollte sie sofort helfen und versuchte, den Kleinen einzufangen. Er war offensichtlich verletzt, doch so verängstigt und verstört, dass er immer wieder entwischte, sich unter parkende Autos flüchtete und so jedem Zugriff entzog. Doch die Helferin gab nicht auf, und schließlich – nach drei Stunden – flüchtete sich der Hund in einen privaten Garten, wo er dann mit Unterstützung der Guardie Zoofili (die u. a. für die herrenlosen Tiere zuständig sind) endlich eingefangen werden konnte. Die Beamten übergaben den Hund dann dem dafür zuständigen Taxidog und informierten das Rifugio, dass der Hund auf dem Weg sei. Merkwürdigerweise kam der Kleine erst knapp zwei Stunden später dort an – bei einem Weg von normalerweise 5 Minuten mit dem Auto … Haben die Taxidogfahrer erst mal gemütlich Siesta gehalten? Ohne sich Gedanken um den verletzten kleinen Hund zu machen? Die Refugio-Mitarbeiter waren jedenfalls entsprechend ungehalten, als sie Hund endlich übernehmen konnten. Die sofortige Untersuchung ergab glücklicherweise, dass Antonello, wie der Kleine genannt wurde, nicht in Lebensgefahr war und auch nichts gebrochen hatte.

Inzwischen sind die Wunden schon gut verheilt, und Antonello ist auch nicht mehr ganz so ängstlich. Wir wünschen uns nun sehr, dass der kleine Hund dem Stress und der Enge des Rifugio möglichst bald entrinnen und zu seiner eigenen, endgültigen Familie ziehen kann.