Ende Dezember 2018 schrieb mir eine junge Frau aus Sardinien, die sich vorigen Sommer schon einmal wegen in ihrer Nachbarschaft geborener Maremmanowelpen an uns gewandt hatte und der wir seinerzeit auch geholfen hatten. Die Mutter der damaligen Welpen war dann auch über uns kastriert worden.
Aber nun hatte eine andere Hündin eines Schäfers Babys zur Welt gebracht, und die junge Frau bat uns um Hilfe für drei dieser Kleinen. Ich sagte dann zu, dass wir uns während unserer Sardinientour im Januar 2019 treffen könnten, um die Kleinen zu fotografieren. Gesagt, getan, am 22.01. trafen wir uns dann bei unserer Kollegin in Valledoria und lernten die Wollebällchen kennen.
Die beiden Mädchen Bambi und Bamba und der Bube Bambu sind - wie alle Maremmanobabys - sehr hübsch. Zunächst waren die drei etwas schüchtern, aber das war ja auch nicht verwunderlich, kannten sie ja kaum Menschen und bislang waren sie immer nur im Freien. Aber im Laufe der Fotoaktion entspannten sie sich immer mehr, fanden alles sehr interessant, auch Idas eigener Hund und deren Katzen wurde dann zum Spielen aufgefordert. Und schließlich kuschelten die drei sich zufrieden zusammen und wollten eigentlich gar nicht mehr aus dem gemütlichen, warmen Wohnzimmer weg ... Aber leider ging das ja nicht.
Eigentlich war mit der jungen Frau vereinbart, dass Bambi, Bamba und Bambu bei ihr bleiben und von ihr (natürlich auf unsere Kosten) versorgt werden, da wir keine andere Pflegestelle verfügbar hatten. Doch wir waren dann nicht wirklich überrascht, als nur wenige Tage später die Nachricht kam, dass die Kleinen sofort wegmüssten. Und wenn wir sie nicht holen, dann würden sie "anderweitig vergeben" ...
Wie sollen wir da reagieren? Natürlich hat das was von Erpressung. Aber sollen wir Hundebabys, denen wir schon in die Augen geschaut haben, die wir im Arm hatten, mit denen wir geschmust haben, nun einem ungewissen Schicksal überlassen? Also fragte ich bei allen Kollegen, die in Frage kommen könnten, an, ob sie die Kleinen aufnehmen konnten. Und glücklicherweise halfen uns dann, wie schon so oft, unsere Partner in Stintino, so dass wir dann kurzfristig die Umsiedlung des Trios realisieren konnten.
Nun hoffen wir, dass die drei sich weiterhin gut entwickeln, damit sie dann bald ihre Reise nach Deutschland antreten können.
16. März 2019:
Der hübsche Bambu durfte vor kurzem auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.
27. März 2019:
Bambu zeigt sich auf seiner Pflegestelle als eine coole Socke und echter Herzensbrecher. Er ist lieb, verschmust und möchte jeden Menschen um seine Pfote wickeln. Er ist alterstypisch verspielt, hat aber sehr schnell begriffen sein Geschäft nur draußen zu verrichten. An dem Hundeinmaleins wird bereits kräftig geübt, sollte aber in seinem neuen Zuhause weiter geübt werden, denn auch Bambu hat hin und wieder sein eigenes Köpfchen und möchte richtig geführt werden. Bambu zeigt schon, dass er ein Maremmano ist, der alles genau beobachtet und auch sein Grundstück bewachen möchte.
Für Bambu suchen wir eine passende Familie, die ihm ein gutes Zuhause geben möchte. Wir suchen nun entsprechend geeignete Menschen, die über Herdenschutzhund-Erfahrung verfügen bzw. bereit sind sich mit dieser Rasse auseinanderzusetzen und sich vorab über die Besonderheiten informieren. Passende häusliche Gegebenheiten sollten vorhanden sein.
19. April 2019:
Bambu lebt nun in Kalletal und darf sich über ein Haus mit Garten freuen. Er hat sich bereits super eingelebt und auch die Herzen der bereits erwachsenen Kinder im Sturm erobert. Es ist meistens immer jemand zu Hause, so dass der junge Mann nur selten alleine bleiben muss. Bambu hat sich mit den Katzen des Hauses bereits angefreundet und darf sich nun auf viele ausgiebige Spaziergänge mit vielen neuen Hundefreunden freuen. Lieber Bambu, mach es gut und lass bald wieder von Dir hören, wir sind schon sehr gespannt!