Während unserer monatlichen Projektreise im März 2019 besuchten wir natürlich auch unsere Partner in Stintino. Es gab eine Menge Neuzugänge, die sie uns vorstellen wollten. Allerdings schafften wir nicht alles am festgelegten Tag. Denn einige der neuen Hunde mussten draußen fotografiert werden, und das Wetter war extrem schlecht. Also überlegten wir, was zu tun sei. Und weil für den nächsten Tag besseres Wetter angesagt war und wir einen Nachmittagstermin verschieben konnten, verabredeten wir uns noch einmal für den folgenden Tag. Und als wir gerade aufbrechen wollten, kam ein Anruf für Paola: In Stintino hatte ein Junge eine Tüte entdeckt, die sich bewegte, und als er hineinschaute, sah er dort winzige Hundebabys, schmutzig und mit Blut besudelt. Er holte sofort seine Mutter, und diese rief nun bei Paola an und bat um Hilfe. Ein Treffpunkt wurde verabredet, und Pierpaolo fuhr sofort los, wir folgten ihm.
Am Treffpunkt wurde dann ein Karton mit vier winzigen Babys übergeben, geschätzt vielleicht sieben oder acht Tage alt ... Wir hätten heulen können ... Wie kann man es übers Herz bringen, solch winzige Lebewesen einfach in einer Tüte zu entsorgen? Wir werden so etwas nie verstehen können. Wer so etwas tut, ist einfach ein Monster. Wir dankten dem Jungen und seiner Mutter, dass sie nicht weggeschaut hatten, Pierpaolo fuhr mit den Babys nach Hause und wir zu unserem Quartier nach Porto Torres. Natürlich waren unsere Gedanken bei den Kleinen, und wir hofften inständig, sie am nächsten Tage wiederzusehen.
Bevor wir am nächsten Nachmittag dann wieder nach Stintino fuhren, holten wir in Sassari noch Welpenmilch ab, die Paola schon beim Veterinärbedarf bestellt hatte. Wir freuten uns sehr, die Babys munter vorzufinden. Sauber und satt machten sie schon einen ganz anderen Eindruck als am Abend zuvor. Dass sie noch nicht über dem Berg waren, war uns klar. Aber wir wussten sie bei Paola in guten Händen.
Und so gab es dann während unserer Sardinientour Ende April/Anfang Mai ein Wiedersehen mit dem Quartett: Die Winzlinge hatten sich zu sehr hübschen, putzmunteren Hundekindern gemausert … so munter wie der sprichwörtliche Sack Flöhe, so dass die Fotoaktion eine echte Herausforderung wurde. Stillhalten war nicht das, was Gegia, Gioia, Gigia und Gianpi im Sinn hatten, und die Ausbeute an einigermaßen scharfen Bildern mager. Aber wir denken, dass man trotzdem erkennen kann, was für niedliche Hundekinder sie geworden sind. 28. Juni 2019:
Gegia durfte ohne Umwege direkt von Sardinien ins neue Zuhause nach Ochtrup ziehen. Ihre neue Familie konnte es kaum erwarten, die kleine Hündin endlich bei sich zu haben. Gegia heißt nun Chiqui, was "kleine Süße" bedeutet. Auf Chiqui wartet nun ein spannendes Hundeleben, sie muss nur selten mal alleine bleiben und darf ihr Herrchen stets zur Arbeit begleiten. Die kleine Prinzessin wird gerne verwöhnt, zeigt sich als sehr aufmerksame und liebe Hündin und weiß schon ganz genau, wie man Herrchen und Frauchen gut um die Pfötchen wickeln kann. Wir wünschen weiterhin alles Gute und eine schöne gemeinsame Zeit.