Im Dezember, während unserer letzten Sardinientour für 2019, besuchten wir auch Ida in Valledoria. Sie hatte schon angekündigt, dass uns vier Welpengeschwister vorgestellt werden würden. Die eigene Hündin einer Familie - eine kleine Pinscherdame - war "unerwartet" trächtig geworden, und nun wollte man die Kleinen in gute Hände abgeben.
So waren wir dann schon etwas überrascht, dass der Mann dann in dem Karton, den er aus dem Auto holte, nur drei Welpen hatte. Uns wurde dann erklärt, dass er ein Kleines behalten wollte. Gut, kein Problem für uns.
Da die Kleinen noch nicht gechippt waren, sich aber zum Verwechseln ähnlich sahen, haben wir sie zuerst mal mit verschiedenfarbigen Halsbändern versehen. Dann fingen wir an zu fotografieren und gaben dem jeweiligen Kleinen auch Namen. Zunächst fotografierten wir Carla, dann Carlo, und als wir dann Carletto fotografieren wollten fiel dem Mann auf, dass er nicht - wie eigentlich von ihm beabsichtigt - zwei Mädchen und einen Buben mitgebracht hatte. Denn einen der Buben wollte er ja behalten ... Er wählte Carlo aus, um ihn zu behalten, den wir schon fotografiert hatten, aber egal ... Dann fotografierten wir den süßen Carletto. Abschließend baten wir den Mann, dann gleich am nächsten Tag zu unserem Tierarzt zu gehen einschließlich des Hundemädchens, das er zu Hause vergessen hatte, und alle drei Kleinen chippen und registrieren zu lassen. Das Mädchen sollte er dann Carlina nennen.
Durcheinander wie dieses erleben wir ja öfter. Daran haben wir uns schon gewöhnt. Aber auf das Unglück, wie es uns dann wenige Tage später gemeldet wurde, waren wir nicht vorbereitet: Der Mann hatte den kleinen Carletto überfahren ... er hatte nicht gesehen, dass der Kleine unter seinem Auto gesessen hatte ... Wir waren alle zutiefst geschockt! Wie kann man solch winzige Hundebabys einfach auf seinem Grundstück frei herumlaufen lassen, zumal wenn man da mit seinem Auto hin und her fährt? Unglücke können passieren. Unser Schützlinge können auch erkranken und sterben. Das ist jedes Mal traurig genug. Aber diese Gedankenlosigkeit oder Gleichgültigkeit oder Lieblosigkeit ist es, die uns immer wieder fertig macht. Wenn ich jetzt die Bilder vom kleinen Carletto anschaue, muss ich immer noch weinen.
Damit den beiden kleinen Mädchen nicht auch noch ein ähnliches Schicksal widerfährt, baten wir unsere Kollegin Paola, die beiden aufzunehmen. So kamen Carla und Carlina also in Obhut von Paola, und wir hoffen nun, dass sie gesund und munter bleiben, damit sie bald ihre Reise nach Deutschland antreten können.
01. März 2020:
Die kleine Carlina ist auf direktem Weg mit ihrem Köfferchen von Sardinien in ihr neues Zuhause in Gelsenkirchen gezogen und wird nun Lina gerufen. Linas Familie ist hundeerfahren und nach einiger Zeit der Trauer nach dem Tod des letzten Hundes war das Herz wieder frei für einen neuen Vierbeiner. Lina lebt nun in einem Haus mit schönem Garten, der zum Toben und Spielen einlädt. Die Familie lebt mit drei Generationen unter einem Dach, so dass die Kleine so gut wie nie alleine sein muss.
Herrchen und Frauchen sind Rentner, haben viel Zeit und werden Lina vor allem auch bei ihren regelmäßigen Fahrradtouren immer im Körbchen dabei haben – klein genug ist sie ja :-) Regelmäßig kommt auch der Sohn mit seiner ebenfalls jungen Hündin zu Besuch, aber die kleinen Damen müssen sich erst noch eine Weile beschnuppern, bevor sie Freundschaft schließen. Wir wünschen allen, dass sie eine schöne und gesunde Zeit miteinander haben und freuen uns jederzeit über Fotos und Berichte.