Wegen der strikten Reisebeschränkungen können wir derzeit ja leider keine Hunde aus unserem Tierschutzprojekt auf Sardinien holen. So in unserer Tierschutzarbeit eingeschränkt zu sein und hilflos anschauen zu müssen, wie die Zahl der hilfsbedürftigen Katzen und Hunde bei unseren Partnern und den privaten Pflegestellen stetig steigt, ist zutiefst zermürbend.
Da ergab sich plötzlich die Chance, nicht länger untätig sein zu müssen. Eine Interessentin für einen unserer Hunde erwähnte im Gespräch mit uns, dass sie von einer Bekannten gehört hatte, dass ein kleiner Verein, der in Rumänien Hunde aus Tötungsstationen holt und in einer kleinen Auffangstation betreut, noch die Möglichkeit hätte, Hunde reisen zu lassen. Dieser Verein hätte aber keine freien Pflegestellen, jeder Hund der abreisen könnte, würde aber in Rumänien wiederum einem Hund aus der Tötungsstation die Chance aufs Überleben geben ...
Da wir gerade etliche Pflegestellen frei haben, war sofort klar: Da wollen wir helfen. Für acht bis zehn Hunde würden wir Plätze bereitstellen können. Ruckzuck wurden die Kontakte geknüpft, alles Administrative in die Wege geleitet, der Reisetermin wurde vereinbart, die Abholungen der Neuankömmlinge organisiert ... Wir waren voller Vorfreude, auch in dieser schlimmen Zeit einigen Hunden helfen zu können, morgen sollten die Hunde anreisen ... Und dann heute (10.04.2020) der herbe Rückschlag: Ab jetzt gilt, dass alle nach Deutschland einreisenden Personen sich an ihrem Zielort in eine zweiwöchige Quarantäne begeben müssen. Das können Fahrer und Begleitung jedoch nicht leisten. Sie haben zu Hause Familie mit kleinen Kindern, und die Betreuung der Hunde in der Auffangstation könnte über solch einen langen Zeitraum nicht sichergestellt werden. Unsere Enttäuschung ist grenzenlos.
Wie lange diese Vorgaben gelten, wissen wir noch nicht. Aber was wir schon wissen: Unsere Zusage, diesen Hunden - darunter eine Hündin, die durch einen schlecht verheilten Bruch ein verkrüppeltes Vorderbein hat, den wir nach Möglichkeit operieren lassen wollen - zu helfen, bleibt bestehen.
Und so stellen wir hier nun Henry vor. Vor ca. 1 1/2 Jahren wurde er aus einem rumänischen Todesshelter freigekauft und lebt seitdem in der Auffangstation. Henry ist ein herzensguter, schon etwas gesetzer Rüde, der gerne seine eigenen Menschen hätte, denen er seine Liebe und Treue schenken kann.
Anfang Mai durfte er nun endlich auf eine deutsche Pflegestelle reisen.
27. Mai 2020:
Henry ist ein äußerst liebenswerter Kerl, auch wenn er neuen Menschen gegenüber zuerst noch zurückhaltend ist, taut er schnell auf. Er ist sehr verschmust und anhänglich. Im Haus ist er ruhig und entspannt und schläft viel. Trotzdem geht er auch gerne Gassi, selbst längere Touren sind für den kleinen Kerl kein Problem. Kinder findet er toll.
Also alles in allem ein völlig unproblematischer Hund der sich bestens für eine Familie bis hin zu rüstigen Rentnern gut eignen würde. Wenn Sie Henry ein liebevolles Zuhause geben können, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
10. Juni 2020:
Henry hat sein Zuhause bei einer lieben Familie in Landshut gefunden, wo er nun auch mit seiner neuen Hundefreundin und dem vorhandenen Kater gleichzeitig zwei neue Spielkameraden bekommen hat. Die ganze Familie war sofort verliebt in den kleinen Rüden, und so konnten sie es kaum erwarten, ihn zu besuchen und kennen zu lernen (es war Liebe auf den ersten Blick). Nach ersten Rückmeldungen klappt das Zusammenleben super und selbst mit dem vorhandenen Kater kommt Henry schon recht gut aus. Wir freuen uns, dass Henry nun so ein schönes Zuhause gefunden hat und würden gern über aktuelle Bilder bald mehr über sein neues Leben erfahren.